Fattoria La Vialla: Mehr Sein als Schein
Genau das zeichnet das größte Unternehmen biodynamischer Landwirtschaft in Europa aus. Die Fattoria La Vialla in der Toskana gehört zu den Ausnahmen in der heutigen Zeit, in der vieles versprochen und nur wenig gehalten wird. Allzu oft trügt der Schein. Doch hier passt alles.
Auf den ersten Blick ist die Fattoria La Vialla ein riesiges, 1400 Hektar großes Gelände mit viel Grün, darauf allein 33.000 Olivenbäume und 33 versteckte Wohneinheiten. Es ist fast schon ein eigenes kleines Dorf. Gegründet wurde die Fattoria La Vialla 1978 von Piero und Giuliana Lo Franco. Sie entstand auf den Ruinen verfallener Bauernhöfe, die liebevoll restauriert wurden. Inzwischen wird das Unternehmen nahe Arezzo in zweiter Generation von den Brüdern Antonio, Bandino und Gianni geführt.
Selbstversorger auf der Fattoria
Die individuellen und sehr gemütlichen Unterkünfte werden während der Saison von März bis Oktober an Gäste vermietet werden, die das Farm-Leben kennenlernen und die hauseigenen Erzeugnisse aus biodynamischer Herstellung von Brot, Käse, Wurst, Lamm, Hühner, Eier, Pesto, Olivenöl, Wein und Cantuccini genießen wollen. Jeder, der eines der „Podere“ oder den malerischen „Torre“ bewohnt, muss sich selbst versorgen. Die leckeren Lebensmittel besorgt man sich im Hofladen.
Jeden Morgen ab 9.30 h gibt es frisch gebackenes Brot. Verkauft wird nur, was auf der Farm produziert wird. Wer trotzdem mal bekocht werden will, bucht sich an einem der kariert gedeckten Tische im idyllischen Hof ein und lässt sich auf Toskanisch verwöhnen. Die La Vialla-Lebensmittel kann man übrigens auch im Online-Shop bestellen oder in einem der drei La Vialla-Läden in Deutschland kaufen.
Nachhaltigkeit erleben
Die Fattoria La Vialla folgt der biodynamischen Landwirtschaft. Das ist noch eine Stufe weiter als biologisch. Unter biologisch versteht man den Anbau ohne Düngemittel, natürliche Viehzucht ohne Hormongaben im Futter. Biodynamisch aber bedeutet, dass alles was an- und abfällt dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt wird. Die Pflanzen werden nicht verändert, sondern in ihrer natürlichen Lebensweise unterstützt.
Die Olivenbäume aus biodynamischen Anbau besitzen z. B. 20 Prozent mehr an Polyphenolen wie die aus biologischer Aufzucht, weil sie sich selbst gegen Angriffe aus der Umwelt schützen müssen. Je mehr man sich mit dem Konzept beschäftigt, desto positiver wird man überrascht. Leben im Einklang mit der Natur. Nachhaltigkeit als natürliche Folge daraus und nicht eine erzwungene Maßnahme wie es sonst oft praktiziert wird.
Selbst Mist wird wieder verwertet, indem er in Kuhhörner gefüllt im Herbst in der Erde vergraben wird, damit die Mikroorganismen bis zum nächsten Frühjahr Humus daraus entstehen lassen, der dann wieder auf den Feldern verteilt wird.… weiterlesen

CultureAndCream-Autorin aus München
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere Städte, fremde Länder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur „culture“ und „cream“, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzählen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.