Venedig – In Luxus schwelgen im Bauer Palazzo am Canale Grande
Eleganz ist zeitlos, so sagt man. Das trifft vor allem auf Häuser zu wie den altehrwürdigen Bauer Palazzo im Herzen von Venedig. Näher am Canale Grande und am Markusplatz lässt es sich nicht wohnen – und noch dazu so herrlich luxuriös.
Venedigs Bauer Palazzo im Herzen der italienischen Lagunenstadt begeistert mit seinem Art-déco-inspiriertem Design aus dem 19. Jahrhundert ebenso wie mit einer sagenhaft großen Dachterrasse – der höchsten Venedigs! Feinschmecker dürfte es sowohl dort, im siebten Stock, im Fine-Dining-Restaurant mit dem passenden Namen „Settimo Cielo“ (siebter Himmel) sehr gut gefallen, als auch in dem im Erdgeschoss beheimateten Gourmet-Lokal „De Pisis“ mit Terrasse und Blick auf den Canal Grande.
Venedig vom Feinsten
Seit 1880 empfängt der Bauer Palazzo seine Gäste und zwar in 191 Zimmern und Suiten, die schicker nicht sein könnten. Murano-Glas, Marmor und kunstvoll bedruckte Tapeten finden sich ebenso wieder wie Deckengemälde, Kristalllüster, geschnitzte Stuckdecken und vergoldete Spiegel. Schon eine Nacht in dieser schönen Umgebung fühlt sich so wunderbar mondän und romantisch an wie eine Gondelfahrt auf dem Canal Grande. Er ist der Hauptwasserstraße in der „Stadt der tausend Brücken“, die Venezianer nennen ihn Canałazzo. Mit knapp vier Kilometer Länge ist er zwischen 30 und 70 Meter breit und bis zu fünf Meter tief. Die erste Biegung des S-förmigen Kanals wird als Volta di Canal bezeichnet.
Apropos Romantik: Der Bauer Palazzo wurde übrigens aufgrund einer wunderschönen Liebesgeschichte gegründet! Der junge österreichische Unternehmer Julius Grünwald verliebte sich 1880 in die Tochter eines angesehenen Hotel-Direktors namens Theodor Bauer. Das Paar gab dann kurzerhand den Bau eines Hotels in Auftrag, indem sie zwei getrennte Immobilien direkt am Eingang zum Canal Grande zusammenlegte. Der größte Teil des Palastes stammt aus dem 18. Jahrhundert. Allerdings gehen bei fast allen Palazzi, die man entlang des Canale Grande findet, auf die Zeit um 1500 zurück. Der Bauer Palazzo, damals noch Bauer-Gründwald, wurde in den 1940er Jahren durch einen Anbau erweitert.
Salute unter Einheimischen
Heute gehört Bauer Palazzo zu den „Leading Hotels of the World“ und begeistert nicht nur Touristen mit seiner zentralen Lage, dem zuvorkommenden Service und dem bezaubernden Ambiente. Auch viele Einheimische besuchen vor allem abends die gemütliche „B Bar-Lounge“ im Erdgeschoss. Dort lassen sich nämlich nicht nur kreative Cocktails und erlesene Weine genießen, sondern auch alljährlich ab Herbst Jazz-Abende und Live-Musik.
Wer mehr Zweisamkeit sucht, sollte mit dem Aufzug hoch in den 8. Stock. Dort, über den Dächern Venedigs, steht für die Gäste des Palazzo Bauer neben einem eleganten, nachneuesten Standards ausgestatteten Fitnessstudio, nämlich auch ein Außen-Whirlpool mit Aussicht auf den Markusturm parat. Ein Luxus, der unbezahlbar ist! Noch höher in den Himmel geht es in Venedig nur mehr auf dem Markusturm.
Venedig: Der Herr des Hauses
Der Markusturm ist der Glockenturm (Campanile) des Markusdoms. Die fünf Bronzeglocken sind noch heute überall in Venedig zu hören, wenn sie – inzwischen über einen elektrischen Antrieb – mehrmals täglich geläutet Seine Höhe beträgt 98,6 Meter, damit gilt er als das höchste Gebäude Venedigs. Ursprünglich diente seine Turmspitze den Schiffen als Leuchtturm. Der Campanile ist unumstritten das Symbol der Lagunenstadt. Traditionell wurde er im Venezianischen „El paron de casa“ genannt. Auf deutsch „der Herr des Hauses“.
Der Bau des Campanile wurde zwischen 888 und 911 unter dem Dogen Pietro Tribuno , der 17. Doge von Venedig, begonnen. Doch was wir heute sehen, ist nicht mehr das Original. Am 14. Juli 1902 gegen 9.45 Uhr vormittags stürzte der Turm ein, nachdem sich schon Tage vorher große Risse im Mauerwerk gebildet hatten. Das Unglück führte man darauf zurück, dass zuvor die Metallanker im Turminneren entfernt worden waren, um einen Aufzug einzubauen. Beim Einsturz des Turmes wurde auch die Rückseite der direkt angrenzenden Biblioteca Nazionale Marciana schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Die Arbeiten zum Wiederaufbau des Turms begannen am 25. April 1903 unter Leitung der italienischen Ingenieurfirma von Giovanni Antonio Porcheddu, einem Pionier der Eisenbetontechnik. Der neue Kampanile besteht neben traditionellem Mauerwerk teilweise aus Eisenbeton, wodurch er ein bedeutend geringeres Gewicht hat. Am 25. April, dem Markustag im Jahr 1912, wurde der wiederhergestellte Campanile di San Marco feierlich eingeweiht.
Während des Wiederaufbaus erwiesen sich die Pfahlgründungen auch nach fast 1000 Jahren als noch sehr gut. Sie waren völlig versteinert und wurden daher anfänglich nur verstärkt. Dann kam es allerdings doch noch zu Problemen, deshalb wurde 2008 damit begonnen, den Markusturm mit einer Titanumfassung zu sichern. Anstelle der innen umlaufenden Rampe, die ursprünglich nach oben führte, wurde eine Treppe eingebaut. Heute ist das Glockengeschoss des Turms gegen Eintritt über einen Aufzug erreichbar.
So imposant wie der Markusturm, ist auch alle zwei Jahre die Biennale d’Arte in Venedig. Dann stehen die zwei Bereiche Giradini und Arsenale im Osten der Stadt sowie etliche historische Palazzi im Zentrum ganz im Zeichen der Kunst. 2022 sind es 80 Kreative aus aller Welt, die ihre Werke ausstellen unter dem Motto „The Milk of Dreams“ – von Gemälden über Skulpturen bis hin zu Live-Performances und Installationen (noch bis 27. November 2022).
Photos: Bauer Palazzo (8), Mike Badstüber (4), Lucio Alfonsi @pixabay (1)
CultureAndCream-Autorin aus München
Als studierte Kunsthistorikerin und Archäologin kenne ich die Geschichten von Kulturen, Gebäuden und Gemälden – na, zumindest von den meisten. Meine Tätigkeit als Beauty-Redakteurin hat in mir die Liebe zu Cremes (und Unmengen Nagellacken) entfacht. Aktuell schreibe ich über Medizin- und Gesundheitsthemen. Was schon immer das Schönste für mich war? Auf Reisen neue Trends und Hot-Spots zu entdecken, die ich hier mit Euch teilen möchte.