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Törggelen in Naturns: Ein typisch Südtiroler Brauch

Törggelen ist in Südtirol schon fast eine fünfte Jahreszeit. Das rot-gelbe Herbstlaub vor Augen, die Wanderschuhe an den Füßen und jungen Wein im Glas: Diese drei Faktoren sind essenzieller Bestandteil der traditionellen Törggele-Zeit. Jährlich von Anfang Oktober bis Ende November dauert dieser Brauch an, bei dem die Buschen- und Hofschänken Genuss und Geselligkeit versprechen.

Das Törggelen hat seinen Ursprung in den Weinkellern von Südtirol, der nördlichsten Region Italiens. Der Name stammt von dem Wort „Torggl“ ab – die Bezeichnung für eine traditionelle Weinpresse, um die sich früher Winzer und Gäste versammelten, um den neuen Wein der Saison zu verkosten und die Traubenernte zu feiern.

Klassisker: das Törggele-Menü

Ein klassisches Törggele-Menü besteht aus regionalen Spezialitäten wie einer Gerstensuppe, gefolgt von herzhaften Hauptgerichten wie Südtiroler Speck, Kaminwurzen oder einer deftigen Schlachtplatte mit Sauerkraut und Knödeln. Süßes Highlight: geröstete Kastanien und süße Krapfen mit Mohn-, Marmeladen- oder Kastanienfüllung. Zu trinken gibt es den süßen Traubenmost („Sußer“) und jungen Wein („Nuier“).

  • 5 Törggele-Tipps:
  • Reservieren: Weil die Saison in Südtirol nur wenige Wochen dauert, empfiehlt sich eine vorherige Reservierung in den Schänken. Vor allem abends!
  • Wandern: Kombinieren Sie das Kulinarik-Erlebnis beim Törggelen mit einer Wanderung durch das herbstliche Südtirol.
  • Dresscode: Beim Törggelen geht es entspannt zu! T-Shirt und Jeans oder Wanderkleidung sind absolut fein.
  • Timing: Nehmen Sie sich Zeit für das mehrgängige Törggelen-Menü und planen Sie nicht zu viele Ortswechsel ein.
  • Lokalkolorit: Viele Betriebe bieten ausschließlich hausgemachte Speisen mit regionalen Zutaten an. So lernt man die authentische Küche Südtirols kennen.

Törggelen bedeutet jedoch mehr als nur gutes Essen und Trinken. Der Brauch zelebriert auch die Geselligkeit. So ist die Atmosphäre in den Lokalen ausgelassen und fröhlich, in vielen der urigen Buschen- und Hofschänken wird abends musiziert und gesungen.

In Naturns trifft Geschichte auf Moderne

Ein idealer Ort, um die besondere Törggele-Zeit mitzuerleben: das Thermaldorf Naturns im malerischen Vinschgau, einem der schönsten Täler Südtirols nahe Meran. Das Besondere an Naturns ist nicht nur seine geografisch-gute Lage inmitten von malerischen Weinbergen und Apfelplantagen, sondern auch eine vor Kurzem entdeckte natürliche Quelle mit Thermalwasser. Dieses soll bei rheumatischen Beschwerden und gegen Stress helfen – und trägt so zum Wellbeing-Faktor von Naturns bei.

Gäste können in dem Thermalwasser nicht nur in der Erlebnistherme des Ortes entspannen, sondern auch in zehn Hotelbetrieben, allen voran dem Belvedere Hotel. Das Adults Only-Haus der Familie Tappeiner oberhalb Naturns in exklusiver Hanglage begeistert mit einer charmanten Wellnesslandschaft und feiner Kulinarik.

Die Zimmer sind puristisch-zeitlos eingerichtet und bieten alle dank Südbalkon einen herrlichen Blick auf die umliegenden Weinberge und Apfelplantagen. Bei gutem Wetter startet man in den Tag am besten mit einem Frühstück auf der Panoramaterrasse und einem Spaziergang durch den schön angelegten Garten.

Von dort lässt sich auch ganz wunderbar an dem jährlichen Event „Wein- und Genuss – Gourmetherbst in Naturns“ teilnehmen. 2024 geht das Programm vom 12. Oktober bis 16. November und bietet von Montag bis Freitag Besuche von lokalen Weingütern, Weinwanderungen entlang der „Via Vinum Venostis“ sowie Gala-Dinner in ausgewählten Partnerbetrieben an.

Genussvolles Duo: Apfel und Speck

Neben dem Wein ist das Vinschgau auch für seine knackigen und süß-sauren Äpfel bekannt. Letztere gedeihen dort besonders prächtig dank der rund 315 Sonnentage im Jahr und des mediterranen Klimas. Interessierte können geführte Touren mit sogenannten Apfelbotschaftern machen, um mehr über den Anbau und die verschiedenen Sorten zu erfahren.

Tipp: Besonders kompetent und kurzweilig informiert die Südtirolerin Anja Ladurner Fritz über die runde Paradiesfrucht als ausgebildete Apfel-Sommelier und -Bäuerin des Oberwötzelhofes in Tabland.

Einen Besuch wert ist zudem die familiengeführte Metzgerei Christanell im Dorfzentrum Naturns. Das 1903 gegründete Unternehmen wird in der dritten Generation von Stephan Christanell geleitet und ist vor allem für seinen hochwertigen „Südtiroler Speck g.g.A.“ bekannt. Die Abkürzung g.g.A. steht für „geschützte geografische Angabe“. Es ist eine Auszeichnung der Europäischen Union für ausgewählte Produkte, die nach traditioneller Methode in einem bestimmten Gebiet hergestellt werden. 


Ganzjährig gut essen und trinken

Unabhängig von Kulinarik-Events und der traditionellen Törggele-Zeit im Herbst können Reisende in Naturns und Umgebung ganzjährig gut essen gehen. Eine Empfehlung ist etwa das moderne Restaurant Tschirlanderhof , das eine feine mediterrane Küche serviert und für seine großartige Meeresfrüchte-Pasta berühmt ist. Oder die kleine Berggaststätte Brandhof oberhalb von Naturns mit Knödel-Spezialitäten und Panoramablick.

Die beiden bekanntesten und größten Weingüter der Gemeinde kann man zudem individuell besichtigen, allen voran das Castel Juval Unterortl unterhalb des gleichnamigen Schlosses Juval. Seit 1983 ist es im Besitz des bekannten Bergsteigers Reinhold Messner. Ein weiteres Juwel ist das Weingut Falkenstein oberhalb Naturns. 


Das Thermaldorf Naturns hat aber nicht nur die Natur im Namen, sondern auch jede Menge davon zu bieten: Ob der Sonnenberg am Eingang zum Naturpark Texelgruppe, idyllische Waal- und Weinwege zum Spazieren bis hin zu Bikerouten entlang der Etsch.

Törggelen

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