Sparbuch oder lieber ETFs für die Kinder? Was Eltern wissen sollten
ETFs (Exchange Traded Fund) sind die moderne Alternative zum guten alten Sparbuch. Dies galt ursprünglich als bevorzugte Methode, um Geld für die Zukunft der Kinder anzusparen. Doch wer realistisch denkt, wird schnell merken: Angesichts der heutigen Zinssätze kann das Kind mit 20 Jahren entweder auf 20.000 oder 100.000 Euro zugreifen.
ETFs erweisen sich unter diesem Gesichtspunkt als besonders attraktiv. Dabei können sie als die moderne Version des Sparbuchs betrachtet werden – mit dem Unterschied, dass sie an der Börse gehandelt werden. „Viele Eltern denken, der Börsenhandel sei zu riskant oder erfordere besondere Kenntnisse. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, risikoarm vorzugehen – mit der richtigen Strategie“, so Dr. Carmen Mayer. Sie ist durch den Börsenhandel zur Millionärin geworden und nutzt ihre Expertise auch, um für ihre Kinder Geld für die Zukunft anzusparen. Nachfolgend erklärt Dr. Mayer, was Eltern für das Sparbuch 2.0 an der Börse beachten sollten.
ETFs statt Sparbuch
Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist eine Art von Investmentfonds und ein Finanzprodukt, das es Anlegern ermöglicht, in eine breite Palette von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder andere Anlageklassen zu investieren. ETFs werden an Börsen wie Aktien gehandelt und können den Wert eines zugrundeliegenden Index, einer Anlageklasse oder eines Rohstoffs nachbilden. Dabei gelten sie als wesentlich sinnvollere Variante zu dem klassischen Sparbuch. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
- Diversifikation: ETFs bieten eine breite Diversifikation, da sie eine Vielzahl von Vermögenswerten innerhalb ihres Portfolios halten. Dies hilft, das Risiko zu streuen und das Potenzial für Verluste aufgrund des Ausfalls einzelner Anlagen zu minimieren.
- Börsenhandel: ETFs können während der Handelszeiten an Börsen wie Aktien gekauft und verkauft werden. Dies ermöglicht es den Anlegern, Flexibilität und Liquidität zu genießen, da sie ihre Anteile zu aktuellen Marktpreisen handeln können.
- Transparenz: ETFs veröffentlichen täglich ihre Portfolios, sodass Anleger genau wissen, in welche Vermögenswerte sie investieren. Diese Transparenz ermöglicht es Anlegern, gut informierte Entscheidungen zu treffen.
- Niedrige Kosten: ETFs haben in der Regel niedrige Verwaltungsgebühren, auch als Expense Ratio bezeichnet, im Vergleich zu aktiven Investmentfonds.
- Flexibilität: ETFs bieten Anlegern die Flexibilität, in verschiedene Anlageklassen oder Sektoren zu investieren, je nach ihren individuellen Anlagezielen und -strategien.
- Liquidation: ETFs können – wenn der Anbieter richtig gewählt wird – jederzeit verkauft werden, sodass Anleger schnell auf ihr investiertes Kapital zugreifen können, wenn sie es benötigen.
Um tatsächlich von den Vorteilen von ETFs profitieren zu können, sollte man jedoch nicht blind investieren. Viel mehr sollten Eltern auf die folgenden Aspekte achten.
Broker mit geringen Gebühren wählen
Broker sind Dienstleister, die den Handel mit Aktien oder eben ETFs ermöglichen. Mittlerweile sind auf dem Markt jedoch viele Anbieter unterwegs. Deshalb empfiehlt sich, bei der Auswahl vor allem auf die anfallenden Gebühren zu achten. Je höher diese veranschlagt werden, desto geringer fällt schließlich der Gewinn aus. Darüber hinaus erhalten sich Kunden mehr Flexibilität, wenn sie jederzeit auf ihr angelegtes Geld zugreifen können, ohne wegen der Gebühren immense Verluste zu machen.
In die Weltmacht investieren
Die Geschichte zeigt: Wer Macht hat, kann viele Investitionen tätigen. Daraus resultiert eine gute Infrastruktur, und diese zieht wiederum weitere Investoren an. Das bedeutet, dass auch die ETFs von Weltmächten – aktuell beispielsweise der SMP 500 aus Amerika – vermutlich lukrativer ausfallen werden als solche, die internationale Aktien enthalten. Voraussetzung ist allerdings, die weltpolitischen Entwicklungen im Auge zu behalten, um bei Veränderungen rechtzeitig reagieren zu können.
Investitionen vorausschauend planen
Für eine erfolgreiche Strategie ist es unerlässlich, sich ein konkretes Ziel zu setzen. Wer bloß anlegt, ohne einen konkreten Plan zu haben, kann schnell enttäuschende Ergebnisse erzielen. Ein möglicher Anhaltspunkt stellt beispielsweise der amerikanische Leitindex Dow Jones mit seiner durchschnittlichen Rendite von neun Prozent dar. Mit dieser Zahl im Kopf ermöglichen verschiedene Online-Tools nun das Durchspielen mehrerer Szenarien. Wie würde der Gewinn beispielsweise ausfallen, wenn man monatlich 100 Euro einzahlt? Bleibt der ETF, für den man sich entschieden hat, deutlich darunter, sollte die Strategie überdacht werden.
Strategisch handeln
Der Aktienmarkt ist ständig in Bewegung. Diese Veränderungen sollten aufmerksam beobachtet werden. Bei guten Ergebnissen lohnt sich eine höhere Investition. Sobald das Momentum sich dreht und zu kippen beginnt, kann jedoch ein Ausstieg die beste Möglichkeit sein, um eventuelle Verluste zu minimieren.
C&C-Autorin aus München
Im Anschluss an ihre Karriere als promovierte Biochemikerin entschied sich Dr. Carmen Mayer für die Aktien- und Börsenbranche. Innerhalb kürzester Zeit etablierte sie sich hier ohne Vorerfahrung mit einem hochprofitablen Geschäft. Heute konzentriert sich Dr. Mayer darauf, ihre Erfahrungen und Strategien mit anderen Menschen zu teilen.