Wer richtig schläft, bleibt länger jung!
Ulrike Hefel produziert „Wellness für den Schlaf“
Hefel Bettwaren und Bettwäsche tragen das Gütesiegel „Made in Austria“. Höchste Qualität, ökologische Rohstoffe und ständige Innovationen zeichnen das Familienunternehmen mit langer Tradition (seit 1907) aus. An der Spitze steht seit 1997 zusammen mit ihrem Cousin Ulrike Hefel.
Frau Hefel, bitte erklären Sie Ihr Firmen-Motto „Wellness für den Schlaf“
Wir verstehen uns als Innovationsführer in der Bettenbranche. Zur Heimtextilmesse in Frankfurt wollen wir stets eine Innovation vorstellen. Meist bezieht sie sich auf den Wellnessbereich. Wir waren die ersten, die 1996 eine Bettwarenlinie eingeführt haben, die fast organic war, also nicht gebleicht und nicht gefärbt. Zwei Jahre später haben wir mit der Wunderfaser Tencel Organic aus biologischem Anbau eingeführt. Wir begannen mit dem Gewebe, dann wurde die ganze Bettdecke sozusagen aus Holz gefertigt. Tencel kann 50% mehr Feuchtigkeit aufnehmen als Baumwolle. Sie wird mit 5-6 mal weniger Wasserverbrauch und einem 10fach höheren Flächenertrag hergestellt. Sozusagen Wellness und Ökologie pur aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Gibt es noch andere Wohlfühl-Effekte?
2001 waren wir weltweit die ersten, die Tencel als Bettwäsche auf den Markt gebracht haben. Mittlerweise hatten wir auch SeaCell im Program, das ist eine Tencelfaser mit Meeresalgen, die aufgrund der Oligomineralien sogar einen Schönheitseffekt besitzt. 2007 haben wir die Zirben-Bettwaren eingeführt, also Schurwolle mit Zirbenflocken als Mischung. Zirbe war 2011 der Baum des Jahres. Sie hilft nicht nur gegen Wetterfühligkeit, sondern verstärkt auch die Vagusaktivität. Das heißt, wenn man in einem Zirbenbett schläft, kann das bis zu 3500 Herzschläge ersparen, sprich eine Stunde Herztätigkeit. Das hat das Johanneum Research Institut für Biomedizin herausgefunden. Zirbe wächst über der Baumgrenze vorwiegend in den Tiroler Alpen. Teilweise sind die Bäume bis zu 1000 Jahre alt. Sie werden bei Vollmond geschlagen und besitzen ganz besondere ätherische Öle, die das Immunsystem stärken und wohltuend auf unseren Organismus wirken können.
Welches ist Ihre neueste Errungenschaft?
Die letzte Innovation hieß Wellness Balance mit der Bio-Infrarot Faser Nexus. Entwickelt wurde sie von einem japanischen Wissenschaftler für die NASA entwickelt. Die Faser nimmt die abgegebene Körperwärme auf, wandelt sie in langwelliges Infrarot um und gibt dieses wieder an den Körper ab. Wir nennen es unser Detoxbett, weil es den Stoffwechsel anregt. Durch eine verstärkte Entgiftung kann eine positive Wirkung auf das Immunsystem entstehen.
Worin schlafen Sie zu Hause?
Ich selbst habe natürlich mehrere Bettdecken, probiere alle unsere Innovationen aus. Hauptsächlich habe ich aber die Kaschmir- und Tencel-Decken im Gebrauch.
Ist an Hefel-Produkten alles Made in Austria?
Ja, unsere Fertigung erfolgt zu 100 % in Österreich. Als einziges dieser Unternehmen produzieren wird noch vollstufig inhaus von der Weberei bis zur fertigen Konfektion. Wir sind auch die letzte verbliebene Inletweberei. Unsere Mitbewerber kaufen die Stoffe und Gewebe aus Asien. Bei uns ist noch vieles Handarbeit. Die Decken sind rahmengesteppt. Wir beschäftigen 135 Mitarbeiter, ohne den Außendienst, in unseren beiden Werken in Schwarzach und in Oberösterreich. Wir beliefern zwischen 55 und 60 Länder weltweit.
Welche Produkte bieten Sie an?
Unsere Portfolio umfasst Kissen, Bettdecken, Topper (Matratzenauflagen), Bettwäsche, Kaschmirplaids. Wir bieten bespielsweise über hundert verschiedene Kissenarten an. Das beginnt bei Spezialkissen wie Seitenschläferkissen, ein überlanges Kissen. Das für Bauchschläfer ist ganz flach. Unser Beauty-Kissen ist so ergonomisch gestaltet, dass es gegen Falten wirkt. In 40-45% der Fälle hilft es auch gegen Schnarchen, weil die Luftröhre anders zum Liegen kommt auf diesem besonders ausgeformten Kissen. Dann haben wir verschiedene viskoelastische Kissen, die sich dem Hals-Nacken-Wirbel exakt anpassen.
Wie schläft man wellness- oder typgerecht?
Prinzipiell sollte man Kissen nach 2-3 Jahren wechseln. Männer früher als Frauen, weil Männer am Kopf mehr transpirieren, das besagen alle Studien. Bettdecken sollte man alle 5-7 Jahre erneuern und Matratzen alle 10 Jahre. Trockenes Schlafklima ist ganz wichtig. Das erreicht man z.B. mit der Tencel Faser, weil sie viel Feuchtigkeit aufnimmt und sofort wieder nach außen abgibt.
Welche Faser ist am besten für Allergiker geeignet?
Nummer 1 ist Tencel und dann haben wir noch eine Faser, die heißt Vitasan. Das ist eine Füllfaser. Wenn jemand ein starker Hausstauballergiker ist, dann hilft eigentlich nur diese Faser. Sie verfügt über einen Wirkstoff, der innerhalb von drei Stunden die Nahrungskette unterbricht. Da können keinen Hausstaubmilben oder sonstige Bakterien mehr greifen.
Soll man im Sommer anders schlafen als im Winter?
Jahreszeiten gerecht sollte man schlafen. Ich trage im Winter auch keinen Bikini und im Sommer keinen Pelzmantel. Also eine Sommer- und Winterdecke sollte man schon haben. Bei den Kissen ist es eher eine individuelle Geschichte. Der eine mag es flach, andere mögen es mittel, wieder andere ganz hoch und kompakt. Deshalb verfügen unsere Kissen über einen seitlichen Reißverschluss, so dass man die Füllung individuell selbst anpassen kann. Außer bei den Nackenkissen.
Passt das zusammen – tolle Bettwäsche und billige Bettdecke?
Das Gesamtpaket aus beidem ist das Optimale. Eine tolle Bettdecke und dazu die Tencel-Bettwäsche ist wie eine zweite Haut. Aufgrund ihrer glatten Oberflächenstruktur wird Tencel von Dermatologen bei Neurodermitis oder anderen Hauterkrankungen empfohlen, weil es keine Irritationen hervorruft. Auch Bakterien können sich in der glatten Faser nicht festnisten. Unterm Mikroskop betrachtet hat Baumwolle abstehende Härchen, die Tencelfaser nicht.
Mit welcher Schlaf-Ausstattung reisen Sie?
Immer mit unserem viskoelastischen Reisekissen. Es ist so klein, dass es ins Handgepäck passt. Dann haben wir eine Easy-Going-Decke, die ist Two-in-One. Bettwäscheüberzug mit innen Tencelfüllung. Man kann sie so klein wickeln, dass sie in einen Mini-Seesack passt. Was ich außerdem immer mitnehme ist einen meiner Kaschmirschals fürs Flugzeug.
Was können Vielflieger gegen den First-Night-Effect tun?
Der ist ganz wichtig. Wie man weiß, hat es mit der Asymmetrie unserer Hirnhälften zu tun. Vögel und Meerestiere haben diese Gedächtnisfunktion. Sie schlafen nur mit der rechten Hälfte, die linke bleibt wach. Wir haben das auch am Anfang in fremder Schlafumgebung. Forscher fanden heraus, dass das eigene Kissen hilft, die erste Nacht besser zu überstehen.
Wie häufig sollte man sein Bettzeug waschen?
Das ist individuell, wie man sich besser fühlt. Viele kaufen waschbare Decken, waschen sie dann aber doch nicht. Wichtig ist, dass man, wie die Großmutter es gemacht hat, täglich lüftet. Zumindest die Bettdecke nach dem Aufstehen umschlagen und nicht gleich wieder zudecken. Die noch vorhandene Wärme fördert das Bakterien- und Milbenwachstum. Extrem gut ist, wenn ganz viel Luft reinkommt oder man sogar das Bettzeug übers Balkongeländer hängt. Bitte niemals Daunen-, Kamelhaar- oder Kaschmir-Decken in die pralle Sonne legen. Das entzieht den Naturfasern Fette. Also immer in den Schatten legen. Am besten ist es, die Decke im feuchten Herbstnebel herauszuhängen. Das ist wirksamer als jede chemische Reinigung. Als waschbar ausgewiesene Decken wie Tencel kann man bei 40 oder 60 Grad im Schonwaschgang waschen – immer mit Wollwaschmittel. Keine Vollmaschmittel, keine Pulver und keine optischen Aufheller verwenden. Auch nicht in den Trockner legen. Außer Daunen, die kann man bei 60 Grad waschen und soll sie sogar zusammen mit einem Tennisball im Trockner trocknen, um die Federn aufzulockern.
Wie bewahrt man Bettdecken und Kissen auf?
Unsere Produkte werden in Tragetaschen mit seitlichen Membranen geliefert. Das hält sie atmungsaktiv. Unbedingt dunkel und kühl aufbewahren.
Bettwaren, Bio-Infrarot Faser, Biomedizin, Schlafkultur, Ulrike Hefel
CultureAndCream-Autorin aus München
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere Städte, fremde Länder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur „culture“ und „cream“, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzählen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.