Sommer – Die besten Tipps für gesunde und glänzende Haare von einer Expertin
Sommer, Sonne, Strand … strapaziertes Haar! Die Hitze, das UV-Licht sowie Chlor- und Salzwasser setzen dem Haar ganz schön zu. Ganz besonders wenn es sehr lang, gebleicht bzw. gefärbt oder sehr empfindlich ist. Damit die Frisur im Sommer nicht aussieht, als hätte man Stroh am Kopf, oder abends mit glanzloser, platter Mähne kein Partyfeeling aufkommt, sollte man rechtzeitig eingreifen.
Sommer-Haare. Mit den richtigen Pflege-Tipps vom Experten bleibt das Haar selbst bei hohen Temperaturen und zahlreichen Tauchgängen im Meer oder Hotelpool gesund, glänzend und voluminös. Nesrin Obermeier ist Profi im Bereich Hair-Beauty und hat sich auch als Spezialistin für Haarverlängerungen auf dem Markt etabliert. In ihrem Salon „Nesrin Private Lounge“ in München setzt sie ihr umfangreiches Fachwissen und ihre hochwertigen Pflegeprodukte ein, um Frauen traumhaft schönes Haar zu ermöglichen.
Im Sommer niemals ohne Haar-Schutz
Dass man die Haut schützen muss, wenn man sie der UV-Strahlung aussetzt, weiß jeder und verhält sich dementsprechend. Aber auch Haare leiden unter längerer Sonneneinwirkung, selbst wenn man das vielleicht nicht unmittelbar bemerkt. Doch die UV-Strahlen beschädigen die Lipidschicht, die das Haar vor dem Austrocknen bewahrt.
Ebenso kann die Kopfhaut im Sommer in Mitleidenschaft gezogen werden und einen Sonnenbrand bekommen oder zu schuppen beginnen. Dem kann man mit einem einfachen Handgriff entgegenwirken, indem man immer wieder den Scheitel versetzt.
Zudem gilt: Auch auf die Haare sollte man im Sommer stets Sonnenschutz auftragen. Dafür gibt es spezielle Sprays, deren Inhaltsstoffe wie eine Art Lichtschutzfaktor funktionieren. Hat man kein solches Produkt zur Hand, kann man notfalls auch den Sonnenschutz für die Haut zweckentfremden.
Ist man den ganzen Tag bei hohen Temperaturen unterwegs und setzt sich permanenter UV-Strahlung aus, ist es ratsam, eine Kopfbedeckung zu tragen – etwa ein leichtes Tuch, zu einem modernen Turban geknotet, eine freche Kappe oder einen schicken Sonnenhut. Auf diese Weise geht man auf Nummer sicher und bewahrt sein Haar vor Schäden wie Austrocknung oder Spliss.
Bei nassen Haaren Schäden vorbeugen
Ob man im Urlaub im Meer badet oder sich im hoteleigenen Swimmingpool erfrischt – weder Salzwasser noch Chlor tun dem Haar gut. Die Salzkristalle aus dem Meerwasser verfangen sich in der Frisur, setzen sich fest, reflektieren das UV-Licht und verstärken damit den negativen Effekt. Anschließend entzieht das Salz den Haaren nach und nach Feuchtigkeit und Fett, wodurch es strohig wird und struppig aussieht. Im schlimmsten Fall kann es sogar brechen und damit irreparabel geschädigt werden. Chlorwasser lässt das Haar ebenfalls stark austrocknen und entzieht ihm außerdem Farbe.
Damit Salz und Chlor keine Chance haben, sollte man dem Haar eine Volldusche gönnen und es sich gründlich mit Wasser vollsaugen lassen, bevor man schwimmen geht – klatschnass kann das Haar nicht mehr so viel Salz- und Chlorwasser speichern und trocknet nicht so schnell aus. Nach dem Bad im Meer oder Swimmingpool werden die Haare sofort gründlich ausgewaschen.
Nur natürlich coloriert in den Urlaub fahren
Es ist davon abzuraten, sich vor dem Sommer-Urlaub die Haare zu färben oder zu bleichen. Vor allem blondierte Mähnen sind äußerst empfindlich, wenn sie über längere Zeit der schädlichen UV-Strahlung ausgesetzt sind. Im Chlorwasser können sie sogar einen grünlichen Farbstich bekommen oder komplett abbrechen. Auch andere Farben können vom Sonnenlicht negativ beeinflusst werden oder einfach einen Grauschleier bekommen.
Darüber hinaus wird durch das Bleichen oder Färben auch die Kopfhaut empfindlicher, was bei langem Sonnenbaden zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Plant man also einen Urlaub, den man zum größten Teil am Strand und in der Sonne verbringt, sollte man das Haar ab zwei bis drei Wochen vor Reisebeginn nicht mehr chemisch behandeln.
Möchte man dennoch mit farbintensivem, glänzendem Haar in die Sommer-Ferien starten, sollte man natürlichen Tönungen den Vorzug geben. So kann man etwa Blond mit Kamille golden schimmern lassen, Schwarz mit Schwarztee vertiefen und Braun mit ausgekochten Walnussschalen hervorragend zur Geltung bringen. Auf aggressives Bleichen mit Zitrone, Essig oder Backpulver sollte man unbedingt verzichten, da diese Mittel die Haarstruktur aufrauen und schädlichen Stoffen sowie dem UV-Licht das Eindringen erleichtern.
Pflege nach der Sommer-Sonne
Haare werden an jedem einzelnen Urlaubstag arg strapaziert, wenn man viel Zeit bei hohen Temperaturen im Freien und teilweise sogar im Meer oder in gechlortem Wasser verbringt.
Bei der After-Sun-Pflege am Abend gilt: Haare nicht weiterhin zu sehr beanspruchen, sondern nur einmal kurz mit einem milden Shampoo durchwaschen. Unbedingt immer einen Conditioner verwenden, der wichtige Nährstoffe enthält und dem Haar Feuchtigkeit zurückgibt. Anschließend zuerst mit einem breitzinkigen Kamm vorsichtig frisieren, dann Haaröl in die Spitzen einmassieren, um sie nicht spröde werden zu lassen.
Darüber hinaus sollte man sich im Sommer ein- bis zweimal pro Woche eine Kur gönnen, bei der die aufgeraute Haarstruktur repariert wird. Ein besonderes Highlight im Pflegeprogramm sind Haarmasken mit Cooling Effekt, die neben Keratin, Panthenol und Aloe Vera auch beispielsweise Minze enthalten.
Was viele nicht wissen: Warmer oder gar heißer Wind wirkt auf das Haar wie ein Föhn, der das Haar austrocknet und stumpf werden lässt. Es ist daher nach dem Waschen und Pflegen das Lufttrocknen zu bevorzugen, wenn tagsüber auch schon immer ein Lüftchen geweht hat (was am Wasser meistens der Fall ist).
Die besten Strandfrisuren für gesundes Haar
An besonders heißen Sommer-Tagen empfindet man langes Haar oft als störend, weil man dadurch im Nacken mehr schwitzt. Viele Frauen neigen dazu, die feuchte Mähne streng zurückzukämmen und zu einem Dutt hochzustecken. Doch gerade nasses Haar sollte nicht fest zusammengebunden werden, da sich bei Feuchtigkeit die Struktur verändert und das Haar besonders leicht bricht.
Empfehlenswert für einen Strandtag sind daher lockere Frisuren, zum Beispiel lose geflochtene Zöpfe, die man auch „schlampig“ am Hinterkopf eindrehen und feststecken kann. Praktisch sind dafür große Klammern und Spiralgummis, die langes Haar bändigen, ohne es zu strapazieren. Zu vermeiden sind Klammern aus Metall, die werden bei hohen Temperaturen heiß und schädigen das Haar. Auch Haaraccessoires mit scharfen Kanten vermeiden. Zum Zusammenbinden der Zöpfe oder des Pferdeschwanzes verwendet man immer Utensilien aus Stoff, damit nie loser Gummi am Haar scheuert, schon gar nicht in feuchtem Zustand.
Der Ansatz einer langen Mähne oder auch von kurzem Haar kann rasch platt anliegen, wenn man stark schwitzt. Auch dafür gibt es Abhilfe: Zwischendurch mit Trockenshampoo auffrischen und neues Volumen schaffen. Auch Flechtfrisuren halten auf diese Weise länger.
C&C-Autorin aus München