Eine Massage, bitte! Aber welche?
Mini-Urlaub im Day-Spa
Massagen sind ein Traum – und wenn sie dann noch im richtigen Ambiente stattfinden, erst recht. Ich liebe Asien mit seiner Gelassenheit, den ruhigen, freundlichen Menschen und ihre lächelnden Gesichter.
Ich mag den Asia-Einrichtungsstil aus edlen Hölzern, Naturstein, Parkettböden und das satte Rot, dekoriert mit Buddha-Statuen, duftenden Kerzen und frischen exotischen Blüten.
Das alles finde ich im Aiyasha-Day Spa an der Münchner Oper, angeschlossen an eine Gemeinschaftspraxis von Dermatologen. Es trägt die ganz persönliche Handschrift von Dr. Stefan Duve, selbst Asien-Fan und Interieur-Ästhet.
Massagen mit Fernost-Flair
Dr. Duve hat auf seinen Reisen unzählige fernöstliche Luxus-Spas getestet und nur das Beste im Aiyasha umgesetzt. Das gilt auch für die handverlesenen Therapeuten aus verschiedenen Ländern: Tsuyoshi aus Japan, Eka und Sila aus Indonesien, Jaqueline und Jonathan aus Kolumbien und Veronika aus Kroatien. Sie alle haben magische Hände, jeder seinen eigenen Behandlungsstil.
Zugegeben, alle sind exzellente Therapeuten, aber Tsuyoshi ist mein absoluter Favorit. Ein Sturz mit dem Mountainbike, ein schwerer Autounfall im vergangenen Jahr oder mein allergisches Asthma, das mich in der Heuschnupfenzeit oft verzweifeln lässt, Tsuyoshi kriegt alles wieder ins Lot mit einer Mischung aus Thaimassage und japanischem Shiatsu.
Mini-Urlaub im Asia-Spa
Jeder Besuch im Aiyasha ist für mich wie ein Mini-Urlaub, nur dass Erholung und Behandlung „next door“ stattfinden, ohne dass ich Tausende von Flugmeilen zurücklegen muss. Bereits am Empfang beginnt die Sinnesreise. Die Straßenschuhe werden von einer freundlichen Mitarbeiterin im Schrank verstaut. Jeder Gast bekommt ein paar neuer schwarzer Samtpantoffel mit dem goldenen Spa-Logo.
Ich bin, glaube ich, die einzige, die sie stets verschmäht, weil ich auf dem warmen, dunklen Holzboden so gerne barfuß laufe. Susan von der Rezeption, auch Yoga-Lehrerin im Spa, serviert im Entrée lächelnd den hauseigenen Tee und getrocknete Früchte, während man in der weichen, roten Sitzlandschaft versinkt. Das Handy kann getrost in der Tasche bleiben, weil man hier unterhalb der Arztpraxis ohnehin kein Netz hat. Digital detox sozusagen. Gut so!
Ohne Ablenkung kann ich mich über dem Dampf meiner Teetasse entspannen und mental auf das Kommende einstimmen. Hat man ein 90-Minuten-Treatment gebucht, beginnt der Spa-Therapeut mit einem asiatischen Fuß-Ritual. In einer goldenen Schale mit Blütenblättern im warmen Wasser wäscht er mit sanften Händen die Füsse des Gastes mit einer Peelingpaste und bespricht die individuellen Erwartungen und die körperliche Konstitution, um das folgende Treatment exakt darauf abzustimmen.
Schon deshalb ist es wichtig, dass man die richtige Methode aus dem reichhaltigen Spa-Menü gewählt hat. Ich stimme meine immer auf die gegenwärtigen Bedürfnisse und meine momentane Lifestyle-Situation ein.
Viel Stress, verspannter Nacken: Klassische Massage
Es ist ein leichtes Treatment, das hilft, Verspannungen und Stress abzubauen. Der Therapeut setzt klassische Griffe ein, genau da, wo der Körper es gerade besonders braucht. Die Behandlung erfolgt durch Streichen, Kneten und Dehnen.
Hilfe, ich spüre richtige Blockaden im Körper: Traditionelle Thai Massage
Diese traditionelle Technik wird liegend auf einer Bodenmatte durchgeführt. Mittels sanfter Dehnungen und Akupressur-Griffen können Verspannungen, Blockaden und Muskelschmerzen gezielt gelöst werden. Kann ganz schön tough sein!
Einfach verwöhnen lassen: Thai mit Öl
Traditionelle Öle und die Techniken der klassischen Thai-Massage machen diese Behandlung zum Verwöhnerlebnis. Behandelt wird auf der Liege. Das Öl macht die Haut samtig weich. Erst am Abend abduschen. Tipp: Gibt zwar keine Fettflecken auf den Klamotten, trotzdem trage ich an dem Tag vorsichtshalber nicht gerade Seide!
Ich brauche Wärme: Thai Herbal Massage
Die traditionelle Thai-Behandlung in Verbindung mit erhitzten Kräuterstempeln vermittelt die wohltuende Wirkung eines Ganzkörper-Treatments mit der positiven Wirkung von Kräutermischungen und Wärme. Die kräutergefüllten, in Dampf erwärmten Leinensäckchen werden wie Stempel entlang der Energiebahnen nach dem Yin Yang-Prinzip bewegt. Kurze, gezielte Klopfbewegungen wechseln sich mit langsamen, intensiven Streichbewegungen ab. Das löst Verspannungen, und der Körper wird entschlackt.
Körper und Geist suchen Entspannung: Shiatsu
Shiatsu heißt auf deutsch Fingerdruck. Bei der Japan-Variante wird atemsynchron mit Finger und Handflächen ein gezielter Druck auf die Meridiane des Körpers ausgeübt, um Blockaden zu lösen und die Energie wieder zum Fließen zu bringen. Wirkt nicht nur bei muskulärer Überbeanspruchung, sondern auch, wenn man sehr erschöpft ist. Obwohl es keine reine Entspannungsmassage ist, döse ich oft weg, gerade wenn die Punkte im Gesicht gedrückt werden.
Energie tanken: Hot Stone Massage
Aus Hawaii stammt die Warmsteinmassage, eine Kombination aus klassischen Massagegriffen mit hochwertigen Ölen und der tiefgehenden Wirkung der erwärmten, flachen Basaltsteine. Sie werden im Wasserbad auf 50-60 Grad erhitzt und auf beiden Körperseiten aufgelegt. Dann wird erwärmtes Öl aufgetragen und schließlich mit den Steinen streichend, kreisend oder klopfenden einmassiert. Tiefenwirksam und wärmend für eine wohltuende Entspannung
Nach einem anstrengenden Tag: Balinesische Massage
Die Ganzkörpermassage aus Indonesien ist eine traditionelle indonesische Heilbehandlung und Tiefengewebemassage. Sie enthält Elemente der Hand- und Fußreflexzonenbehandlung, Thai-Massage-Techniken sowie einer Massage des Kopfes. Sie ist relativ intensiv, kann aber auch in sanfter Art und Weise ausgeführt werden, wenn man eher Erholung und Genuss statt Problemlösung sucht.
Heute mal chinesisch: Tuina Massage
Tuina zählt zu den traditionellen Massageformen der chinesischen Medizin (TCM), aus dem auch Shiatsu entstand ist. Wörtlich übersetzt heißt es „reiben und drücken“. Tatsächlich werden durch Kneten und Streichen die wichtigen Akupunktur-Punkte angesprochen. Das bewirkt eine Lockerung von überlasteten Muskeln und Bewegungsapparat sowie eine Verbesserung der Blut- und Lymphzirkulation.
Nicht zu zimperlich: Nuad Tao
Bei der Behandlung der Fußreflexzonen geht man von der Theorie aus, dass sich alle Strukturen des Körpers an der Fußsohle widerspiegeln. Bei der thailändischen Fußreflexzonenmassage Nuad Tao wird die Fußsohle mit Fingerkuppen und -gelenken bearbeitet, um die Durchblutung anzuregen und die Funktion der inneren Organe zu aktivieren. Schmerzt oft ganz schön. Nichts für einen wehleidigen Tag.
Geruchserlebis: Aromaöl Massage
Bei der Aromaöl Massage wird mit naturreinen ätherischen Ölen behandelt, die entsprechend belebend, entspannend oder vitalisierend wirken. Welches Öl für einen das Richtige ist, muss vorher erschnuppert werden. Das erwählte Aromaöl wird sanft einmassiert und hat eine beruhigende und pflegende Wirkung auf die Haut. Verspannungen der Muskulatur werden gelöst, Körper und Geist ins Gleichgewicht gebracht, und die Durchblutung angeregt.
Die geht tief: Deep Tissue Massage
Es ist eine kraftvolle Massage, die gezielt in tieferliegenden Schickten Verspannungen und Blockaden auflöst. Die Muskulatur wird durch den Einsatz von Händen, Ellbogen und Unterarmen fest gestrichen und mit Druck bearbeitet. Damit werden Gewebeschichten erreicht, die oft verhärtet und verklebt sind, wo herkömmliche Massagetechniken nicht greifen. Weil auch das Bindegewebe gezielt behandelt wird, kann sich Cellulite verbessern. Allerdings: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!
Bildrechte „Erst einmal ankommen“ Margit Rüdiger
Bildrechte „Spa“ Aiyasha Medical Spa München
CultureAndCream-Autorin aus München
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere Städte, fremde Länder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur „culture“ und „cream“, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzählen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.