Von Schwarz zu Grau. Mein aufregendes Haarexperiment habe ich bereits im letzten Jahr gestartet. Nun wird es von Friseurtermin zu Friseurtermin allmĂ€hlich so, wie ich es mir vorstelle. âSalz und Pfefferâ sagt meine Freundin Barbara dazu.
Wie alles begann? Ich war es schon lĂ€nger leid, die AnsĂ€tze in meinen naturschwarzen Haaren stĂ€ndig nachfĂ€rben zu lassen oder mir zu Hause mit der schwarzen Farbe ab und an das Badezimmer zu versauen. Aber zu dem Entschluss, die grauen StrĂ€hnen rauswachsen zu lassen, bin ich erst nach langem Ringen mit mir gekommen. FrĂŒher dachte ich immer, graue Haare machen alt. Auch als âgranny hairâ vor einigen Jahren Trend wurde, konnte ich mich nicht dafĂŒr erwĂ€rmen. Gut, ein junges Gesicht noch ohne Linien und Makel kann per se nicht alt aussehen. Aber Grau fand ich bislang nur an unserer GroĂmutter Elsa gut, und die trug wegen ihrer spanischen Abstammung immer eine Blautönung darĂŒber. Meine ersten, noch vereinzelten Grauen riĂ ich mir vor dem Badezimmerspiegel aus. Keine Lösung, wie ich bald feststellte. Es kamen neue dazu. Noch schlimmer, die SchlĂ€fenkonturen wurden hell und heller. Kaum vom NachfĂ€rben beim Friseur zurĂŒck, zeigte sich schon wieder Nachwuchs. Um eine stets perfekte Kontur zu haben, wĂ€re die Schwarz-Arbeit bald alle 14 Tage nötig gewesen.
Mein Friseur riet mir ab
Irgendwann war ich es leid und fragte meinen Friseur, lĂ€ngst ein naher Freund, ob ich die grauen StrĂ€hnen nicht einfach rauswachsen lassen sollte. Er winkte ab: âNein, das steht dir nicht!â Kurzzeitig experimentierten wir mit braunen StrĂ€hnen, die aber in meinen dunklen Haaren kaum zur Geltung kamen. Verunsichert und unzufrieden wurde weiter regelmĂ€Ăig geschwĂ€rzt. Bis ich durch eine Bekannte letzten Sommer in MĂŒnchen einen MailĂ€nder Friseur traf. Armano schnitt mir die Haare und fragte eher beilĂ€ufig, ob ich schon mal darĂŒber nachgedacht hĂ€tte, die GraustrĂ€hnen rauswachsen zu lassen. Als hĂ€tte er meine Gedanken gelesen. Er meinte, das einfarbige Schwarz wĂŒrde doch sehr hart aussehen, wie ein dunkler Helm. Wir vereinbarten fĂŒr meinen nĂ€chsten Italien-Trip einen Termin in seinem Salon in Mailand. Etwas mulmig war mir schon dabei. Um mich nicht noch mehr zu verunsichern, diskutierte ich das Thema âAus Schwarz wird Grauâ, ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, auch nicht mit Freundinnen.
Termin in Mailand
Als ich mich dann Mitte September auf den Weg nach Mailand machte, hatte ich immer noch den Satz meines Friseur-Freundes im Kopf âdas steht dir nichtâ. Das Grau war inzwischen fĂŒnf Zentimeter rausgewachsen, so wie es Armano verlangt hatte, um mit Farbe aktiv werden zu können.… weiterlesen
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.
Der Berliner Colorist Andreas Kurkowitz ist ein echter Guru, was Haarfarben angeht. Im C&C-Interview spricht er ĂŒber Trends, KundenwĂŒnsche und wie graue Haare wirklich cool aussehen.
Wie sehen die Farbtrends 2020 aus?
Was die Farbe angeht, habe ich das GefĂŒhl, dass es in die wĂ€rmere Richtung geht. Gerade im Winter. Ich mag das auch gerne, weil man im Winter weniger Licht hat. Warme Töne geben mehr Reflexion und auch mehr Glanz. Man kann ohnehin nicht sagen, dass es feste Trends fĂŒr jede Saison gibt. Aber ich bin tendenziell immer ein Fan davon, gerade im Winter in Europa, wo es weniger Licht gibt, die Farben etwas wĂ€rmer zu machen als im Sommer.
Sprichst du von StrÀhnen oder Highlights? Nicht jeder möchte gleich immer eine komplette UmfÀrbung.
Mit StrĂ€hnen, ob von Hand gemacht oder FolienstrĂ€hnen, kann man zu jeder Jahreszeit easy variieren. Zum Winter hin macht man den Farbton etwas wĂ€rmer und im Sommer wieder kĂŒhler. So gibt es die Möglichkeit, ohne KomplettfĂ€rbung eine VerĂ€nderung zu erzielen. Oft sind es nur kleine Nuancen, die einen groĂen Unterschied machen. Ob das jetzt ein Honigton ist oder Karamell, oder eher ins KĂŒhle, Sandige geht. Viele meiner Kunden beschweren sich im Sommer darĂŒber, dass ihre Haare zu warm wirken. Das hat natĂŒrlich etwas mit dem Lichteinfluss zu tun.
Welche Frisur ist am gefragtesten?
Trend ist eigentlich, dass die Leute super individuelle Sachen wollen. Man kann nicht mehr sagen, die haben ein bestimmtes Foto gesehen und wollen genau diese Frisur. Die Frauen geben viel mehr auf sich acht, was zu ihnen passt. Es gibt natĂŒrlich Unterschiede: Da sind die Kunden, die wollen etwas ausprobieren. Sie sehen ihre Haare als modischen Aspekt und wollen sie verĂ€ndern, wie sie auch ihre Kleidung verĂ€ndern. Andere wollen einfach nur frisch aussehen und etwas haben, das zu ihnen passt.
Der beste Trick, um frischer auszusehen?
Ich wĂŒrde die Haare nie dunkler als drei Töne verĂ€ndern, weil es dann hart wirken kann. Und was einen Riesenunterschied macht, ist, wie hell oder dunkel die Kontur gefĂ€rbt ist. Egal, ob StrĂ€hnen, eine mittelblonde KomplettfĂ€rbung, ob hell- oder dunkelbraun, wenn die Kontur zu dunkel ist, sieht es oft sehr unnatĂŒrlich aus, macht hart und weniger frisch. Dass die Kontur weicher ist und heller als der Rest, finde ich super wichtig. Daran merkt man auch, ob jemand gefĂ€rbte Haare hat oder nicht. An der Kontur sind die Haare viel feiner, sie nehmen die Farbe schneller an. Wenn ich das Gleiche an Farbe darauf gebe wie auf den Rest, hat man oft das Problem, dass es an der Stelle zu pigmentiert, zu ĂŒberlagert aussieht.… weiterlesen
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.
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