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Handwerker dringend gesucht

In der Winterkälte ist bei uns in der Wohnung direkt über der Terrassentüre eine Fensterscheibe gesprungen. Sie muss ersetzt werden. Auch die Renovierung im Bad, genauer gesagt der Dusche, steht lange und mit Dringlichkeitsstufe Rot an. Doch dank Corona haben offensichtlich alle Handwerker jetzt Hochkonjunktur. In meinem nächsten Leben werde ich auch einer, das weiß ich jetzt schon.

Dass die Werker mit der Hand viel zu tun haben, verstehe ich ja, und ich freue mich auch für sie. Was ich nicht verstehe, ist die Arroganz, mit der sie einen abwimmeln. Wegen einer Glasscheibe – inzwischen wären zehn im gesamten Anwesen zu ersetzen – nein, das lohnt sich nicht, bekommt man da zu hören. Klar, Großbaustellen bringen mehr ein. Aber die sind auch irgendwann fertig. Und dann braucht ihr uns Kleinen wieder, liebe Handwerker.

Oh, wann kommst du?

Hurrah. Endlich einen Fliesenleger über Beziehungen gefunden, der Zeit und offensichtlich auch Lust zu dem Job signalisiert. Er sagt, er könne bereits nächste Woche kommen. Zwei, drei Tage – länger könnten die Arbeiten ja nicht dauern. Er scheint kompetent und auch in Sachen Installation versiert. Ein Hoffnungsschimmer für unser Badezimmer. Die Fliesen haben wir ausgesucht, der Sanitärbedarf im Ort ist auch lieferwillig. Er hat sogar schon vor einigen Monaten die beiden Toiletten in der Wohnung ausgetauscht.

Unser Fliesenleger will per WhatsApp kontaktiert werden. Also schicke ich ihm das Foto von den Fliesen und die Adresse des Händlers. Ortsansässig, also keine lange Anfahrt für ihn. Trotzdem – keine Reaktion. Ich warte ein paar Tage ab, man will ja nicht lästig fallen, und frage – wieder per WhatsApp – nach, ob er die Fliesen bekommen hätte und wann er denn bei uns im Bad anfangen würde. Auch diesmal keine Antwort.

So viel Ignoranz, um nicht zu sagen Arroganz macht mich ganz schön wütend. Ich gebe doch auch Feedback, wenn mich ein Kunde anfragt, oder sage ab, wenn etwas nicht klappt. Für mich ist das ein Akt von Höflichkeit und Respekt dem Anderen gegenüber. Aber das ist heute wohl aus der Mode gekommen. Jedenfalls sind bereits vier Wochen vergangen seit der Willensbekundung, gleich in der nächsten Woche anfangen zu können. Wahrscheinlich ist auch hier ein Großauftrag dazwischen gekommen…

EIN Maler rettet die Handwerker-Ehre

Aber ich möchte auch ein Lanze brechen für die Handwerker-Zunft. Es gab einen, der mich angenehm überrascht hat – und zwar einen Maler. Der sympathische Pole hat im Frühjahr unser Wohn-/Esszimmer und die integrierte Küche gestrichen – schnell, effektiv und sauber. Hinterher musste keine Putzkolonne durchgejagt werden und ich durfte keine Farbkleckse mühevoll vom Parkett und den Türstöcken kratzen. Auch die kniffligste Aufgabe, die ich ihm stellte, meisterte er mit Bravour. Eine Wand wollte ich mit einer ziemlich dicken grünen Tapete mit Krokoprägung beklebt haben. Eine Sisyphusarbeit, die Anschlüsse der Bahnen so hinzukriegen, dass ein einheitliches Muster entsteht. Danke, dafür, lieber Maler! Ich freue mich schon, wenn er wieder kommt und unser Bad neu streicht – vorausgesetzt die Dusche wird jemals fertig.

handwerker

Kommentare (1)

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