Nie wieder lange Haare !?
Wenn ich so zurückrechne, dann trug ich die Hälfte meines Lebens die Haare lang. Als ich Kind war, bestand unser Vater darauf, dass ein Mädchen lange Haare haben muss. Und alle seine drei Töchter waren mit schönen, vollen dunklen Haaren gesegnet. Vater war damals mein Traummann, und einem Traummann gehorcht man gerne.
Im Teenageralter begann ich gegen seine Wünsche und Vorstellungen zu rebellieren – auch gegen lange Haare. Neben dem neu entdeckten „ich bestimme über mich selbst“-Gedanken hatte es noch ganz andere, viel praktischere Gründe, dass ich mich von der Haarpracht trennen wollte. Hätte ich sie offen tragen dürfen, wäre alles vielleicht in eine etwas andere Richtung gelaufen.
Aber seit ich denken konnten, wurden mir die taillenlangen Haare morgens immer fest hochgesteckt, damit sie tagsüber ja nicht aufgehen und „schlampig herunterhängen“ konnten. Abends beim Öffnen machte sich jedes Mal ein unangenehmer Zugschmerz auf der Kopfhaut breit. Vom Durchkämmen der dicken Flechten und den täglich 100 Bürstenstrichen „für schönen Glanz“, wie es hieß, gar nicht zu reden.Vor meiner Tante aus Hamburg, die regelmäßig in den Ferien zu uns kam, hatte ich Angst, weil sie uns Kinder in die Badewanne steckte und dann auch die Haare wusch. Sie tat es so heftig, dass ich fürchtete, hinterher kahlköpfig zu sein. Aber Widerworte geben und Aufmucken war gegenüber der „lieben Tante, die es nur gut meinte“ verboten.
Das Ende der langen Haare
Wie gesagt, mit 15 begann meine Rebellion. Ich überredete meine Mutter, mit mir zum Friseur zu gehen, damit ich die lange Haare zumindest auf Schulterhöhe schneiden lassen konnte.Tatsächlich tat sie mir den Gefallen, obwohl sie wusste, dass Vater wütend sein würde. Und wie erwartet bekam er abends einen Tobsuchtsanfall. Die Beschwichtigungsversuche meiner Mutter fruchteten nichts. Er sprach tagelang nicht mit mir, allenfalls um mich wissen zu lassen, wie hässlich er meine kurzen Haare fand. Dabei waren sie ja gar nicht richtig kurz, sondern nur kürzer.
Schon nach einem Jahr hatte ich allerdings wieder lange Haare, weil der Junge, für den ich damals schwärmte, auf langhaarige Mädchen stand. Ich bekam ihn zwar nicht, aber die Haare blieben, weil Länge damals gerade modern war. Ich durfte sie dann auch offen tragen. Die Zeit der hochgesteckten Knoten war endgültig vorbei. Allerdings sind mir Hochsteckfrisuren bis heute ein Graus. Ein echtes Kindheitstrauma!
Spitzenschnitt
Jahrelang hielt ich an meiner Haarlänge fest. Friseure trieb ich zum Wahnsinn, weil ich die Schere genau überwachte, dass ihr ja nicht mehr als der erlaubte Zentimeter an den Spitzen zum Opfer fiel. Meine langen schwarzen Haare waren so etwas wie mein Markenzeichen geworden – und dazu immer rot geschminkte Lippen. Ein befreundeter Designer nannte mich deshalb immer Pocahontas, die Lieblings-Tochter des Indianerhäuptlings Wahunsonacock, verewigt 1995 im abendfüllenden Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios.
Eines Tages saß ich bei meinem Friseur, und er fragte: „Wieder der übliche Spitzenschnitt?“ Ich verneinte und sagte, diesmal müsse mehr runter, ich bräuchte eine Veränderung. Ungläubig schaute er erst mich und dann meine langen Haare an. „Bist du dir sicher?“ Meine Entscheidung stand fest, und schließlich setzte die Schere an. Mindestens 20 cm waren gefallen, und ich fühlte mich sofort wohl mit der neuen Frisur auf Schulterlänge, wild gestuft. Jahrelang.
Silberhaare – eine neue Ära
Dann kam das leidige Thema der ersten grauen Haare an den Ansätzen. Von dem regelmäßigen Nachfärben, die Abstände wurden mit der Zeit immer kürzer, hatte ich irgendwann genug. Ich lies die grauen Schläfen herauswachsen und in den dunklen Rest silberne Strähnen einfärben. Gleichzeitig wurden die Haare kürzer. Ein etwas über kinnlanger Bob. Jünger, frischer, frecher, wie ich fand. Das fanden auch die meisten Menschen in meinem Umfeld. Welcome im Club der Silversisters. Auf Instagram gibt es jede Menge #silversisters #silverhair.
Bei diesem Look bleibe ich – vorerst. Man sollte zwar niemals nie sagen, aber lange Haare kann ich mir bei meiner jetzigen Haarfarbe überhaupt nicht mehr vorstellen. Denn sobald die Haare nur auf der Schulter aufstoßen und sich 60er-Jahre-mäßig nach außen drehen, finde ich, dass ich total „tantig“ und ungepflegt aussehe, und der Friseur muss schnellsten wieder ran. Für jeden Lebensabschnitt gibt es eben die richtige Frisur. Oder?
CultureAndCream-Autorin aus München
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere Städte, fremde Länder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur „culture“ und „cream“, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzählen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.
Simone Steffens
Hallo liebe Margit Rüdiger,
Ich habe mit Interesse ein Interview mit Ihnen
und Dr. Miriam Rehbein gesehen . Ich mag die Art wie sie reden und die Fragen stellen. Ich bin selber Journalistin für die Bereiche medizinische Kosmetik sind bd Dermatologie.
Sie suchen Menschen die Geschichten erzählen- ich auch. Ich würde gerne mal mit Ihnen sprechen- telefonieren, etwas anderes lässt die derzeitige Situation leider nicht so zu.
Einen herzlichen Gruß
Simone Steffens
Kollagen für Haare
Ein überraschendes Statement, aber wenn Sie sich für kürzere Haare entscheiden, können Sie immer noch für deren Gesundheit sorgen. Eine Kollagen Nahrungsergänzung könnte dazu beitragen, Ihre Haare von innen heraus zu stärken und ihre Vitalität zu erhalten. Gegründet in Berlin, steht das Kollagen Institut für unübertroffene Qualität und Echtheit. Gönnen Sie sich das Beste für Ihre Haare mit Kollagen für Haare!