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Schlagwort: Stricken

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Stricken: Wie ich zur Strick-Liesel wurde

Die Corona-Pandemie und vor allem der lange Lockdown treiben schon merkwĂŒrdige BlĂŒten. Bei mir Stricken. Nachdem alle SchrĂ€nke ausgemistet, Klamotten reduziert und die Wohnung gestrichen war, musste ich mir ein anderes BetĂ€tigungsfeld suchen. Ich wollte etwas, das man mit den HĂ€nden schafft, denn mein beruflicher Alltag ist doch eher kopflastig. Aber was tun? ZurĂŒck zu meinen Speckstein-Skulpturen? Macht in der Wohnung zu viel Schmutz und stĂ€ndig muss man die Utensilien wegrĂ€umen. Batik? Das gleiche Problem. Der Instagram-Account knittingisfun_ einer lieben Kollegin und ihre vielen wunderbaren Strickteile brachten (ich besitze einen Traum-Schal von ihr!) mich auf die Idee mit dem Stricken. Nicht, dass ich mich trauen wĂŒrde, mich jemals mit Irene zu messen. DafĂŒr ist sie viel zu professionell. Aber schließlich braucht man Vorbilder. Internet macht stricken möglich Apropos Vorbilder. Wie Irene einfach so loszustricken, kommt fĂŒr mich natĂŒrlich nicht in Frage. Ich brauche eine genaue Anleitung. Da lobe ich mir das Internet, dass man nicht mehr zum Kiosk laufen muss wie frĂŒher, um dann doch nur ein altmodisches Heft mit langweiligen Strick- und HĂ€kelanleitungen zu erstehen. Online wurde ich schnell fĂŒndig. Moderne, trendige VorschlĂ€ge zum Nachstricken, die gleich mit der entsprechenden Wolle und auf Wunsch auch mit Nadeln ins Haus geschickt werden. Zwei Tage spĂ€ter ist meine Bestellung da. Als AnfĂ€nger – nicht, dass ich frĂŒher nicht schon mal gestrickt hĂ€tte, aber das ist 20 Jahre her – beginne ich mit einem einfachen StĂŒck: ein wĂ€rmender Loop mit Zopfmuster in einem edlen Taubenblau. Eins rechts, eins links Rechte, linke und Randmaschen kriege ich gerade noch hin. Beim Zopf wird es schon schwieriger. Aber ein Youtube Video ermöglicht mir, dass ich einer begabten Strickerin genau auf die HĂ€nde bzw. Nadeln schauen kann. Der Rundschal ist schnell fertig. Ich bin mit meinem Erstlingswerk zufrieden. Na ja, da kann man aber halt auch nicht allzu viel falsch machen. Beherzt wage ich mich als nĂ€chstes an einen Pullover. Rosa mit darauf abgestimmten verschiedenfarbigen Fransen am Vorderteil. Doch schon bald stoße ich an meine Strickkunst-Grenzen. Das Muster aus der Anleitung ist viel zu kompliziert. Ich muss stĂ€ndig zĂ€hlen, damit ich ja keinen Fehler mache, und ich komme kaum voran. Nebenbei Fernsehen geht gar nicht! Nach gut 20 Zentimetern verliere ich die Lust, und ich trenne alles wieder auf. Was Irene wohl dazu sagen wĂŒrde? Ich entscheide mich dazu, lieber glatt zu stricken. Die Vorderreihe rechte Maschen, die RĂŒckreihe linke. TĂŒckisch ist nur, dass ich mich jetzt nur noch grob an die Anleitung halten kann.… weiterlesen