Dieser Buchtitel* meiner ehemaligen Chef-Redakteurin Patricia Riekel bei der Illustrierten âBunteâ hat mich zum Nachdenken angeregt. So wie ihr geht es vielen, die die meiste Zeit ihres Berufslebens in einer exponierten Position verbracht haben. Man ist gezwungen, ein neues Leben anzufangen.
Mir erging es nicht anders. Als Beauty-Chefin eines namhaften Magazins wird man von PR-Leuten und der Industrie hofiert, eingeladen an die schönsten Orte der Welt, umsorgt und gepampert. Zum Geburtstag bekam ich jedes Jahr so viele Blumen bis mein BĂŒro aussah wie ein Bestattungsinstitut. Und dann verliert man den Job – ganz plötzlich und nicht, weil man in seiner Leistung nachgelassen oder goldene Löffel geklaut hat. Nein, einfach nur, weil eine neue Chefetage einzieht, oder wie bei Patricia, die Altersgrenze erreicht ist und man in den Augen des Verlags âzu altâ ist fĂŒr den Job.
Plötzlich ausgemustert
Dabei ist es ja noch nicht mal so, dass man sich wĂ€hrend der ganzen Jahre des Verwöhntwerdens nicht im Klaren gewesen ist, wem das Interesse eigentlich gegolten hat. Man weiĂ in so einer Position ganz genau, dass nicht man selbst als Person gemeint ist, sondern nur das Heft, fĂŒr das man steht. Und doch ist es ein Schock, wenn man dann plötzlich âauf der StraĂeâ steht und nicht mehr existent st fĂŒr die, die einen vorher hofiert hatten. Man fĂŒhlt sich irgendwie nackt ohne den Job und ausgemustert, nicht mehr dazugehörig zu einem lange vertrauten Kreis.
Auch ich musste lernen, mein Leben neu zu strukturieren, meinen Alltag völlig anders zu organisieren. Ich war nicht mehr lĂ€nger fremdbestimmt, sondern selbstverantwortlich, ob meine Tage gut oder schlecht verliefen. Das Gute daran: Plötzlich hatte ich mehr Zeit, mich mit mir selbst zu beschĂ€ftigen. Endlich mental und real aussortieren, was mir wichtig war oder worauf ich verzichten konnte. So blöd es klingt, ich lernte mich besser kennen. Ich erfĂŒllte mir einen Herzenswunsch und legte mir einen Hund zu, was vorher âals Vielfliegerâ unmöglich gewesen war. Ich verbrachte ĂŒber Jahre mehr Zeit auf FlughĂ€fen als beim Einkaufen im heimischen Supermarkt.
Struktur und Rituale
Ich merkte schnell, dass mir Struktur gut tut, oder Rituale, oder wie immer man es nennen möchte. Morgens aufzustehen und mich zu stylen, als mĂŒsste ich in die Redaktion fahren, war eines dieser Rituale, obwohl ich mich nur zu Hause an den Schreibtisch setzen musste. TĂ€glich Sport zu machen, war ein anderes. Egal ob Fitnessstudio, Yoga zu Hause oder lange SpaziergĂ€nge im Wald, fĂŒr jeden Tag hatte ich irgendeine AktivitĂ€t parat.… weiterlesen
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.
Nina KrĂŒger erzĂ€hlt, wie sie ihren Traum verwirklichte
Wie alles begann? Eigentlich eher mit einem Drama als mit einer wirklich schönen Geschichte: Es gab wenig, auf das ich mich mehr gefreut hatte als auf drei Wochen Australien. Diese Reise war schon seit einer halben Ewigkeit geplant, und auch mein wunderschönes Brautjungfern-Kleid saĂ wie angegossen fĂŒr die Hochzeit meiner Freundin mit ihrem Surferboy in Byron Bay. Doch wenige Tage vor Abflug verspĂŒrte ich einen seltsamen Schmerz. Noch morgens vor einer wichtigen internationalen PrĂ€sentation in meinem Job als PR Managerin suchte ich meinen Arzt auf. NatĂŒrlich mit der Intention mir erklĂ€ren zu lassen, dass alles gut sei. Doch der Herr Doktor gab mir stattdessen einen gelben Zettel auf dem auĂer âĂberweisungâ auch noch âNotfallâ stand. In meinen Augen stand die schiere Panik…und TrĂ€nen! Nur knappe 30 Minuten spĂ€ter wurde ich auch schon in den OP gerollt â Operation statt PrĂ€sentation.
Auf Youtube machte ich eine Entdeckung
Da saĂ ich nun im deutschen November-Grau, ohne Surfer, ohne Strand, ohne Sonne, ohne Hochzeitsparty. DafĂŒr mit groĂem Aua, groĂer Langeweile und immer gröĂeren RĂŒckenschmerzen vom Liegen. Um nicht in Selbstmitleid zu versinken und wenigstens etwas halbwegs Gesundes und Sinnvolles fĂŒr mich zu tun, entdeckte ich Yoga auf Youtube und yogte brav innerhalb meiner Möglichkeiten. Aus purer Depressions-PrĂ€vention lud ich meine neuen Youtube-Freunde immer öfter auf meinen TV Screen ein. Ausser Yoga hatte ich so auch manchmal noch einen virtuellen Strand in meinem Wohnzimmer. WĂ€hrend mein Körper heilte, wuchs meine Leidenschaft fĂŒr Yoga stetig – und mit ihr auch der Wunsch, mehr Raum in meinem Leben damit zu fĂŒllen. ZurĂŒck im Berufsalltag musste selbst auf Pressereisen der Hotelzimmerboden zum Ăben herhalten.
Itâs Time to step into the Life you dream of
So fing ich an zu trĂ€umen. Ich stellte mir vor, wie mein Leben aussehen könnte. Wie ich immerzu neue Menschen mit meiner wachsenden Leidenschaft anstecke wĂŒrde… Heute weiĂ ich, dass ich an dieser Stelle bereits die TĂŒr zum Kapitel âIch als Yoga-Lehrerinâ geöffnet hatte. Ich wollte eine Ausbildung machen. Nach einigen Recherchen entdeckte ich vor allem Programme, die mir nicht zusagten. Zum Beispiel âWerde in 2 Wochen Yogalehrer!â Wie soll das denn gehen, wenn man wirklich etwas können will?! Und warum man in der zweiten Trainingswoche ein gelbes T-Shirt tragen hĂ€tte mĂŒssen, leuchtete mir auch nicht ein. Nach genaueren Recherchen war klar: Bei einem so breiten Angebot an Ausbildungen sollte man ganz genau darauf achten, wie Yoga-Lehrer ausgebildet sind und welche Zertifizierung sie haben.… weiterlesen
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