Beyond Knowledge – die Bildungskonferenz
Bildung muss weit mehr sein als die Akkumulation von Wissen, bzw. reine Wissensvermittlung…
Wir leben in Zeiten, in denen zu viele Informationen auf uns einwirken, und doch haben wir zu wenig Wissen ĂŒber Themen, die uns wichtig sind. Die Bildungskonferenz Beyond Knowledge am 8. Februar in MĂŒnchen, organisiert von den Street Philosophy GrĂŒnderinnen Julia Kalmund und Nina Schmid â klĂ€rt auf, gibt DenkanstöĂe und inspiriert zum eigenen Handeln. HochkarĂ€tige Speaker wie der Astrophysiker Harald Lesch, die Philosophen Julian Nida-RĂŒmelin, Richard David Precht und Ariadne von Schirach sowie FotokĂŒnstlerin Julia Leeb und Kommunikationswissenschaftlerin Aga Trnka-Kwiecinski beleuchten verschiedene Aspekte von Bildung. Hier ein kleiner Vorgeschmack:
Frau Trnka-Kwiecinski, warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, Bildung nicht zugunsten der Ausbildung aufzugeben?
Das Paradox ist, dass Bildungseinrichtungen einem ökonomischen Denken unterworfen sind, das unsere gesamte Gesellschaft durchzogen hat. Nicht das Lernen als Erlebnis steht im Vordergrund, sondern das messbare Ergebnis, das zum Gradmesser des Erfolges wird. Absurderweise sowohl fĂŒr die Lernenden als auch fĂŒr die Lehrenden. Aber: Intelligenz ist auch so viel mehr, als das Ergebnis eines standardisierten Tests, auf den man sich letztlich immer besser vorbereiten kann, und wo lediglich ein Segment abgefragt wird, wonach RĂŒckschlĂŒsse auf die Intelligenz eines Menschen gezogen werden. Dabei ist es viel interessanter, sich anzusehen, was durch solche Tests NICHT abgedeckt wird.
Erfahrungen und Erlebnisse, die keine universale Geltung beanspruchen, sind aus wissenschaftlicher Sicht irrelevant. Ist das nun gut oder schlecht?
Gut oder schlecht sind Kategorien, die eher fĂŒrs Moralisieren geeignet sind, aber die die Wissenschaft nicht voranbringen, und den Menschen an sich schon gar nicht. Gut oder schlecht unterliegen immer einer Interpretation einer Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt. Fragen ĂŒber die Funktion des menschlichen Körpers zu stellen war Blasphemie, unmoralisch, und letztlich war es aber auch der Beginn der Medizin(wissenschaft). Das Denken von Kant umfasst zudem auch nur einen bestimmten Raum, in dem diese Art Fragen zu stellen, und Antworten zu antizipieren, logisch waren. Aber so wird vielleicht nicht ĂŒberall auf der Welt gedacht. Fragen implizieren bereits Antworten. Aufgabe der Wissenschaft aber ist es, solche Fragen aufzuwerfen, deren Antworten nicht vorhersehbar sind, vielleicht gar nicht erwartbar sind. Meinen Studierenden stelle ich die Frage nach gut oder schlecht ĂŒberhaupt nicht. Viel relevanter ist die Frage, welche Implikationen A hat, und welche B hat. Und was wĂ€re, wenn A gar nicht A wĂ€re, und B gar nicht B. Das Gedankenexperiment ist eine wissenschaftliche Königsdisziplin, und Moral ist zu diesem Zeitpunkt nicht hilfreich.… weiterlesen
CultureAndCream-Autorin aus MĂŒnchen
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.