Kälte-Therapie: Frieren Sie sich fit!
Kälte-Therapien sind bei Prominenten neuerdings sehr beliebt. Der britische Popstar Harry Styles beispielsweise lässt seine Badewanne randvoll mit kaltem Wasser und einer Ladung Eiswürfel laufen. Auch Lady Gaga, Zac Efron, Gwyneth Paltrow, Liam Hemsworth, Oprah Winfrey und Twitter-Gründer Jack Dorsey haben sich schon zu dem eiskalten Beauty- und Wellness-Treatment bekannt.
Neu ist Fitness-Trend Kälte jedoch nicht. In vielen Ländern mit zufrierenden Gewässern gilt das Schwimmen im kalten Wasser bereits seit Jahrhunderten als Volkssport. Sogar Johann Wolfgang von Goethe soll das Eis in der Ilm aufgehackt haben, um ein Bad im kalten Fluss zu nehmen. Ähnlich wie ein Eisbad wirkt auch die Kombination von Sauna-Gang und nachfolgender Schneeabreibung.
Kälte-Therapie mit vielen Benefits
Eine Kälteanwendung bei 10 bis 15 Grad hat viele Vorteile. Sie macht den Kopf klar und wirkt entspannend. Ein Eisbad kann aber auch Entzündungen und Schmerzen lindern, Schlafqualität und Konzentrationsfähigkeit verbessern, die Durchblutung und wichtige Stoffwechsel-Prozesse kommen in Schwung. Nicht zuletzt ist die Kälte ein Booster für das Immunsystem. Wer nicht gleich den eisigen Trick anwenden will, kann auch schon viel für sein Immunsystem tun, indem er regelmäßig kalt duscht. Studien zufolge sind Kalt-Duscher widerstandsfähiger und gesünder. Sie melden sich 30 Prozent seltener am Arbeitsplatz oder in der Schule krank.
Auch beautymäßig ist mit Kälte einiges zu holen: Im Gegensatz zu heißem Wasser entziehen kalte Bäder oder Duschen der Haut keine Feuchtigkeit und kein Fett. Auf diese Weise werden Trockenheit und Schuppenbildung reduziert und die Haut erhält ihre Geschmeidigkeit und Ausstrahlung zurück. Und noch mehr: Das Bindegewebe wird gefestigt, die Venen-Tätigkeit aktiviert. Zu guter Letzt wird man für das Frösteln mit einem wundervoll rosigen Teint belohnt.
Eisbaden zu Hause oder im See
Trauen Sie sich ruhig und probieren Sie ein Eisbad in der häuslichen Badewanne aus. Wie lange muss oder darf es dauern? Für den Anfang sollten Sie es nicht übertreiben und nur fünf Minuten in der Wanne bleiben. Das Wasser sollte auch nicht zu kalt sein, damit der Körper sich allmählich an die ungewohnte Temperatur gewöhnen kann. Auch sollten Sie nicht gleich vollständig untertauchen, sondern zuerst Füße und Hände in die Wanne halten. Sie werden feststellen, dass das Kältegefühl schon nach wenigen Minuten deutlich nachlässt.
Um sich den Einstieg in ein Eisbad-Treatment zu erleichtern, lässt man nach dem Warmduschen (nicht heiß!) dreißig Sekunden einen Schwall eiskalten Wassers über sich laufen, bevor man in die kalte Wanne steigt. Was man nicht machen sollte: Nach einer Kaltwasser-Anwendung ein heißes Bad nehmen, da die veränderte Durchblutung zu einer Ohnmacht führen kann.
Gleiches gilt übrigens für das winterliche Eisschwimmen im See, was in Skandinavien weit verbreitet ist und sich auch bei uns – speziell bei sportlichen Menschen – zu einem Trend entwickelt hat. Wer regelmäßig bei Temperaturen um den Gefrierpunkt badet, stärkt nicht nur sein Immunsystem, sondern kann auch seine sportliche Leistungsfähigkeit steigern – allerdings ist dafür eine gewissen Regelmäßigkeit notwendig.
Auch die Fettverbrennung soll von Eiseskälte profitieren. Womit wir wieder bei dem Thema mit dem braunen und weißen Fett wären. Beim Kältetraining werden wie in der Eiskammer die braunen Fettzellen im Körper aktiviert. Sie setzen Energie direkt in Form von Wärme frei. Im Gegensatz zum weißen Fett wird es schnell wieder verbrannt, ohne dass sich unerwünschte Pölsterchen einnisten können. Dieser Vorgang setzt bereits ab einer Temperatur von 18 Grad oder weniger ein.
Vorsicht Kälteschock!
Und wie bereitet man sich auf das Eisschwimmen vor? Es wird jedem einleuchten, dass einfach reinzuspringen nicht die beste Idee ist, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Es kann zu einem Kälteschock kommen, der im schlimmsten Fall zum Herzstillstand führt. Deshalb sollten Menschen mit Herz-Kreislaufstörungen oder Bluthochdruck ohnehin nicht eisbaden. Eisbad-Fans sollten ohnehin niemals alleine schwimmen gehen, sondern immer eine Begleitung mitnehmen für den Notfall.
Das plötzliche Eintauchen in eiskaltes Wasser bewirkt in den ersten 1 bis 3 Minuten im Körper einen lebensbedrohlichen Anstieg der Atemfrequenz und -tiefe. Meist geht die Atmung dann hektisch und schnell. Deshalb empfiehlt es sich für Anfänger, sich langsam mit kalten Duschen heranzutasten und dabei die Atmung zu trainieren. Bewußt langsam und gleichmäßig ein- und ausatmen. Beherrscht man diesen Trick, wird sich später die Kälte in der Eiswanne oder im winterlichen See nicht mehr so schmerzhaft anfühlen.
In Eiswürfel eintauchen
Wer noch zögert, gleich seinen ganzen Körper der Kälte auszusetzen, kann es wie US-Model Bella Hadid machen. Sie nennt es „Face Plunge“ (Gesichtstauchen) und zeigt auf Instagram, wie sie ihr Gesicht in eine Schale mit Eiswasser taucht. 30 Sekunden muss man es aushalten. Damit lassen sich Schwellungen – gerade in der Augenpartie – sowie Entzündungen reduzieren und der Hautstoffwechsel ankurbeln.
Eine weitere Variante dieses Trends ist das Einmassieren von Eiswürfeln auf der Haut, was sehr wohltuend sein kann. Das Gewebe sieht straffer und praller aus. Mit dieser Methode lassen sich auch geschwollene Augen und vergrößerte Poren minimieren und Entzündungen lindern. Dass die Haut hinterher gerötet ist und sich kurzzeitig unbehaglich anfühlt, ist normal und vergeht schnell wieder. Ursache dafür ist der Kälteschock durch den extremen Temperaturwechsel und die verstärkte Blutzirkulation, was der Haut aber nicht schadet.
CultureAndCream-Autorin aus München
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere Städte, fremde Länder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur „culture“ und „cream“, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzählen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.