Ein Wochenende im Schloss Fleesensee
Graf Blücher, echte Bären und reichlich Sinnesfreuden
Als das Land der tausend Seen wird Mecklenburg-Vorpommern gerne bezeichnet. Der märchenhaft klingende Beiname bietet die perfekte Kulisse für ein Hotel mit Historie: das barocke Schloss Fleesensee. Eine Allee aus gepflegten Laubbäumen zieht an mir vorbei, als ich dem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert entgegenfahre. Ich zücke mein Smartphone – quasi jeder Eckpfeiler hier schreit nach einer Verewigung auf Instagram. Kaum habe ich die imposante, zweiflügelige Tür des Haupthauses betreten, fotografiere ich wie unter Zwang weiter. Es sieht einfach alles so stylish aus: der flauschige Teppich im Entrée, die stuckverzierte Decke, die schwarz-weiß-Fotografien an den Wänden. Das gesamte Interieur wirkt edel, gemütlich und zugleich modern. Ein Ort der tausend Eindrücke.
Preisgekröntes Design
Im Mai 2017 erwachte Schloss Fleesensee nach umfangreicher Modernisierung aus seinem Dornröschenschlaf. Für den gelungenen Mix aus Moderne und Eleganz gab es dieses Jahr den renommierten „German Design Award“ in der Kategorie „Excellent Communication Design, Interior Architecture“. Darüber hätte sich auch Graf Ludwig II. von Blücher gefreut – der einstige Erbauer des Herrenhauses oberhalb des Fleesen- und Kölpinsees. An das bedeutsame Datum der Schloss-Errichtung, 1842, erinnert die gleichnamige Hotel-Bar, unlängst als „Beste Cocktailbar in Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. Bevor ich mir nach der langen Anreise von München über Berlin nach Fleesensee einen Gute-Nacht-Drink gönne, zieht es mich in Richtung Orangerie, eines der drei hoteleigenen Restaurants.
Lebensmittel aus eigenem Anbau
Das Abendessen in der Orangerie, einer großen Halle im Wintergarten-Stil, ist in der Halbpension inbegriffen und besteht abwechselnd aus einem à-la-carte-Menü und Buffet. Kräuter, Eier, Rindfleisch, Tomaten, Erdbeeren – die meisten Zutaten stammen aus eigenem Anbau. Das „Project ORGANIC“ sorgt dafür, dass ausschließlich regionale, saisonale und nachhaltige Lebensmittel auf die Teller der Gäste gelangen. Höchsten Gourmetgenuss verspricht auch das zweite Hotelrestaurant, das „Blüchers by Lafer“ in der ehemaligen Schlosskapelle. Auf dem Niveau von Fernsehkoch Johann Lafer haben Gäste, aber auch externe Besucher, die Wahl zwischen einem mehrgängigen Menü oder à-la-carte-Gerichten. Wer eine lockerere Atmosphäre und moderatere Preise wünscht, ist im Golfrestaurant „Genusswerkstatt“ richtig. Die junge Küche bietet Pasta, Salate und Burger und befindet sich rund zwei Kilometer vom Schloss entfernt.
Entspannung und Entertainment
Der nächste Morgen beginnt mit der Erkundung des 2.500 qm großen Spa-Bereiches (Spa-Managerin Maren Brandt). Die deckenhohen Fenster sorgen für viel Licht, diverse Kamine und Sofa-ähnliche Liegeflächen vermitteln eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre. Im Untergeschoss, wo sich die verschiedenen Saunen befinden, herrscht Zen-Atmosphäre. Nach meiner 50-minütigen Rückenmassage mit Klangschalen und Schröpfgläsern fühle ich mich wunderbar erholt – und bereit für etwas mehr Action.
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CultureAndCream-Autorin aus München
Als studierte Kunsthistorikerin und Archäologin kenne ich die Geschichten von Kulturen, Gebäuden und Gemälden – na, zumindest von den meisten. Meine Tätigkeit als Beauty-Redakteurin hat in mir die Liebe zu Cremes (und Unmengen Nagellacken) entfacht. Aktuell schreibe ich über Medizin- und Gesundheitsthemen. Was schon immer das Schönste für mich war? Auf Reisen neue Trends und Hot-Spots zu entdecken, die ich hier mit Euch teilen möchte.