Kater Franz the Cat
Er ist kohlrabenschwarz bis auf die fĂŒnf weiĂe Brusthaare und Ă€uĂerst eigensinnig. Als kuscheliges KĂ€tzchen konnte man Franz eigentlich noch nie bezeichnen. Er fĂ€hrt schon gerne mal seine Krallen aus, wenn ihm etwas nicht passt. Wie alt er ist? Keine Ahnung. Irgendwann vor ein paar Jahren tauchte er plötzlich bei uns auf dem Hof auf. Wir wohnen in einem alten Farmhaus und sind eine kleine, vertraute Gemeinschaft. Eine Idylle sagen viele – mit Hunden, allerhand Federvieh und Waldtieren.
Kater zugelaufen
Als Franz bei uns auftauchte, wuĂten wir auch, wo eigentlich hingehört. NĂ€mlich unten ins Dorf auf einen Bauernhof. Dort hat er auch einen Zwillingsbruder, der ihm aufs Katzenhaar gleicht. Dreimal hat ihn unsere Hofbesitzerin dorthin auch zurĂŒckgebracht. Er kam immer wieder. Beim dritten Mal wurde es dem Bauern zu bunt und er grummelte: âDen können Sie behalten, der versteht sich nicht mit seinem Bruder.â Da sieht man mal, wie schlau Kater Franz ist. Nicht nur Freunde, sondern auch Familie kann man sich aussuchen.
Kater sucht Familie
Seine Familie sind jetzt wir – und zwar wir alle, die wir hier auf dem Hof leben. Er ist nach wie vor eine Outdoor-Katze – wie ich immer sage -, die es gewohnt ist, im Freien zu leben, die MĂ€use jagt und auch mal SiebenschlĂ€fer, die im Dachboden Radau machen. Seltener vergreift Franz sich an Vögeln, was ich ihm dann sehr ĂŒbel nehme. Aber er ist eben ein kleines Raubtier. Wenn ich ihn dafĂŒr schimpfe, dreht er sich einfach um und schreitet mit hocherhobenem Schwanz von dannen. Beleidigt ist er nie lange. Ăfters legt er irgendeinem von uns als Dank eine Maus vor die TĂŒr. Dann will er dafĂŒr gelobt werden. Dass die Nachbarin aus dem ersten Stock eher ungehalten kreischt, wenn sie so ein Geschenk auf dem FuĂabtreter vorfindet, hĂ€lt ihn nicht davon ab, uns weiterhin zu âbeschenkenâ.
Wie Gott in Frankreich
Man muss schon sagen. Franz lebt bei uns wie âGott in Frankreichâ. Der Spruch âDogs think they are Human, Cats think they are Godâ muss fĂŒr ihn erfunden worden sein. Er sucht sich aus seinen Futterstationen bei den verschiedenen Hofbewohnern das Beste heraus. Es ist, als wĂŒrden wir Menschen vier Restaurants direkt vor der HaustĂŒr haben, in denen wir tĂ€glich nach Lust und Laune schlemmen können. Bei mir steht er immer abends pĂŒnktlich um 18 Uhr vor der TĂŒr und miaut so lange, bis ich diese öffne. Dann gibt es mit tĂ€glich geĂ€ndertem Speiseplan Dosenfutter, weil er bei der Hofchefin morgens und mittags schon mit Trockenfutter verköstigt wurde.Zwischendurch… weiterlesen
CultureAndCream-Autorin aus MĂŒnchen
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.