Haben Sie auch ein Zickengesicht?
Die Amerikaner nennen den sauertöpfischen Gesichtsausdruck „Resting Bitch Face“. Gibt es übrigens auch bei Männern. Einen mürrischen Blick aufzusetzen, das dürfte in der jetzigen Krisenzeit nicht allzu schwer zu fallen. Aber dass man damit Geld verdienen kann, war mir neu.
Den Ausdruck “Resting Bitch Face“ hat sich die US-Journalistin Taylor Orci (IG taylororci) ausgedacht, die ständig auf ihr trauriges Gesicht angesprochen wurde. Dabei ist sie als Comedian alles andere als eine triste Person. Bei betroffenen Männern bezeichnet sie das Phänomen übrigens als „Resting Asshole Face“. Berühmtestes RBF ist die Katze „Grumping Cat“, die dank ihrer mürrischen Miene zu einem Super-Influencer geworden ist. Der grimmige Blick hat ihr bei Madame Tussauds in San Francisco eine Wachsfigur eingebracht und ihrer Besitzerin Tabatha Bundesen jede Menge Kohle. Sie soll in zwei Jahren 80 Millionen Euro mit dem Konterfei ihrer wütenden Katze verdient haben. Vergangenes Jahr ist Grumpy im Alter von sieben Jahren nach einer Harnwegsinfektion gestorben.
Ein natürliches Phänomen
Will man mit einem Grantlitz wie die bverühmte Katze zu Geld und Ruhm kommen, gibt es eine Voraussetzung: Der mürrische Ausdruck muss echt sein und nicht aufgesetzt. Ein Gesicht, das auf andere nicht gerade freundlich wirkt oder gar arrogant, ist nichts anderes als eine ungerechte Laune der Natur. Verantwortlich dafür sind bereits im Ruhegesicht vorherrschende steile Furchen zwischen den Brauen, auch Zornesfalten genannt, oder ausgeprägte Tränenrinnen. Auch tief hängende Oberlider und nach unten weisende Mundwinkel, die sich in merkelhaften Marionettenfalten fortsetzen können, geben non-verbale Botschaften: ärgerlich, abweisend, schlecht gelaunt.
Willkommen im Club!
Fragt man Sie des öfteren, welche Laus Ihnen über die Leber gelaufen ist? Oder ob etwas Schlimmes passiert ist? Oder man fordert Sie regelmäßig auf, doch mal zu lachen. Und kommen Sie dem Wunsch schließlich nach, fühlt sich das Lächeln in Ihrem Gesicht komisch an? Dann gehören Sie zur Gruppe der „Grumpy Cats“. Was aber noch lange nicht bedeutet, dass sie tatsächlich ein Sauertopf sind und immer schlechte Laune haben. Nur Ihre Mimik sieht eben nicht gerade nach überschäumenderLebensfreude aus. Aber ein kleiner Trost: Sie haben viele Leidensgenossen – vom Filmstar bis zum Royal. Gerade in Hollywood, dem Land des Dauer-Lächelns, heben sich Griesgesichter neben den Unmengen an smiling people noch deutlicher ab. Allen voran Designerin Victoria Beckham, die selbst wenn sie aus Versehen mal lächelt, aussieht, als müsse sie gleich in Tränen ausbrechen. Auch Queen Elizabeth, Kristen Stewart, Lana del Rey und Kanye West wirken in unbedachten Momenten stets so grimmig, als hätte man sie zu etwas ganz Schrecklichem gezwungen.… weiterlesen

CultureAndCream-Autorin aus München
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere Städte, fremde Länder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur „culture“ und „cream“, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzählen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.