Ein Riad-Hotel in Palma De Mallorca
Einen Riad würde mal wohl eher in Marrakech vermuten. Aber auf der spanischen Insel Palma de Mallorca? Das machte mich neugierig. Denn alle Jahre wieder stellt sich uns dieselbe Frage, nachdem das Weihnachtsfest vorüber ist: Was machen wir an Silvester? Ich hatte keine Lust auf Berlin und auch nicht auf Silvester in München. Ich wollte etwas wärmeres Wetter haben und nicht so weit weg fliegen.
Der Riad und Mallorca. So fiel unsere Wahl auf Palma. Und das war eine richtig gute Idee, wie sich herausstellte. Ich hatte mir im Internet verschiedene Hotels angeschaut und war von einem auf Anhieb begeistert: dem Palma Riad in der Hauptstadt Mallorcas, direkt oberhalb der Flanier-Meile Passeig del Born. Ein „adult only“-Hotel, also eine ruhigere Location für unseren Kurzurlaub.
Ein Riad mit dem Flair des Orients
Wie cool, Marrakech auf Mallorca! Ein Ort, der den Flair des Orients mit der Lebensfreude der Spanier kombiniert. Der Palma Riad ist ein kleines Boutique Hotel mit nur elf Suiten in der Gasse Carrer de Sant Jaume, mitten in der Altstadt. Von hier ist alles fußläufig zu erkunden, was Palma ausmacht: die Kathedrale, die viele Boutiquen, Galerien, Bars und Restaurants.
Wir hatten eine Woche gebucht, und ich konnte es natürlich nicht lassen, alle drei Tage im Hotel umzuziehen, um die unterschiedlichsten Suiten auszuprobieren. Jede war anders, aber jede für sich ein Juwel. Unsere erste Suite hatte einen Patio mit Sesseln und Daybed, ein unglaublich schönes Bad mit einer komfortablen Dusche und einer Badewanne, die ich in dieser Größe noch nie in einem Hotel gesehen hatte. Und ich habe schon in vielen Hotels auf der Welt gewohnt.
Als nächstes war über Silvester die Hamam-Suite gebucht. Sie war sehr geräumig, mit einem riesigem Badezimmer – dem Hamam – inklusive einer Indoorpool-ähnlichen Badewanne, in der man locker zu viert hätte baden können. Sowohl das Badezimmer als auch der Wohnbereich verfügten über einen Gaskamin. Nur der war leider während unseren Aufenthaltes nicht in Betrieb, was ich schade fand. Das finde ich, hätte man uns bei der Buchung sagen müssen. Aber sei’s drum, sonst hat alles gepaßt.
Unser Suiten-Hopping
Die letzten zwei Nächte bezogen wir die Terrace Suite. Sie wurde zu unserem absoluten Favoriten, weil sie genau unseren Wünschen entsprach. Sie war mit dem gleichen Badezimmer ausgestattet wie die erste Suite, die wir bewohnten. Zudem gab es eine traumhafte Terrasse mit Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel. Im Preis inbegriffen war ein großzügiges Frühstück und natürlich auch die umfangreiche Minibar.
Wir haben zwar weniger die Minibar genutzt, dafür umso öfter die Bar „Marokko“ im Haus mit ihren legendären Cocktails und der schönen, gemütlichen Atmosphäre aufgesucht. In dem gleichnamigen Restaurant wird eine Fusionsküche serviert mit Menüs, die eine Kombination von Kulturen rund um das Mittelmeer von Spanien bis Marokko umfasst. Dazu ein asiatischer Einfluss, der sich auch im gesamten Hotel wiederfindet.
Das Hotel Palma Riad ist sicherlich eines der schönsten Häuser, in dem ich je war. Gestaltet wurde es von dem bekannten spanischen Interior Designer Pablo Peyra aus Barcelona und seinem Team. Die Eröffnung fand 2021 statt. Das Palma Riad ist sowohl im Winter, als auch im Sommer empfehlenswert. Das Personal ist liebenswert und – obwohl nicht preiswert -, hier stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis in jeglicher Hinsicht.
Reichhaltiges Restaurant-Angebot
Und hungern muss man keinesfalls, wenn man im Palma Riad logiert. Gleich in der Nachbarschaft befindet man ein reichhaltiges Angebot an Restaurants. Direkt neben dem Boutique-Hotel logiert das Restaurant „La Boudeguilla“, sehr empfehlenswert für Tapas und Schmorgerichte. Gegenüber findet man das „Tast“, ein Restaurant über mehrere Stockwerke mit schönen Räumlichkeiten und fantastischem Essen.
Natürlich darf auch ein Besuch in der nur 1000 Meter entfernten „Bar Bosch“ nicht fehlen: die Sandwiches sind legendär. Die „Bar Bosch“ ist der Klassiker unter Palmas historischen Lokalen. Sie wurde seit 1936 von einem Koch mit Namen Bosch (sprich: „Bosk”) betrieben und 1975 von Onofre Flexas übernommen, dessen Familie das Lokal noch heute führt. Obwohl die Bar vor einigen Jahren ein gründliches Facelifting erfuhrt, hat sie nichts von ihrem alten, mallorquinischen Flair verloren. Selbst die Tische und Stühle sind immer noch dieselben wie in den 70er Jahren.
Etwas weiter entfernt, im alten Fischerviertel Molinar gelegen, ist das Periplo Portixol. Das ungezwungene Restaurant bietet einen schönen Blick auf die Bucht von Palma. Das kulinarische Highlight sind die sorgfältig zubereiteten Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichte, die täglich auf dem Markt frisch eingekauft und hauptsächlich auf dem offenen Grill zubereitet werden.
Erlebnis-Shopping
Natürlich habe ich es mir auch nicht nehmen lassen, die Mode-Läden der Umgebung zu erkunden. Hier sind meine Favoriten: Das „3essence“ ist ein cooler Fashion- und Lifestyle-Store mit coolen Marken wie Avant Toi oder R13. Eine weitere Location gegenüber dem Conceptstore lässt die Herzen von Sneaker-Fans höher schlagen mit Marken wie “Autry”, “Hidnander“ aus Italien und “Japan Enterprise“, sowie Gürtel und Taschen von “Ralph Gladen”.
„Folklorious“ in der Carrer dels Paraires, 13, ist ein außergewöhnlicher Laden mit Kleidungsstücken und Accessoires, die Individualität widerspiegeln. Vieles ist von geschickten Kunsthandwerkern aus aller Welt handgefertigt und zeigt die Schönheit und Vielseitigkeit natürlicher Materialien. Beispielsweise die handgefertigten Wayuu Mochila-Taschen im Boho-Stil oder aus Leder gewebte Totes. Die puscheligen Calla Clogs werden in Frankreich in traditioneller Handarbeit im Atelier der Familie Audouin aus recycelten, alten Boucharouite-Teppichen hergestellt, wodurch jedes Paar ein echtes Unikat ist. Man kann die Sachen übrigens auch online shoppen.
Beeindruckt haben mich auch die Shops von Massimo Dutti. Das Angebot für Männer und Frauen in eigenen Shops ist viel größer als bei uns. Die Läden sind luxuriös eingerichtet und sehr geräumig. Der Flagship Store befindet sich in Sant Feliu auf Mallorca .
CultureAndCream-Autorin aus Berlin
Chris Stricker lebt in Berlin und in München. Beruflich beschäftigt sie sich mit Marken-Kommunikation. Normalerweise holt sie sich ihre Inspiration auf vielen Nah- und Fernreisen. Nachdem das im Moment nicht möglich ist, recherchiert Chris mit Begeisterung, was es Neues aus dem Bereich Fashion, Beauty und Design gibt.