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Schlagwort: Bodyplethysmographie

Wie gefÀhrlich sind die Schadstoffe aus der Luft?

Dr. Sebastian Hellmann, Pneumologe, Internist und PrĂ€ventiv-Mediziner aus MĂŒnchen sagt im C&C-Interview, was Sache ist. Er erlĂ€utert Risiken und neueste Untersuchungsmethoden. Wie sehen Sie die Diskussion um Dieselfahrzeuge und deren Abgase? Erst einmal möchte ich herausheben, welche Rolle die Pneumologie in dieser ökologischen Diskussion spielt: Sie hat von Anbeginn Stellung bezogen und sich einen festen Platz innerhalb der medizinischen FĂ€cher erarbeitet. Ohne Zweifel werden LungenfachĂ€rzte als Mahner und Warner vor den Gefahren der Luftverschmutzung wahrgenommen. Wir gelten als die AnwĂ€lte unserer Patienten, die ohne Zweifel zu den Risikogruppen und GeschĂ€digten der Luftschadstoffbelastung gehören. Innerhalb der Pneumologenschaft gibt es eine breite Übereinstimmung, dass diese Schadstoffe so weit wie möglich reduziert werden mĂŒssen. Welche gesundheitlichen Auswirkungen haben Abgase genau? Das Risiko einzelner Person zu betrachten ist komplex und dadurch fast unmöglich. Aus diesem Grund mĂŒssen wir uns mit den Belastungen der Gesamtbevölkerung auseinandersetzen. Dazu gibt es jede Menge Studien, die genau zu berechnen versuchen, wie hoch die Dosis sein darf, damit ein nur teilgeringer Schaden auftritt. Erschwert wird die Bewertung der Risiken auch dadurch, dass Luftschadstoffe in relativ kleinen Dosierungen vorkommen und keine spezifischen Krankheitserscheinungen verursachen. Oft ist auch kein eindeutiger zeitlicher Zusammenhang zwischen SchĂ€digung und deren Folgen aufzuzeigen. Hinzu kommt die erhebliche, individuelle VariabilitĂ€t der Reizantwort. Ein Bronchitiker oder Asthmatiker reagiert beispielsweise anders auf verschmutzte Luft als ein bronchial unauffĂ€lliger Mensch. Kann man eine Zunahme bestimmter Krankheiten beobachten? Ja. Diagnosen wie chronische Bronchitis, Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Atemwegserkrankung, Lungenemphysem, bronchiale HyperreagibilitĂ€t haben in den letzten Jahren rapide zugenommen. Wir können nur vermuten, aber nicht beweisen, dass dies mit der vermehrten Belastung von Umweltgiften zu tun hat. Ich erinnere mich gut an meine Nachtdienstzeiten zu Silvester in der Rettungsstelle eines großen Krankenhauses. Da wurden am laufenden Band Menschen mit Erstickungssymptomen eingeliefert auf Grund der vermehrten Feinstaub-Belastung durch die Silvester-Knallerei. Zudem nimmt die HĂ€ufigkeit von Lungenkarzinomen trotz leichtem RĂŒckgang der Nikotinbelastung in erschreckendem Ausmaß zu. Aber schlĂŒssige Beweise fehlen
 Das liegt auch an der UnschĂ€rfe der Daten. Damit einher geht die Problematik der Vergleichbarkeit wie etwa fehlende Standardisierung der bronchialen HyperreagibilitĂ€t, mitarbeitsbedingte Grenzwerte der Lungenfunktion sowie unterschiedliche Messhöhen bei der Sammlung von Luftproben. Außerdem ist nicht klar, wer wirklich zu einer Risikogruppe gehört – Kinder, Alte, Frauen, körperlich Belastete, Raucher, Asthmatiker, Schwangere oder wer? Ich denke, der SchlĂŒssel liegt darin, das Gesundheitsrisiko des Einzelnen zu bewerten und die Auswirkungen bzw. Symptome individuell zu monitoren und schließlich zu reduzieren. Welche Substanz der Abgase ist besonders schĂ€dlich?… weiterlesen