Für Sie getestet: Cover Cream „Body Coverage Perfector“ von Eelhoe
Eine Cover Cream für den Körper, die Besenreiser, Tattoos, Narben und was man sonst alles nicht zeigen möchte, unsichtbar für den Betrachter abdeckt und die dabei noch wasserfest ist. Das zumindest versprach die Brand Orgrul auf Social Media mit eindrucksvollen Vorher-Nachher-Beispielen. Hörte sich erstmal interessant an, also habe ich das Produkt bestellt. Der Preis war auch okay. Aber…
Wieder mal reingefallen! Die Cover Cream von Eelhoe ist für mich der erneute Beweis, dass auf Social Media in den ganz vielen Fällen gelogen und manipuliert wird, was das World Wide Web hergibt. Und das ist geduldig. Abdecken wollte ich einen dunkel pigmentierten, größeren Flecken an meinem linken Unterarm, der nach einer tieferen Verletzung entstanden ist.
Cover Cream für jeden Hautton
Über die Cover Cream lese ich folgendes: natürliche und gesunde Inhaltsstoffe. Aber welche das sind, kann ich nicht herausfinden. Außerdem versorgt sie die Haut mit verschiedenen Feuchtigkeitsfaktoren, die die Oberfläche natürlich strahlen lassen. Das Produkt ist wasserfest, und die Abdeckung bleibt den ganzen Tag erhalten. Die Farbe passt sich der Haut an und ist für alle Hauttöne geeignet.
Auch die Anwendungshinweise habe ich genau gelesen und religiös befolgt:
- Die Haut reinigen.
- Auf die Zonen, die abgedeckt werden sollen, trägt man die Cover Cream mit den Fingern oder einem größeren Pinsel auf. Dann das Produkt zehn Minuten auf der Haut trocknen lassen. Wenn mehr Abdeckung nötig, kann man eine zweite Schicht darüber legen, die dann ebenfalls 10 Minuten trocknen muß.
- Abschließend über die behandelte Zone mit einem Papiertuch, Handtuch oder Handschuh streichen, um überschüssige Cover Cream zu entfernen – und zwar so lange bis nichts mehr „abfärbt“.
Viel zu helle Textur
So weit, so gut. Die Textur der Creme, die ich aus der lila Tube drücke, erscheint mir sehr hell – zu hell für meine naturgetönte Haut. Aber sie soll sich schließlich jedem Farb-Typus anpassen. Also verteile ich sie mit den Fingerspitzen auf der dunkel pigmentierten Stelle auf meinem Unterarm. Die Cover Cream bildet einen sehr hellen, fast weißen Fleck. Ich warte die vorgeschriebenen 10 Minuten. Nichts verändert sich. Dann wische ich vorsichtig mit einem weichen Gästehandtuch über den Unterarm, um Produktreste zu entfernen.
Und was kommt zum Vorschein? Der dunkle Fleck, deutlich zu erkennen, ist von einer feinen weißen Schicht bedeckt. Von wegen verschwunden, wie es der Hersteller auf diversen Fotos zeigt. Da muss die Haut schon sehr weiß sein, dass die Farbe der Cover Cream passt. Ich vermute, bei den Vorher-Nachher-Fotos lässt Photoshop grüßen! Ich kehre jedenfalls zurück zu meiner „alten“ Camouflage. Da passt der Hautton zwar auch nicht hundertprozentig, aber zumindest annähernd. Die lila Tube ist bereits in den Müll gewandert.
Wenig vertrauenswürdig
Komisch fand ich bei meinen weiteren Recherchen, dass das identische Produkt von der Brand Joyark erhältlich ist. Bei Amazon wird es auch von Hikaka oder Westmore Beauty angeboten. Bei letzteren erfährt man wenigstens etwas über die Inhaltsstoffe, nämlich „eine Kombination aus behandelten Pigmenten und lichtreflektierenden Mineralien, die in einer flexiblen Matrix suspendiert sind“.
Ich kann eigentlich nur raten: Hände weg von solchen Internet-Angeboten. Lieber auf Camouflage-Produkte von bewährten Firmen zurückzugreifen wie Kryolan, Dermacolor oder Artdeco, um nur einige zu nennen.
CultureAndCream-Autorin aus München
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere Städte, fremde Länder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur „culture“ und „cream“, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzählen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.