Mykonos und Delos – zwei Welten
So nah und doch so fern. Nur 40 FĂ€hrminuten trennen die beiden Inseln in der ĂgĂ€is. Aber der Unterschied könnte nicht gröĂer sein.
Mykonos: shoppen und feiern
Das moderne Bohemian-Treiben der Alt- und Neu-Hippies. Party bis zum Morgengrauen. Das habe ich bisher immer ĂŒber die Insel gehört. Doch eigentlich gibt es zwei Mykonos. Ich spreche von Mykonos Town. Chora nennen die Mykonioten so einen zentralen Ort. TagsĂŒber strahlt die Stadt im gleiĂenden Weiss der Kykladen-HĂ€user mit dem Knallblau des Meeres um die Wette. Ich habe das GefĂŒhl, als wĂŒrde ich zum ersten Mal echtes Licht sehen, so geblendet bin ich. Vielleicht gibt es hier deshalb so viele SonnenbrillenlĂ€den. Shoppen macht in Mykonos ohnehin richtig viel SpaĂ. Unbedingt bei Dimitris Halvatzis (#dimitrishalvatzis) und Mykonos Sandals vorbeischauen. Die engen gepflasterten Gassen bergauf und bergab sind ein Labyrinth, in dem sich jeder Besucher nur zu gern verliert. Wartet doch hinter jeder Ecke ein neues hĂŒbsches LĂ€dchen, ein schnuckeliges Restaurant oder eines der unzĂ€hligen Mini-Kirchlein. Die PlĂ€tze mit ihren Restaurants, Bars, CafĂ©s sind oft nicht gröĂer als ein Handtuch. Die HĂ€userkanten sind Marshmallow-rund. Kleider, Schuhe, Schals und Taschen Bommel-verbrĂ€mt. Alles ist niedlich, ohne -chen Endung lĂ€sst sich kaum etwas beschreiben. So auch Little Venice mit seinen Terrassen und Holz-Balkonen erbaut im venezianischen Stil direkt am Meer. Der Blick auf die berĂŒhmten weiĂen WindmĂŒhlen, das Wahrzeichen der Insel, ist im 5 Euro-TĂ€sschen Cappuccino inbegriffen. FĂŒnf der ehemals zehn Kato Mili aus dem 16. Jahrhundert sind noch erhalten. Fast 400 Jahre lang wurde dort das gesamte Getreide gemahlen. Heute befindet sich in einer MĂŒhle ein Museum. WĂ€hrend sich die Stadt tagsĂŒber quirlig zeigt, setzt sie nach Sonnenuntergang ihr Glamour-Gesicht auf. Ăberall erglimmen Lichterketten, oft gespannt zwischen Palmen und Bougainvilleen. Die Sonne versinkt in theatralischer Röte im Meer. Und der Sternenhimmel – er könnte nirgends schöner sein. Ăhnlich glitzernd aufgerĂŒstet ist das Publikum. Meist jung, hĂŒbsch, hetero oder schwul und vor allem zahlungskrĂ€ftig ist. Fast 10 Euro pro Bier ist keine Seltenheit. Das Sympathische an dem ganzen Trubel: Die Mykonioten nehmen alles mit gelassener Freundlichkeit und unerschĂŒtterlicher Toleranz. Doch eines machen sie dabei deutlich: Sie sind und bleiben der Chef im Haus. Sehr sympathisch!
Delos: Ruhe und Kultur
Vom alten Hafen in Mykonos, der neue Port ist das Revier der tĂ€glich anlegenden Kreuzfahrtschiffe, geht meine Reise in die Vergangenheit los. 40 Minuten dauert die Ăberfahrt mit der FĂ€hre. Die Passagiere, im Sommer mag es Horror sein, werden von dem Delos Cruiser „Orca“ an Land der flachen Insel gespuckt, die wie ein FloĂ im Meer zu treiben scheint.… weiterlesen
CultureAndCream-Autorin aus MĂŒnchen
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.