Skip to main content

Autor: Margit Rüdiger

CultureAndCream-Autorin aus München Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere Städte, fremde Länder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur „culture“ und „cream“, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzählen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.

Mein Tipp: Lifting beim Friseur, der etwas andere Beauty-Schnitt

Für einen Verjüngungseffekt im Gesicht muss nicht immer gleich der Beauty Doc mit Spritze oder gar Skalpell ran. Stefan M. Pauli, Inhaber des Münchner Salons Pauli im Brienner Quartier, hat mir verraten, wie man mit dem richtigen Haarschnitt das Gesicht verjüngen und strahlender aussehen lassen kann. Dass auch ein Haarschnitt einen guten Liftingeffekt haben kann, hört sich erstmal komisch an. „Stimmt aber“, bestätigt Stefan M. Pauli. „Alle Linien im Gesicht, die aufstrebend sind, strahlen etwas Positives, Lebendiges, Freundliches aus. Alles, was hängt und schwerer fällt, bewirkt das Gegenteil.“ Erscheint mir logisch! Denn hängende Mundwinkel und dazu lange, glatt nach unten hängende Haare, haben etwas Trauriges. Exakt solche Merkmale sind gerade für die Konturen am Gesicht maßgebend für den Haarschnitt. Gegenenergien schaffen Pauli: „Ich schaue mir an, wo sehe ich im Gesicht der Kundin aufstrebende Linien, die ich mit dem Contouring sprich Schnitt betone oder gegebenenfalls kaschiere. Besitzt jemand zum Beispiel starke Nasolabialfalten oder abfallende Mundwinkel, und ich schneide dann genau auf dieser Höhe Haare, die denselben Verlauf haben, wirkt das Gesicht noch müder. Verliere ich dazu noch Fülle am Oberkopf, habe ich das Gefühl, da geht richtiggehend Energie aus diesem Look raus.“ Als Gegenmaßnahme wird der Schnitt oben etwas kürzer gehalten, sodaß die erste Partie bereits einen Schwung nach außen macht. „Damit schaffe ich eine Gegenenergie zu den abfallenden Linien“, erklärt Stefan Pauli. Das kriegt allerdings nur ein echter Haar-Profi hin. Selbst sollte man sich an solche Experimente keinesfalls wagen. Auch wenn man während des Corona-Lockdown schon an sich und anderen mit der Schere geübt hat! Stefan M. Pauli, Inhaber Salon Pauli in München Fotos: Petra Schönberger, Haare: Stefan M.Pauli… weiterlesen

Für Sie getestet: Vital Vita 12 „MANGO BOOSTING PACK“ von Tonymoly

Ich liebe Mango. Deshalb hat „Mango Boosting Pack“ schon mal einen Bonus bei mir. Das Gel riecht dezent nach Mango, ist mangofarben und der Tiegel nachtürlich auch. Außerdem schätze ich koreanische Hautpflege. Sie hat eine lange Tradition in Asien und versteht es, Wissenschaft und Natur optimal miteinander zu verbinden – und das zu einem fairen Preis. Die Gel-Maske besteht zu 90% aus Mangoextrakt, dazu Olivenextrakt und hautberuhigendes Ylang-Ylang und Lemongras. So viel zum Beipackzettel. Der erste Griff in den Tiegel: eine kühlende, softe Textur. Ich trage sie zuerst auf dem Handrücken auf: klebt nicht. Das ist mir wichtig. Ich mag keine Produkte, die wie Pattex auf der Haut Fäden ziehen. Also los geht es: Gesicht reinigen, Maske auftragen wie wir es gelernt haben die Augen- sowie Mundpartie aussparen. 15 Minuten lasse ich sie einwirken. Das Gel fühlt sich angenehm kühl und erfrischend auf der Haut an. Kann ich mir sehr gut als After-Sun-Skinrepair vorstellen. Mit im warmen Wasser angefeuchteten Reinigungspads nehme ich die Maske schließlich ab. Der Blick in den Spiegel: Meine Haut fühlt sich praller und erfrischt an, sie hat einen schönen, natürlichen Glow. Aber mein Test geht noch weiter: Nach einem extra stressigen Tag trage ich das Gel abends dünn statt Nachtcreme auf und lasse es über Nacht für mich arbeiten. Am nächsten Morgen sieht meine Haut ebenmäßig und gut erholt aus. „Mango Boosting Pack“ wird mein Pflegefavorit für den Sommer! Vital Vita 12 „Mango Boosting Pack“ von Tonymoly, 200 ml, ca. 30 Euro  … weiterlesen

Für Sie getestet: „MASCARA L’OBSCUR“ von Gucci

Wenn es um Wimperntusche geht, bin ich sehr heikel. Bei vielen ist mir die Textur zu üppig, sodaß die Wimpern verkleben. Sind die Bürstchen zu dick, erwische ich die kleinen Außenwimpern nicht und produziere Patzer auf der Haut. Und wenn Tuschen bereits nach vier Wochen eingetrocknet sind, ärgere ich mich über jeden Euro, den ich dafür ausgegeben habe. Bei der „Mascara L’Obscur“ von Gucci Beauty trifft das alles nicht zu. Die cremige Textur ist zwar reichhaltig, aber schmiert nicht. Auch nach einem extra langen Tag finde ich kein einziges schwarzes Krümel unter den Augen. Die flexible Kunststoffbürste hat genau das richtige Volumen, um die Wimpern optimal von der Wurzel bis zum Ende zu umhüllen. Dank der dünnen Spitze erreiche ich mit dem Bürstchen auch mühelos die kleineren Härchen in den Augenwinkeln und kann sie durchweg sauber trennen. Schon der erste Tuschvorgang bringt erstaunliche Länge und Volumen, und selbst beim dritten Durchgang, wenn man es etwas üppiger mag, verklumpen die Wimpern nicht. Gut gefällt mir auch die edel-dezente Verpackung – eine pastellrosa Flasche mit goldfarbenem Schraubverschluss. Kein billiges Plastik. Und das Beste: Ich habe „Mascara L’Obscur“ jetzt seit sechs Wochen in Gebrauch, und die Textur ist noch so frisch wie am ersten Tag. Die schicke Wimperntusche ist zwar nicht ganz billig, aber hier lohnt sich der Einsatz. Bravo, Gucci! „Mascara L’Obscur“ von Gucci, schwarz, ca. 37 Euro Fotos: Gucci Beauty… weiterlesen

Bitte Platz nehmen für Ihren neuen Haarschnitt!

Nach wochenlangem Lockdown hat man richtig Lust auf eine neue Frisur. Einfach mal anders aussehen. Der neue Side Swept Bob mit seiner sexy Imperfektion gehört zu den Favoriten 2020. „Aber für jede Haarlänge gibt es einen coolen Look – egal ob per Schnitt oder Farbe“, sagt Stefan M. Pauli. Sein Münchner Salon ist groß genug, um trotz Sicherheitsvorschriften seinen Kunden den gewohnt perfekten Service bieten zu können. Der Statement-Schnitt: kurze Haare Laut Stefan M. Pauli tendiert die deutsche Frauen zwar eher zu langen Haaren, und München ist auch nicht gerade eine Kurzhaar-Stadt. Trotzdem haben viele Frauen durchaus den Mut bzw. das Selbstbewusstsein, etwas Individuelles, also kurze Haare zu tragen. „Lang ist nett, man macht nichts verkehrt, sieht weiblich aus. Aber das ist nie ein Statement, ein Kurzhaarschnitt schon“, bestätigt der Frisurenexperte. Stimmt schon, mit kurzen Haaren ist das Gesicht präsenter, man kann sich nicht hinter seinen Haaren verstecken. Muss man dafür unbedingt ein schönes Gesicht haben? „Nicht zwangsläufig. Wenn mich Kunden fragen, ob ihnen kurz, mittel oder lang besser steht, sage ich immer: Es gibt für jede Gesichts- und Kopfform, für jeden Typ eine Version in jeder Haarlänge.“ Um herauszufinden, was sich die Kundin wünscht, stellt er ihr drei gezielte Fragen: 1. Wie möchten Sie wirken? 2. Was machen Sie gerne mit den Haaren? 3. Was gefällt Ihnen gar nicht? Das schließt dann schon vieles aus. Wenn jemand überhaupt nichts mit seinen Haaren machen will, empfiehlt der Friseur halblang. Ein Kurzhaarschnitt erfordert mehr Aufwand als man denkt. Kurze Haare sind zwar schnell gewaschen und getrocknet, aber sie verlegen sich auch gerne nachts. Also muss man morgens regelmäßig stylen. Kurz und doch feminin: der Pixie „Eine richtig coole Kurzhaarfrisur“, bestätigt Pauli. „Ich mag ihn nicht zu kurz, sondern lieber mit weicheren, volleren Konturen, die man auch mal hinter die Ohren legen kann, die aber in der Kürze trotzdem noch Struktur haben. Die klassische Variante fast wie ein Herren-Facon-Schnitt empfinde ich als sehr androgyn und zu hart.“ Der Pixie funktioniert bei jeder Haarstruktur und -menge. Mit dem Schnitt kann man einen Hinterkopf modellieren, wo keiner ist, dem Oberkopf Volumen geben etc. „Es ist eine Kunst für sich“, erklärt Stefan Pauli. „Der Profi muss den Fall der Haare ganz genau analysieren. Er muss vorhandene Wirbel einbeziehen und überlegen, wie er sie gewinnbringend nutzen kann. Je kürzer die Haare, desto wichtiger sind Wuchs und Fallrichtung.“ Für das Styling zu Hause braucht man nichts außer seinen zehn Fingern und einen Föhn.… weiterlesen

Für Sie getestet: „ANTI-POLLUTION PRIMER“ von Grown Alchemist

Umweltverschmutzung und Pollution ist in der Hautpflege ein großes Thema. Schon deshalb habe ich den „Anti-Pollution Primer“ für meinen Selbsttest ausgesucht. Das silikonfreie Gel ist eine echte Innovation der Brand aus Australien. Grown Alchemist steht seit Anbeginn für eco-friendly, organic, vegan und Nachhaltigkeit. Der neuartige Primer soll die Haut vor Umweltschäden schützen und auch ausgleichend auf Bluelight wirken, während probiotische Peptide entgiften und Feuchtigkeit schenken. Was mich persönlich besonders überzeugt hat, ist seine Haptik. Das Gel verstreicht sich samtig-leicht auf der Haut, die Poren wirken sofort verfeinert. Ich verteile den Primer gleichmäßig mit den Fingerspitzen auf dem gereinigten Gesicht und nachdem ich bereits mein Serum aufgetragen habe. Obwohl ich persönlich nie Foundation benutze, habe ich ausprobiert, ob der „Anti-Pollution Primer“ sich auch mit Make-up verträgt. Das tut er. Allerdings muss man ihn gut einziehen lassen, bevor man die Foundation oder zusätzliche Make-up-Produkte anwendet. Ansonsten verbinden sich die Schichten und „rutschen“ von der Haut. „Anti-Pollution Primer“ von Grown Alchemist, 50 ml, ca. 35 Euro… weiterlesen

Frühstücken so schädlich wie Rauchen?

Das Homeoffice erlaubt mehr Zeit zum Frühstücken. Das will uns ein englischer Professor vermiesen, indem er behauptet, frühstücken sei so gefährlich wie die Zigarette. Andere Wissenschaftler halten dagegen, frühstückende Menschen seien gesünder und schlanker. Was stimmt denn nun? Ausgiebig frühstücken, das hat schon was. Und wenn man zu Hause arbeitet, hat man vielleicht auch wochentags etwas mehr Muße. Natürlich mit reichlich Kaffee, um in die Gänge zu kommen. Denn: Wer sich gut fühlt, startet automatisch motivierter und positiver in den Tag. Gerade mit Kindern ist das Frühstück außerdem ein wichtiges Ritual, um nicht zu sagen ein Teil der Lebenskultur, der die Familie gemeinsam an den Tisch bringt. Aber wie förderlich ist diese erste Mahlzeit des Tages wirklich für unsere Gesundheit? Der Frühstücks-Miesmacher Der britische Biochemiker Prof. Terence Kealey hält das Frühstück für die gefährlichste Mahlzeit des Tages. Sein Buch „Breakfast Is A Dangerous Meal“ (“Frühstück ist eine gefährliche Mahlzeit“) hat heftige Wellen geschlagen und die schon seit Jahren bestehende Frühstücks-Diskussion weiter angefacht. Er schreibt, dass frühstücken den Blutzuckerspiegel erhöht, was auf Dauer zu Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes führen würde. Bei ihm selbst wurde mit 56 Jahren Diabetes 2 diagnostiziert. Er begann daraufhin, seinen Blutzuckerspiegel akribisch zu kontrollieren und stellte fest, dass seine Glukosewerte insbesondere nach dem Frühstück gefährlich anstiegen. Ohne Frühstück sank sein Blutzucker-Level und erhöhte sich auch im Tagesverlauf nach weiteren Mahlzeiten nicht wieder. Um gesund zu bleiben, empfiehlt er deshalb auch Nicht-Diabetikern das Frühstück zu streichen. Nüchtern in den Tag Warum das Essen am Morgen ungesünder sein soll als die anderen Mahlzeiten, begründet Kealey damit, dass unser Körper nicht zu jeder Tageszeit gleich reagiert. Verantwortlich dafür ist der zirkadiane Rhythmus, der über 24 Stunden die Hormonausschüttung im Körper steuert. Speziell das Stresshormon Cortisol ist morgens höher, damit wir wach werden. Abends fällt es ab, und wir können ruhig einschlafen. Cortisol ist einer der wichtigsten hormonellen Gegenspieler von Insulin und schwächt dessen Wirkung in den Zellen ab. Kealey: „Der Morgen ist die Zeit der natürlichen Insulinresistenz. Dann zu essen, provoziert und verschlimmert das Metabolische Syndrom, den Massenmörder unserer modernen Zeit.“ Das Metabolische Syndrom umfasst stoffwechselbedingte Erkrankungen wie starkes Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker, Fettstoffwechselstörungen. Würde man jeden Morgen den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben, könnten die Körperzellen resistent gegenüber Insulin werden, was wiederum ein möglicher Auslöser für Diabetes Typ 2 ist. Kealey warnt auch, dass der forcierte morgendliche Blutzuckeranstieg dick macht, weil man über den Tag gesehen mehr Kalorien zu sich nimmt.… weiterlesen

Beauty im Ausnahmezustand

Im Internet kursieren jede Menge Beauty-Tipps in Form von Videos, Tutorials und Textbotschaften, wie man in der jetzigen Situation die Stunden im Home-Office nützen kann. Viele sind dämlich, aber es gibt auch durchaus sinnvolle Methoden. Häufig liest man derzeit, dass wir Frauen doch die erzwungene Auszeit zu Hause nutzen sollen, um etwas für unsere Schönheit zu tun. Eine intensive Pflege, eine Maske auflegen oder das unvermeidliche Wohlfühl-Bad mit Rosenblättern und Kerzenschein. Den Champagner nicht zu vergessen. Da kommt mir der Gedanke, ob die Menschen denn früher im Büro gebadet haben, wenn sie das Nass-Ritual jetzt in ihr Home-Office verlegen sollen? Und was ist mit den Freiberuflern wie uns Journalisten, die es gewohnt sind von zu Hause zu arbeiten, und bisher auch nicht in ausgebeulten Schlamperhosen und mit ungemachten Haaren in den eigenen vier Wänden herumlungerten. Man bekommt auch Vorschläge, wie man seine Nägel für die nächste Video-Konferenz schön anmalt oder sich fürs Homeoffice schminkt. Bescheuert. Als wenn Frauen vor Corona, als alles noch normal lief, nichts für ihre Schönheit getan hätten. Und wer vorher keinen Wert auf sein Aussehen gelegt hat, wird es jetzt auch nicht tun, nur weil draussen neu mutierte Viren rumfliegen, und wir mehr als sonst zu Hause rumsitzen. Lieber eine (Pflege-)Pause einlegen Klar hat man im Homeoffice mit weniger Aufträgen vielleicht mehr Zeit für sich selbst. Obwohl ich von vielen, selbst kinderlosen Menschen das Gegenteil höre, dass sie von ihrem Arbeitgeber ein steigendes Pensum aufgebrummt bekommen mit erweiterten Aufgaben und ständigen Videokonferenzen. Man muss ja checken, ob die Leute tatsächlich zu Hause arbeiten und sich nicht nur die Nägel lackieren. Aber vom Zeitfaktor mal abgesehen, was bringt da eine zweite Gesichtsmaske pro Woche, wo sonst eine alle sieben Tage ausgereicht hat? Allenfalls überpflegt man seine Haut und holt sich gerade bei zu viel Experimentierfreudigkeit mit neuen Produkten eine periorale Dermatitis. Wovon man in diesen Zeiten mehr braucht, ist in jedem Fall eine gute, ph-neutrale Handcreme bei dem häufigen Händewaschen und Desinfizieren. Ansonsten ist ein Downsizen der Pflegeroutine sinnvoller als ein Aufrüsten. Deshalb eine Woche die Haut sich selbst überlassen, damit sie sich ohne Zutun von außen regenerieren kann. Auch die Nägel an Händen und Füßen können gut mal eine Lackpause brauchen. Dafür benutze ich täglich ein pflegendes Nagelöl mit Vitamin E gegen rissige Haut und zur Stärkung der Nägel. Eine Fußmaske, die mit den hässlichen Plastiksocken, kann jetzt auch mal eine Stunde einwirken, ohne dass ich auf die Uhr schauen muss, weil ein Termin wartet.… weiterlesen

Nutricosmetics. Beautyfood zum Schlucken!

Wohin man schaut – Nahrungsergänzungsmittel. In Apotheken, Drogeriemärkten, Prestige-Läden und Luxus-Beauty-Shops boomen moderne Nutricosmetics. Sogar in Supermärkten sind die Regale voll damit. Große Kosmetik-Linien und kleine Doctor Brands haben ihre Pflegelinien längst um Beauty-Pillen, Pülverchen und Drinks erweitert. Doch die „Schönheit von innen“ ist oft nicht so harmlos wie sie dargestellt wird. Karen Grant, Global Beauty Industry Analyst des US-Marktforschungsinstituts NPD Group, hat den Markt genau im Blick. Sie sagt: „Weltweit wird mit Beauty-Supplements ein Umsatz von 133 Milliarden US-Dollar gemacht.“ Die Deutschen gaben 2018 über zwei Milliarden Euro führ Nahrungsergänzungsmittel aus, Tendenz steigend. Einen Großteil davon machen Online-Versender aus. Gibt man beispielsweise auf dem Edel-Online-Portal Net-a-porter „Nahrungsergänzungsmittel“ ein, bekommt man nicht weniger als 94 Produkte gezeigt, die Schönheit zum Schlucken versprechen. Und wer hat nicht schon mal sein Magnesium oder Vitamin C online bestellt? Oder hat bei einem Posting auf Instagram auf „jetzt bestellen“ geklickt, wenn ein „Glow Inner Beauty Powder“ oder das „Ageless Beauty Vitamin“ angepriesen wurde. Pille statt Creme Untersuchungen nach sind es gerade die Millenials in Europa und Asien, die immer häufiger einen proaktiven Ansatz der Hautpflege wählen. Sie wenden sich ab von Mutters traditionellen Pflegeprodukten, besonders von Anti-Aging-Cremes und werfen lieber Pillen, Pulver, Shots und Tees ein für eine Overall-Wellness. Prominente Beautys tun das Ihrige dazu. So wirbt Heidi Klum für eine Tablette, dank der „Haut, Haare und Nägel so wunderbar wie nie sind“. Gwyneth Paltrow verkauft unter „Goop Wellness“ diverse Sticks und Gums für mehr Energie, einen klaren Kopf und Glow für die Haut. Ihr Pillen-Cocktail „The Mother Load“ für Frauen vor, während und nach der Schwangerschaft, ist allerdings bereits schwer unter Experten-Beschuss geraten. Laut WHO (World Health Organisation) sollen Schwangere keine Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, die Vitamin A enthalten, es könnte dem ungeborenen Kind schaden. Oft zweifelhafte Benefits Schaut man sich die Inhaltsstoffe auf den Packungen an, ist gegen die meisten erst mal nichts einzuwenden. Häufig sind es körpereigene Substanzen wie Kollagen und Hyaluronsäure, die für Straffheit von Haut und Bindegewebe sorgen und deren Produktion im Körper sich schon ab dem 20. Lebensjahr reduziert. Hinzu kommen meist Mineralstoffe, Spurenelemente wie Zink, verschiedene Vitamine und Anti-Oxidantien. In USA gibt es sogar schon Gummibärchen mit Hyaluronsäure und Kollagen. Wissenschaftler halten es allerdings für unwahrscheinlich, dass oral aufgenommenes Kollagen die Magen-Darm-Passage unbeschadet übersteht und am Ende tatsächlich die Hautzellen erreicht. Wenig glaubhaft sind auch wissenschaftliche Studien, auf die Hersteller gerne verweisen. In der Regel hat die Firma sie selbst in Auftrag gegeben oder die Testgruppen sind so klein, dass das Ergebnis wenig repräsentativ ist.… weiterlesen

Der Figur zuliebe. Öfter mal Scheinfasten!

Davor, dass die Corona-Krise auch an unserem Körper Spuren hinterlassen könnte, warnen die Wissenschaftler bereits jetzt. Wer viel zu Hause rumsitzt, isst mehr, und das macht bekanntlich dick. Um dem vorzubeugen mache ich ab sofort einmal pro Monat meine neue Scheinfasten-Diät. Homeoffice und Ausgangsbeschränkungen bestimmen momentan unser aller Tagesablauf. Tatsächlich ist der Weg zu Hause zum Kühlschrank kürzer als im Büro, und auch die Versuchung, sich mit Essen zu trösten, ist groß. Das Internet ist mittlerweile voll von witzigen Corona-Memes wie „vorher schlank, danach dick“. Meine Gegenmaßnahme? Als Anti-Strategie habe ich mir die ProLon-Scheinfasten-Diät ausgesucht. Scheinfasten deshalb, weil man zwar wenig, aber doch etwas zu essen bekommt. Sie dauert fünf Tage und ist daher einfach durchzuhalten. Ausprobieren wollte ich das Programm schon lange mal, aber bislang war im normalen Leben einfach keine Zeit dazu oder ich hatte keine Nerven zu fasten. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt.   „Astronauten“-Nahrung aus der Tüte Entwickelt wurde das wissenschaftlich getestete Ernährungs-Programm vom Longevity Institut derUniversity of Southern California. Prof. Valter Longo („Iss dich jung“) ist einer der weltweit renommiertesten Wissenschaftler auf dem Gebiet des Alterns und altersbedingter Krankheiten. Die Nahrung aus der Tüte hat einen täglichen Fokus: Fasten, Fettverbrennung, Zellrecycling, Zellregeneration, Erneuerung. Das Set habe ich übrigens online bestellt. Es enthält alle Lebensmittel, die ich in den fünf Tagen zu mir nehmen soll. Zusätzlich gibt es nur noch 1,5 bis 2 Liter Wasser, die ich täglich trinken soll. Alles ist ordentlich sortiert, jedem Fastentag eine durchnummerierte Box zugeordnet. Das Ernährungsprogramm basiert auf einer reduzierten Kalorienzufuhr von circa 800-1150 kcal pro Tag. Es soll schlank und fit machen. Das sind meine Erfahrungen mit der Fasting Mimicking Diet (FMD) 1.Tag. Er steht im Zeichen von Fasten. Für den Körper geht es um einen Übergang in einen Scheinfasten-Zustand mit daraus folgender Zelloptimierung. Mein erstes Frühstück besteht aus Minz-Zitronen-Tee, dazu ein Nussriegel und eine Algen-Ölkapsel. Kräutertees sind nicht so mein Ding, aber da muss ich durch. Der Riegel dagegen schmeckt lecker und ist sehr sättigend. Mittags gibt es Tomatensuppe aus der Tüte, die man in einem Topf mit heißem Wasser glattrührt. Schmeckt nicht schlecht. Noch lieber mag ich die Grünkohl-Cracker, die es dazu gibt. Den Snack am Nachmittag aus Pfefferminz-Tee und Nussriegel erspare ich mir, weil ich es gewohnt bin, nur alle vier Stunden zu essen. Den Riegel hebe ich für abends auf nach dem Gemüseeintopf. Bin gespannt, wie es mir nachts geht. Eine Freundin, vor mir mit ProLon angefangen hat, erzählte mir, dass sie nachts vor Hunger aufgewacht ist.… weiterlesen

Bad Lack – Good Lack

Nagellacke haben dem Lippenstift in der Beliebtheitsskala nahezu den Rang abgelaufen. It-Farben wie das orangestichige Rot „Forever Yummy“ der Marke Essie ging weltweit fast 300 Mal am Tag über die Ladentheke. Farbig lackierte Nägel sehen halt nicht nur gepflegt aus, sondern machen auch gute Laune – und wer braucht die heute nicht. Aber Lack ist nicht gleich Lack. Und vegan ist nicht gleich schadstoffarm. Wie ein Report des US-Forschungskonzerns Grand View Research belegt, ist grüne Kosmetik das am schnellsten wachsende Segment in der Beauty-Branche. Das hat längst auch den Nagellack erreicht, der in den 1930er Jahren als ein Abfallprodukt der Autolacke seine Karriere begann. Inzwischen lackieren sich 12,6 Millionen Frauen minimum einmal pro Woche die Nägel. Und das relativ gedankenlos. Jeder weiß zwar, dass herkömmlicher Nagellack eher ungesunde, chemische Komponenten enthält. Aber viele denken, dass der Kontakt mit dem feuchten Lack ja nur kurz ist. Dabei wird oft vergessen, dass die Hornplatte der Fingernägel keineswegs undurchlässig ist. Die Inhaltsstoffe des Lacks wirken durch sie hindurch, auch wenn die Farbschicht bereits trocken ist. Bedenkliche Substanzen Manche Inhaltsstoffe in Farbnagellacken werden als bedenklich eingestuft, andere sind bei uns inzwischen gar verboten. Experten sprechen von vorübergehenden Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, die während des Auftragens durch die Lackdämpfe entstehen bis hin zu schwerwiegenden Gesundheitsschäden (krebserregend) und Fruchtbarkeitsstörungen. Eine Studie der Duke Universität in North Carolina belegt, dass wir beim Lackieren mindestens einer Chemikalie ausgesetzt sind, die den Hormonhaushalt stört sowie bei häufigem Kontakt Allergien auslösen kann. Die bedenkliche Substanz heißt Triphenylphosphat (TPP). Lackhersteller fügen sie ihren Produkten zu, um ihn cremig und feuerfest zu machen. TPP wir übrigens im Meer als Fischgift einsetzt, um bestimmte Fischsorten einzudämmen. “Für mich ist es unverständlich, dass Frauen und jungen Mädchen Nagellacke angeboten werden, die einen Endokrin-Disruptor enthalten“, empört sich Johanna Congleton, Co-Autorin der Duke-EWG-Studie. “Noch bedenklicher ist es, da man weiß, dass der Körper die Chemikalie ziemlich schnell, nachdem der Nagellack aufgetragen wurde, bereits absorbiert.“ Allerdings gibt es keine aktuellen klinischen Beweise, dass Nagellack tatsächlich allein schuldig ist, wenn eine Frau nicht schwanger wird. Weitere Toxine Benzophenone ist eine Substanz, die den Lack vor UV-Strahlung und damit vor dem Verblassen schützt. Tierversuche haben gezeigt, dass Benzophenone im Körper ebenfalls Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben können. Und dann Toluol: Dieser Inhaltsstoff ist in der EU verboten, aber in vielen amerikanischen oder asiatischen Marken noch enthalten. Es macht den Lack schön flüssig, schädigt aber Nerven, Leber und Nieren. Auf eine andere Substanz, die krebserregend und in der EU eigentlich verboten ist, kam eine Schweizer Forschergruppe erst kürzlich durch Zufall: Nitrosamine entstehen, wenn im Lack verschiedene Komponenten miteinander reagieren.… weiterlesen