Sind Sie auch schon ein Biohacker?
Wird unser Computer gehackt und die Daten fremd benutzt, macht das einen ganz schön sauer. Aus diesem Grund ist der Begriff Hacker eigentlich negativ belegt. Damit hat der Biohacker aber nichts zu tun. Er schadet niemand, denn er hackt sich sozusagen selbst hackt. Er will den eigenen Organismus genauestens verstehen. Macht Sinn, denn nur wenn man weiĂ, wie unser System zusammenhĂ€ngt und funktioniert, dann kann man bestimmte VorgĂ€nge im Körper zum eigenen Vorteil beeinflussen. Der Biohacker will fitter, konzentrierter und fokussierter werden, sich geistig und körperlich besser fĂŒhlen.
Das Thema lautet also Selbstoptimierung. Biohacker suchen einen systematischen Zugang zur eigenen Biologie, um die absolut beste Version von sich selbst zu erlangen. Hört sich alles ziemlich theoretisch an. Doch worum es tatsĂ€chlich eigentlich geht, ist nichts anderes als die Basis unserer Gesundheit: Essgewohnheiten, Lifestyle, Trainingsroutine. Um das alles zu optimieren, mĂŒssten die meisten von uns ihre Komfortzone verlassen.
Dazu sagt Prof. Dr. Wilhelm Bloch von der Deutschen Sporthochschule in Köln: âĂhnlich einem Hacker, der ein Computerprogramm verĂ€ndern will, versucht man das körpereigene Programm durch Reize zu verĂ€ndern.â Dazu hat er ein Experiment mit Sportlern durchgefĂŒhrt, die er wĂ€hrend einer hochintensiven Trainingsphase eine Fastenkur machen lieĂ. FĂŒr den Körper bedeutet das relativen Stress, weil er viel leisten muss, aber wenig Kalorien bekommt. Bloch stellte fest, dass neben der Entgiftung auch das System verĂ€ndert wird. Bei einem GroĂteil der Sportler war nach Beendigung der Kur der Stoffwechsel umgestellt, und der Körper hat NĂ€hrstoffe effektiver verarbeitet.
Mit Biohacking zum besseren Ich
In der Tat gibt viele Stellschrauben, an denen ein Biohacker drehen kann. FĂŒr sportlich Aktive könnte HIIT (hochintensives Cardio-Intervalltraining) ein âBiohackâ sein, weil man damit seine Komfortzone verlĂ€sst, Herzfrequenz und Muskelauslastung steigert. Das macht fitter und man fĂŒhlt sich rundum wohler. Auch mit ErnĂ€hrungsumstellungen kann man Reize setzen, die das System nachhaltig verĂ€ndern. Das Gleiche gilt, wenn man weniger oder mehr schlĂ€ft als gewohnt. Trotzdem gibt Bloch zu bedenken, dass unter dem Begriff Biohacking extrem viel zusammengefasst wird und fĂŒr vieles die Evidenz, also der Nachweis, ob und was es letztendlich bringt, bislang noch fehlt. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Pflanzenstoffe und NahrungsergĂ€nzungsmittel. Ob solche Nootropika tatsĂ€chlich einen Braineffect haben, also die geistige LeistungsfĂ€higkeit steigern, ist nicht bewiesen.
Grinders treiben Biohacking auf die Spitze
Dabei ist Biohacking keine Erfindung des digitalen Zeitalters. Schon seit Jahrtausenden benutzen Menschen bestimmte KrĂ€uter, Pflanzen und Pilze, um Gesundheit und Leistung zu verbessern, Schmerzen zu lindern oder Krankheiten zu heilen – modern ausgedrĂŒckt, ihre Performance zu optimieren.… weiterlesen
CultureAndCream-Autorin aus MĂŒnchen
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere StĂ€dte, fremde LĂ€nder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur âcultureâ und âcreamâ, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzĂ€hlen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.