Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.
DĂŒfte und MĂ€nner. Wenn ich so darĂŒber nachdenke, wie sich mein Duft- und MĂ€nner-Geschmack ĂŒber die Jahre verĂ€ndert hat, erkenne ich da gewisse Parallelen. Lasse ich die Parfums, die mich durch die verschiedenen Lebensabschnitte begleitet haben, heute Revue passieren, frage ich mich bei manchen: Wie konnte ich nur! Bei den Verflossenen ist es Ă€hnlich. Andererseits habe ich mich in einer bestimmten Situation genau damit/mit ihm wohl gefĂŒhlt. TatsĂ€chlich fing meine Liebe zum Duft schon ganz frĂŒh an.
Wildern in Mutters Rosengarten
Gerade mal vier Jahre jung war ich, als ich die Lust am ParfĂŒmieren entdeckte. DafĂŒr plĂŒnderte ich den Rosengarten meiner Mutter und weichte die roten und rosafarbenen BlĂŒtenblĂ€tter in Wasser ein. Meine Mutter war allerdings – aus purer Liebe zu mir – auch die einzige, die meine âDuftwĂ€sserâ verwendete â oder zumindest tat sie so.
Mit acht war ich schwer verliebt in meinen attraktiven Vater. Dass er aus meiner Sicht meine Mutter mehr liebte als mich, schrieb ich einem quadratischen Zauber-FlĂ€schchen zu, das sie in ihrer Frisier-Kommode verwahrte. Eines Abends, meine Eltern hatten gerade in groĂer Ballrobe das Haus verlassen, schlich ich mich in ihr Schlafzimmer und öffnete die Schublade, in dem der vermeintliche Schatz lag. Ich duftete mich vor dem groĂen Spiegel verschwenderisch ein â mit Chanel Nr. 5. Mit dem Erfolg, dass meine Kinderfrau mich anschlieĂend in die Badewanne steckte und unsanft abschrubbte.
Der erste eigene Duft
Mit den Jahren nahm die SchwĂ€rmerei fĂŒr meinen Vater ab und die fĂŒr einen Ă€lteren Jungen aus dem Nachbar-Gymnasium zu. Ich war 13 und reif fĂŒr mein erstes eigenes Parfum â davon war ich ĂŒberzeugt. âJil Sander Sunâ roch ich bei meiner besten Freundin, die echt cool war, etwas Ă€lter als ich und schon einen festen Freund hatte. Meine Patentante schenkte es mir zum Namenstag, nachdem ich nicht locker gelassen hatte. Ich fĂŒhlte mich damit total erwachsen, und doch war seine sĂŒĂlich-weiche Note etwas, das mich mit meiner noch nicht ganz abgestreiften Kindheit verband.
Mit 17 traf ich meine erste groĂe Liebe. FĂŒr immer und ewig sollte es sein. Welches Parfum hĂ€tte da besser gepasst als âEternityâ von Calvin Klein. Meine Ewigkeit dauerte allerdings nur ein gutes Jahr. Mit dem Kerl verschwand dann auch alles andere, was mich an ihn erinnerte, aus meinem Badezimmer. Ab in den MĂŒll mit âEternityâ. Von nun an ging es erst mal Ă la carte weiter â bei MĂ€nnern und DĂŒften. Aber wenn ich so nachdenke, passten beide âLebensabschnittbegleiterâ immer irgendwie zusammen.… weiterlesen
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.
Die Online-Verkaufszahlen sind inzwischen auch im Parfum-Sektor gestiegen. Aber funktioniert das wirklich, wenn man einen Duft kaufen möchte, den man vorher noch nie gerochen hat? Parfum-Suchmaschinen oder sogenannte Fragrance Finder sollen dabei helfen, dass man sich nicht völlig ver-kauft.
Das deutsche Statistikportal âStatistaâ hat seine Prognosen zum Umsatz im Segment DĂŒfte fĂŒr 2022 bereits abgegeben: Er soll etwa 1.6 Millionen Euro betragen mit einem jĂ€hrlichen Umsatzwachstum von 1,56 Prozent. Wie sich gezeigt hat, ist der Anteil an verkauften DĂŒften online ebenso hoch ist wie im stationĂ€ren Handel. Er liegt durchschnittlich bei etwa 40 Prozent. Das bestĂ€tigt auch eine Duftexpertin, die in Berlin einen Exklusiv-Vertrieb mit selektiven ParfĂŒm-Marken aufgebaut hat. Doch Corinna Mosler-Jakobsohn, Inhaberin und GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der Belle Rebelle GmbH, rĂ€umt ein: âGewinner waren hauptsĂ€chlich die groĂen HĂ€user wie KaDeWe oder Breuninger, die wĂ€hrend des Lockdowns mit einem online-Verkauf eingestiegen sind. Sie genieĂen von vornherein schon das Vertrauen der User, das kleinere Unternehmen sich erst aufbauen mĂŒssen.â
Internet-FehlkÀufe vermeiden
Wer kauft ĂŒberhaupt DĂŒfte im Internet? âSinn macht das etwa fĂŒr Menschen, die ihr ParfĂŒm nachbestellenâ, sagt Martin Ruppmann, GeschĂ€ftsfĂŒhrer vom Verband der Vertriebsfirmen Kosmetischer Erzeugnisse (VKE). Man wĂŒrde annehmen, dass hauptsĂ€chlich Menschen in lĂ€ndlichen Regionen die Option von Online-Plattformen nutzen, um nicht eigens in die Stadt fahren zu mĂŒssen. Dem widersprechen die Erfahrungen des Berliner Start-ups Flaconi, das nach eigenen Angaben seinen Umsatz in vergangenen Jahr verdreifachen konnte: âLandbewohner haben zwar weitere Wege, aber GroĂstĂ€dter weniger Zeit.â
Einkaufen im Netz ist bequem und spart Zeit. Damit man bei der Wahl eines neues Parfums keine EnttĂ€uschungen erlebt, ist es wichtig, sich einen seriösen Online-Shop auszusuchen. Gerade beim digitalen ParfĂŒm-Shopping kann man leicht auf FĂ€lschungen hereinfallen. Speziell ĂŒber Plattformen wie Amazon und Ebay bieten DritthĂ€ndler, die meist im Ausland sitzen, angebliche Marken-DĂŒfte gĂŒnstiger an. Auf den ersten Blick ist eine gut gemachte FĂ€lschung oft nicht mal als solche zu erkennen. Auf Fotos schon gar nicht, weil Verpackung und Logo teilweise perfekt kopiert sind. Und was die Online-Plattform angeht, sie ĂŒbernimmt keinerlei Garantie, dass es sich tatsĂ€chlich um ein Original-Produkt handelt, das einem nach Hause geliefert wird. Was man dann in der Hand hĂ€lt und auf die Haut sprĂŒht, weicht oft nicht nur optisch vom Original ab. Es riecht anders und enthĂ€lt mitunter auch minderwertige Inhaltsstoffe, die Hautreizungen und Allergien verursachen können.
Nicht nur die Branchen-Riesen wie Douglas oder Sephora verkaufen online ihre Parfums. In Zeiten der Pandemie haben selbst viele kleine ParfĂŒmerien einen Online-Shop etabliert.… weiterlesen
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.
Ich mochte bisher einfach keine Lavendel-DĂŒfte, weil mich der Geruch immer an den WĂ€scheschrank meiner GroĂmutter erinnert. Altmodisch, aufgerĂ€umt, frische WĂ€sche, distinguierte alte Dame sind meine Assoziationen aus Kinderzeiten. Und die meisten Lavendel-DĂŒfte riechen auch eher billig-penetrant. Dabei liebe ich den blĂŒhenden Lavendel in meinem Garten, aber an mir als Parfum, nein danke. Bis ich neulich an âLe Passantâ von der Pariser Parfum-Marke Ormaie schnuppern durfte und eines Besseren belehrt wurde, was Lavendel-DĂŒfte angeht. Die Marke ist noch jung. Das Familienunternehmen wurde erst 2018 gegrĂŒndet von Mutter Marie-Lise Jonak und Sohn Baptiste Bouygues.
Ein Duft der Liebe
Eigentlich hatte Marie-Lise den Duft ihrem Ehemann und Vater ihres Sohnes Baptiste gewidmet. Er liebte die klassische französische ParfĂŒmerie und hat sein ganzes Leben lang nur eine einzige Marke von einem FougĂšre-Cologne benutzt. Eine sehr klassische Duft-Komposition mit französischem Hintergrund. Der Akkord aus Lavendel, Bergamotte und Germanium tauchte erstmals 1882 in Paul Parquets Parfum âFougĂšre Royaleâ fĂŒr Houbigant auftauchte und wurde wegweisend fĂŒr die Herren-ParfĂŒmerie. Doch âLe Passantâ, auf Deutsch der Passant, kann eine Frau genauso gut tragen, wenn nicht besser. Denn die blumige SĂŒĂe verströmt eine ganz bestimmte Sinnlichkeit. âIt hints of a certain masculine sensualityâ, so der Kommentar der Brand. Sicher nicht jederMANNs Geschmack.
Ein Duft-Guide: „Art Parfum“
FĂŒr Parfum-Liebhaber ist dieses Buch* eine PflichtlektĂŒre. Beate Nagel ist eine der wenigen ParfĂŒmeurinnen In der MĂ€nnerdomĂ€ne âParfĂŒm. Hier lĂ€sst sie sich erstmals in ihre Karten schauen und vermittelt Wissen, das bisher nur in engsten Fachkreisen zirkulierte. Der Weg fĂŒhrt hin bis zu Parfum und Kunst. 360 Seiten, 45 Euro
Haute Parfumerie ganz ohne Synthetik
Auf jeden Fall mischen sich lavendelgrĂŒne Frische und die SĂŒĂe von Vanille und Tonkabohnen mit dem erdig-holzigen Aroma von Amyris. Und das alles ohne Synthetik. Ormaie-DĂŒfte sind zu 100% natĂŒrlich. Passt, denn der Name Ormaie bedeutet Ulmenhain, Doch nicht nur der Inhalt haben mich bei der französischen Marke ĂŒberzeugt. Jeder der bisher existierenden sieben Flakons ist ein Kunstwerk fĂŒr sich. Designerobjekte, viel zu schade ist, um sie im Badezimmer zu verstecken.
Das Gesamt-Konzept der Duft-Linie ist eine Hommage an die Natur. Die Flakons werden aus recyceltem Glas von der französischen Firma Saverglass hergestellt, die ihr eigenes Glas wieder verwertet. FĂŒr die modernistischen VerschlĂŒsse, inspiriert von dem 1904 verstorbenen rumĂ€nisch-französischer Bildhauer Constantin BrĂąncuÈi, wird recyceltes Buchenholz verwendet aus französischen, nachhaltig bewirtschafteten WĂ€ldern. Die Kappen sind von Hand poliert. Jede hat eine andere, eigenwillige Form.
Die von meinem Favoriten âLe Passantâ ist ein grĂŒner Kubus passend zum grĂŒnlichen Inhalt hinter dem transparenten Glas.… weiterlesen
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.
Tausendmal gerochen, vielleicht sogar genau jetzt in diesem Moment. Und doch kennen wir meist ihre Namen nicht. Dabei sind synthetische Duftstoffe, die MolekĂŒle, die Big Player in der Parfumkreation. Und das ganz wörtlich: Ohne sie ist ein spielerischer, manchmal provokativer, Ansatz im Duftdesign nicht vorstellbar. Auch viele der groĂen Klassiker gĂ€be es ohne sie nicht. Denn die synthetischen DuftmolekĂŒle sind keine Erfindung aus den heutigen Tech-Labors: Erstmalig wurde ein MolekĂŒl namens âCoumarinâ 1882 im Duft âFougĂšre Royaleâ eingesetzt. Auch No. 5 von Chanel hĂ€tte nicht diesen Impact ohne die Aldehyde und was wĂ€re wohl Shalimar von Guerlain ohne seine unverwechselbare Note, die es Ethyl-Vanillin verdankt. Das New Yorker Label Nomenclature feiert diese MolekĂŒle in besonderer Weise. C&C-Autorin Margit Hiebl sprach mit einem der GrĂŒnder, Karl Bradl (den sie aus seiner MĂŒnchener Zeit kennt).
Woher kommt der Name?Aus dem Lateinischen, von nomen=Name und calare=benennen. Und nomenclatura bedeutet soviel die Benennung, etwa mit Begriffen oder Symbolen in der Wissenschaft oder Kunst.
Was ist die Idee hinter Nomenclature?Als wir die Brand 1995 starteten, sprach man weder in der konventionellen noch in der Nischen-Duftwelt ĂŒber molekulare Inhaltsstoffe. Mit Nomenclature wollten wir die Aufmerksamkeit auf diese Duftbausteine lenken, die bei einer Parfumkreation hĂ€ufig das QuĂ€ntchen Magie hinzufĂŒgen. Die Linie feiert also das Design in der âperfume chemistryâ, indem die inspirierendsten und exklusivsten MolekĂŒle herausgestellt werden â manche so exklusiv, dass sie von den Duftherstellern geradezu wie Gefangene bewacht werden.
Was ist denn das Besondere an den MolekĂŒlen, die im Mittelpunkt eurer Parfums stehen?Mit unseren Kreationen haben wir einige der wichtigsten MolekĂŒle, die die letzten Dekaden beeinflusst haben, gehighlightet. Hedione etwa, das in unserem âEfflo_esceâ steckt, wurde erstmals 1962 synthetisiert und ist einer der wichtigen Bestandteile von Diorâs âEau Sauvageâ aus dem Jahr 1966. Oder Calone: Es hat in den 90ern sogar eine neue ikonische Duftfamilie, die aquatischen DĂŒfte, hervorgebracht â es strahlt im Mittelpunkt von âFluo_ralâ. Oder Coumarin, das wir in unserem letzten Duft âPsy_couâ verwendet haben. Es ist das erste MolekĂŒl, das Parfumeuren ĂŒberhaupt ermöglicht hat, den Schritt von der Vergangenheit in die Moderne zu machen. Es wurde erstmals 1882 in einem bahnbrechenden Duft, âFougĂšre Royaleâ, verwendet und dieses synthetische Wunderding wurde der ZĂŒndfunken fĂŒr eine neue Ăra des kĂŒnstlerischen Ausdrucks. Der Name geht ĂŒbrigens auf kumarĂč, das Wort fĂŒr den Tonkabohnen-Baum auf Tupi, einer Sprache aus dem Amazonas-Gebiet, zurĂŒck. Coumarin ist aber nicht nur der Ursprung der modernen ParfĂŒmerie, sondern immer noch eines der wichtigsten Stoffe in der Parfumindustrie.… weiterlesen
Seit vielen Jahren schreibe ich als Beauty- und Lifestyle-Autorin fĂŒr Magazine wie Vogue oder Glamour. Was mich immer wieder treibt: Nicht nur das Produkt oder der Trend, sondern die Menschen und die Story dahinter â und was es mit uns macht. AuĂerdem fĂŒhrt mich mein Job oft an die schönsten PlĂ€tze dieser Welt. Auch privat findet man mich gern in der einen oder anderen Wellness-Location, Recherche nicht ausgeschlossen. Culture and Cream also. Immer im GepĂ€ck: Duft, Sonnenschutz und Lippenstift. Farbe? Rot. Was sonst
Verwendung von Cookies
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional
Immer aktiv
The technical storage or access is strictly necessary for the legitimate purpose of enabling the use of a specific service explicitly requested by the subscriber or user, or for the sole purpose of carrying out the transmission of a communication over an electronic communications network.
Vorlieben
The technical storage or access is necessary for the legitimate purpose of storing preferences that are not requested by the subscriber or user.
Statistiken
The technical storage or access that is used exclusively for statistical purposes.The technical storage or access that is used exclusively for anonymous statistical purposes. Without a subpoena, voluntary compliance on the part of your Internet Service Provider, or additional records from a third party, information stored or retrieved for this purpose alone cannot usually be used to identify you.
Marketing
The technical storage or access is required to create user profiles to send advertising, or to track the user on a website or across several websites for similar marketing purposes.