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Schlagwort: Duft

FĂŒr Sie getestet: „Mumbai“ aus dem Duft-Konzept Les Destinations

Mumbai (das frĂŒhere Bombay), die Hauptstadt des Bundesstaates Maharashtra, gehört zu meinen LieblingsstĂ€dten in Indien. Ich liebe die dicht besiedelte Multikulti-Metropole an der indischen WestkĂŒste. Die Stadt ist quirlig, in manchen Teilen auch laut und hektisch mögen manche sagen. Aber auf jeder Reise nach diese riesige Stadt habe ich Neues entdeckt, wenn ich durch die aromatisch vibrierenden Gassen mit ihren Tee-StĂ€nden und GarkĂŒchen geschlendert bin. Nicht zu vergessen sind die berĂŒhmten SehenswĂŒrdigkeiten wie der steinerne Torbogen des Gateway of India. Das grandiose Monument wurde 1924 von der britischen Kolonialregierung am Hafen von Mumbai erbaut. Oder die auf der gleichnamigen Insel vorgelagerten, alten Elephanta-Höhlentempel, die dem Hindugott Shiva geweiht sind. Und nicht zuletzt ist Mumbai das Zentrum der indischen Bollywood-Filmindustrie. Dort ist immer „action“. Mumbai Love Kein Wunder, dass ich mir aus den sechs neuen Duft-Kreationen von Les Destinations nicht Isparta, Madagaskar, La RĂ©union, Sumatra oder Al-`Uta, eine an der Weihrauchstrasse gelegene Orient-Oase, ausgesucht habe, sondern Mumbai. Alle DĂŒfte tragen die Koordination der jeweiligen Destination. Bei Mumbai lauten sie 19°4â€ČN 72°52â€ČE. Die Duft-Kreation Mumbai ist inspiriert von den Gassen der pulsierenden Stadt mit dem Aroma der typischen „Tea Stalls“, vermischt mit Noten von dampfendem Basmati der kleinen ReiskĂŒchen. Wenn ich an dem Duft rieche, geht nicht nur meine Nase auf Reisen, sondern auch das Kopfkino schaltet sich ein. Wie die ParfĂŒmeure den Unisex-Duft beschreiben? Spritzig, blumig, unverwechselbar. Lebendige Vielfalt voller Kontraste Der Duft betört die Sinne mit spritziger Bergamotte und den ĂŒppig grĂŒnen Feldern von Matcha-TeeblĂ€ttern und Reis. Auf diese Kopfnote folgt das Herz des Dufts, das aus einem blumigen Bouquet von Rosen und Veilchen besteht, das sich mit pudriger Tonkabohne vermischt. Die Basis bilden markante Zedernholz- und Moschus-Nuancen und eine sĂŒĂŸe vanilleartige VerfĂŒhrung in der Basis.Verantwortlich fĂŒr die inzwischen elf Kreationen der Les Destinations-Kollektion zeichnen französischen Experten der Haute Parfumerie, die nur hochwertigste Parfumöle verarbeiten. Doch die DĂŒfte selbst sind „Made in Germany“. „19°4â€ČN 72°52â€ČE Mumbai“ von Les Destinations, 50 ml, 120 Euro… weiterlesen

FĂŒr Sie entdeckt: „Salome“-Duft von Francis Kurkdjian

Duft ist sein Metier. Dabei ist der französische Meister-ParfĂŒmeur Francis Kurkdjian zumindest so bekannt wie die Richard Strauss-Oper „Salome“. Sie wurde nach ĂŒber 50 Jahren Standard-AuffĂŒhrungen an der Wiener Staatsoper Anfang des Jahres neu herausgebracht. FĂŒr die Inszenierung verantwortlich zeichnet Regisseur Cyril Teste, ebenfalls Franzose, der in seinem Heimatland fĂŒr seine außergewöhnlichen Arbeiten bekannt ist. Die „Salome“ ist seine erste eigenstĂ€ndige Produktion außerhalb Frankreichs. „Ein traumatisiertes Kind“ Duft als olfaktorisches Element. „Meine Salome ist ein traumatisiertes Kind“, beschreibt Teste seine Inszenierung. Das Markenzeichen des französischen Regisseurs ist die Verwendung von Live-Kameras und Videoprojektionen, um die Protagonisten fĂŒr die Zuschauer noch intensiver erlebbar zu machen. Teste sucht fĂŒr seine Arbeiten stets den kollektiven Zugang. Aus diesem Grund arbeitet er seit vielen Jahren mit einem Team von KĂŒnstler*innen zusammen, speziell in den fĂŒr sein Werk so wichtigen Bereichen Video und Licht. Diesmal setzte er noch ein weiteres Element ein: Parfum im Zuschauerraum, um das Erlebnis Oper durch das Ansprechen eines weiteren Sinnes zu vertiefen. Duft-Schleier im Zuschauerraum Und hier kommt der visionĂ€re Duft-Kreateur Francis Kurkdjian ins Spiel. Er hat fĂŒr die „neue“ Salome in der Wiener Oper einen exklusiven Duft-Akkord kreiert. Dieser wurde erstmals bei der Premiere am 02. Februar 2023 in der SchlĂŒsselszene der Oper – dem „Tanz der sieben Schleier“ – im Zuschauerraum versprĂŒht. Eine unerwartete olfaktorische Dimension fĂŒr die Besucher*innen und ganz exklusiv fĂŒr „Salome“! Kurkdijan arbeitet seit mehr als 20 Jahren mit KĂŒnstler*innen zusammen, hat fĂŒr viele fĂŒhrenden Mode-HĂ€user wie Dior, Yves Saint Laurent, Giorgio Armani und Elie Saab Parfums entwickelt und grĂŒndete 2009 seine Maison Francis Kurkdjian. Seinen „Salome“-Duft hat er in enger Zusammenarbeit mit Regisseur Cyril Teste entwickelt. „Cyril und ich teilen dieselbe Vision. Wir erzĂ€hlen Geschichten auf unsere jeweils eigenen Weisen, jeder in seiner eigenen Sprache. Er ist mein Auge, ich bin seine Nase. Ich mag auch, wie er kreative Menschen zusammenbringt und das Ökosystem organisiert, das so entsteht“, sagt der Parfumeur. Zuwachs fĂŒr „724“ Den „Salome“-Duft gibt es leider nicht zu kaufen. Auch die genaue Zusammensetzung der exklusiven Duftkreation fĂŒr die Oper will Francis Kurkdjian nicht verraten. Nur soviel: „Eine Moschus-Note zwischen Offenheit und Sinnlichkeit, SexualitĂ€t. Etwas Tiefes, Anziehendes, unschuldig und betĂ€ubend.“ DafĂŒr hat das EdP von „724“, das im September vergangenen Jahres erschienen ist, Zuwachs bekommen. Die leuchtend, zitrisch-frische Komposition mit urbanem Charakter gibt es seit diesem FrĂŒhjar auch als Roll-on-Elixir und als Travel Set. Besonders interessant als Einsteiger-Variante finde ich das elegante Roll-On Elixir Set von „724“ fĂŒr 100 Euro.… weiterlesen
Duft-Parfum-Ormaie-Paris-Le-Passant-cultureandcream-blogpost

FĂŒr Sie getestet: Duft „Le Passant“ von Ormaie

Ich mochte bisher einfach keine Lavendel-DĂŒfte, weil mich der Geruch immer an den WĂ€scheschrank meiner Großmutter erinnert. Altmodisch, aufgerĂ€umt, frische WĂ€sche, distinguierte alte Dame sind meine Assoziationen aus Kinderzeiten. Und die meisten Lavendel-DĂŒfte riechen auch eher billig-penetrant. Dabei liebe ich den blĂŒhenden Lavendel in meinem Garten, aber an mir als Parfum, nein danke. Bis ich neulich an „Le Passant“ von der Pariser Parfum-Marke Ormaie schnuppern durfte und eines Besseren belehrt wurde, was Lavendel-DĂŒfte angeht. Die Marke ist noch jung. Das Familienunternehmen wurde erst 2018 gegrĂŒndet von Mutter Marie-Lise Jonak und Sohn Baptiste Bouygues. Ein Duft der Liebe Eigentlich hatte Marie-Lise den Duft ihrem Ehemann und Vater ihres Sohnes Baptiste gewidmet. Er liebte die klassische französische ParfĂŒmerie und hat sein ganzes Leben lang nur eine einzige Marke von einem FougĂšre-Cologne benutzt. Eine sehr klassische Duft-Komposition mit französischem Hintergrund. Der Akkord aus Lavendel, Bergamotte und Germanium tauchte erstmals 1882 in Paul Parquets Parfum „FougĂšre Royale“ fĂŒr Houbigant auftauchte und wurde wegweisend fĂŒr die Herren-ParfĂŒmerie. Doch „Le Passant“, auf Deutsch der Passant, kann eine Frau genauso gut tragen, wenn nicht besser. Denn die blumige SĂŒĂŸe verströmt eine ganz bestimmte Sinnlichkeit. „It hints of a certain masculine sensuality“, so der Kommentar der Brand. Sicher nicht jederMANNs Geschmack. Ein Duft-Guide: „Art Parfum“ FĂŒr Parfum-Liebhaber ist dieses Buch* eine PflichtlektĂŒre. Beate Nagel ist eine der wenigen ParfĂŒmeurinnen In der MĂ€nnerdomĂ€ne „ParfĂŒm. Hier lĂ€sst sie sich erstmals in ihre Karten schauen und vermittelt Wissen, das bisher nur in engsten Fachkreisen zirkulierte. Der Weg fĂŒhrt hin bis zu Parfum und Kunst. 360 Seiten, 45 Euro Haute Parfumerie ganz ohne Synthetik Auf jeden Fall mischen sich lavendelgrĂŒne Frische und die SĂŒĂŸe von Vanille und Tonkabohnen mit dem erdig-holzigen Aroma von Amyris. Und das alles ohne Synthetik. Ormaie-DĂŒfte sind zu 100% natĂŒrlich. Passt, denn der Name Ormaie bedeutet Ulmenhain, Doch nicht nur der Inhalt haben mich bei der französischen Marke ĂŒberzeugt. Jeder der bisher existierenden sieben Flakons ist ein Kunstwerk fĂŒr sich. Designerobjekte, viel zu schade ist, um sie im Badezimmer zu verstecken. Das Gesamt-Konzept der Duft-Linie ist eine Hommage an die Natur. Die Flakons werden aus recyceltem Glas von der französischen Firma Saverglass hergestellt, die ihr eigenes Glas wieder verwertet. FĂŒr die modernistischen VerschlĂŒsse, inspiriert von dem 1904 verstorbenen rumĂ€nisch-französischer Bildhauer Constantin BrĂąncuși, wird recyceltes Buchenholz verwendet aus französischen, nachhaltig bewirtschafteten WĂ€ldern. Die Kappen sind von Hand poliert. Jede hat eine andere, eigenwillige Form. Die von meinem Favoriten „Le Passant“ ist ein grĂŒner Kubus passend zum grĂŒnlichen Inhalt hinter dem transparenten Glas.… weiterlesen

Wie ein Damenduft mit Herrennoten spielt

Geza Schön: „SĂŒĂŸ ist mir viel zu langweilig“ Schon als Teenager hat er eine Sammlung von hunderten Duftproben angehĂ€uft. Seine Ausbildung absolvierte Geza Schön schließlich im deutschen Grasse, bei Haarmann & Reimer (heute Symrise) in Holzminden an der Weser. SpĂ€testens seit seinen „Escentric Molecules“ von 2006 gilt Geza Schön als „Duft-Rebell“, findet den Begriff aber selber ziemlich unpassend. In seinem Labor in Berlin-Kreuzberg hat der deutsche ParfĂŒmeur nun den ersten Duft fĂŒr Luisa Cerano kreiert. Das Premium-Label der sĂŒddeutschen Hauber Group feiert in diesem Jahr sein 20-jĂ€hriges JubilĂ€um. Entsprechend lautet der Titel der Duft-Premiere: Luisa Cerano 20 x Geza Schön. Vorgestellt wurde das Parfum kĂŒrzlich im Flagshipstore der Womenswear-Marke in MĂŒnchens FĂŒnf Höfen. C&C: Herr Schön, Sie haben Luisa Cerano den ersten und damit einen wirklich herausragenden Duft beschert. Wie wĂŒrden Sie Ihre Kreation selbst umschreiben? Geza Schön: Leicht, transparent und holzig. Der Duft beginnt sehr frisch und aromatisch. Roter Pfeffer, Kardamom und Koriandersamen begleiten raffiniert die Frische. Magnolie, Mimose und Pfirsich öffnen das Herz des Duftes, der vor allem durch die Iris-Note besticht. Osmanthus und Jasmin komplettieren die transparente Blumigkeit. Moschus, Ambra und Zedernholz bilden den Fond, dazu kommt ein Hauch Tonkabohne. Sicher kein typischer Damenduft. Aber das wollten wir auch so. C&C: Wie ist es ĂŒberhaupt zu der Kooperation mit Luisa Cerano gekommen? Geza Schön: Der Kontakt kam ĂŒber eine alte Freundin von mir, die bei LC arbeitet. Wir hatten ĂŒber die Jahre immer wieder mal darĂŒber gesprochen, einen Duft fĂŒr die Marke zu machen. So ist es dann schließlich dazu gekommen, dass ich sie zusammen mit GeschĂ€ftsfĂŒhrer JĂŒrgen Leuthe zu mir nach Berlin eingeladen habe, um ein paar erste Parameter abzustecken. C&C: Parameter? Geza Schön: Es ist wichtig, gleich am Anfang zu klĂ€ren, in welche Richtung es ĂŒberhaupt gehen soll. So etwas klĂ€re ich am liebsten bei mir im Labor in Berlin, wo ich alle Essenzen und Komponenten greifbar habe. Ich habe den beiden dann einfach ein paar Akkorde vorgestellt, und wir waren uns dann aber ziemlich schnell einig, dass es ein leichter Duft werden sollte. Also nichts, was einem gleich den Atem raubt. So ist der Duft schließlich auch geworden. Die Hauptnoten sind holzig, das Ganze ist angereichert mit sehr teuren Blumen-Absolues. C&C: Ich finde ihn fast auch fĂŒr einen Mann tragbar, gerade wegen der edel-herben Holznoten! Geza Schön: Mir gefĂ€llt er auch wirklich sehr gut. SĂŒĂŸ ist mir fĂŒr FrauendĂŒfte meistens auch viel zu langweilig (riecht selbst nochmal am PapierstĂ€bchen).… weiterlesen