Mein Trockenshampoo muss auf jede Reise mit
Beauty-Expertin Julia Jung erzÀhlt, warum und wie es dazu kam
Die erste Begegnung mit Trockenshampoo hatte ich zu Schulzeiten. Sie verlief nicht gerade positiv, muĂ ich zugeben. Es war auf meiner Abifahrt in die Toskana. Ich teilte mit zwei MitschĂŒlerinnen Zimmer und Bad. Mein schon damals nicht gerade spĂ€rlich ausgestattetes Beauty-Case packte ich so aus, dass fĂŒr die anderen genug Platz im Bad blieb. Unnötig, wie sich herausstellte. Eine der beiden erklĂ€rte, sie wĂŒrde in den kommenden Tagen ohnehin nur Trockenshampoo verwenden und ihre ZahnbĂŒrste brĂ€uchte kaum Platz. Ich dachte, ich hĂ€tte mich verhört. Aber sie hatte tatsĂ€chlich vor weder zu duschen noch dabei ihre Haare zu waschen. Mich befiel eine kurze Ekel-Attacke.
Als Dry Shampoo zum Beauty-Hype wurde
Ich gebe zu, dass mich dieses Trockenshampoo-Trauma relativ lange verfolgt hat. Auch noch deutlich ĂŒber den Zeitpunkt hinaus, als das Thema vor einigen Jahren bereits zum absoluten Beauty-Hype geworden war. Es hieĂ, Trockenshampoo könne mehr als nur die Zeit zwischen zwei (oder drei oder vier…) HaarwĂ€schen ĂŒberbrĂŒcken. Zum Stylen solle es gut sein und ĂŒberhaupt das Nonplusultra fĂŒr jede Frisur. Quasi jede Kosmetikfirma brachte ihr eigenes Dry Shampoo auf den Markt. Ich muĂte fĂŒr Frauenmagazine zig Texte ĂŒber das Wunderprodukt schreiben. Und da das weiĂe Puder nun Beauty-Standard geworden war, begann auch ich vorsichtig meine Aversion zu beenden.
Aha-Erlebnis in Paris
Auslöser war ein ausgiebiges Beauty-Shopping in der „Citypharma“, dem absoluten Beauty-Mekka in Paris Saint Germain. In dieser Apotheke gibt es beste französische BeautĂ© mit wirklich guten Deals. Im meinem Einkaufskorb landete das „Dry Shampoo with Oat Milk“ von Klorane. Laut internationaler Beauty-Bibeln wie Into The Gloss oder Allure eines der besten Trockenshampoos aller Zeiten. Ich wagte den Selbstversuch. Abends sprĂŒhte ich es auf meine nicht mehr ganz frischen HaaransĂ€tze. Ich wartete 30 Sekunden, bĂŒrstete es wieder aus â und mochte das Ergebnis. Die AnsĂ€tze hatten sofort mehr Power, lagen nicht mehr platt am Kopf. Meine Haare sahen tatsĂ€chlich wie frisch gewaschen aus. Den Effekt fand ich so gut, dass ich mir bei jedem Paris-Trip einen gröĂeren Vorrat an Klorane zulegte. ReisegröĂen inklusive.
Mein Haartrick vor LangstreckenflĂŒgen
So wurde das Trockenshampoo zu meinem unverzichtbaren Begleiter auf Reisen. Vor jedem Langstreckenflug föhne ich meine Haare grundsĂ€tzlich „richtig“. Das hat zwei GrĂŒnde: 1. Die Kapuze von meinem Lieblings-Travel-Hoodie sitzt ĂŒber offenen Haaren einfach besser. 2. Ohne Dutt lĂ€sst es sich gemĂŒtlicher sitzen und schlafen. Direkt nach der Landung verschwinde ich erst mal im Band.… weiterlesen
CultureandCream-Autorin aus MĂŒnchen
Das Beauty-Business ist seit vielen Jahren quasi meine Wahl-Heimat. Wenn ich nicht gerade ĂŒber Trends und Technologien schreibe, arbeite ich als Creative Consultant und Copywriter fĂŒr tolle Unternehmen. Das Beste an meinem Job ist aber die Freiheit zu Reisen â schlieĂlich kann ich von fast ĂŒberall arbeiten. Deshalb bin ich so oft wie möglich unterwegs. Und entdecke auf meinen Trips viele neue Happy Places (culture!) und Beauty-Brands (cream!).