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Kaffee – Wann ist die gesündeste Zeit, ihn zu trinken

Kaffee ist unbestritten das Lieblingsgetränk der Deutschen, fast jeder Dritte trinkt ihn sogar mehrmals am Tag. Laut des Deutschen Kaffeebundes verbrauchte jede Person 2021 in Deutschland durchschnittlich 169 Liter Kaffee, ein Liter mehr als im Vorjahr. Die meisten trinken ihn, um morgens wach zu werden. Aber ist das wirklich der ideale Zeitpunkt?

Kaffee ist auch für mich der beste Muntermacher. Und gesund ist er auch, wenn man sich auf diverse Studien verlassen mag. Das heißt es, dass die tägliche Tasse Koffein die Gesundheit von Herz und Gehirn fördern kann. Und dass Kaffee, wenn er ohne Zucker – getrunken wird – dank der in der Bohne enthaltenen Antioxidantien zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten kann wie das Ankurbeln des Stoffwechsels. Er soll auch einer Herzinsuffizienz oder einem Schlaganfall vorbeugen.

Und schließlich sorgt Koffein dafür, dass wir wacher werden. Das Aufwach-Argument behält allerdings nicht für immer seine Gültigkeit. Denn der Körper gewöhnt sich mit der Zeit an den Koffein-Kick am Morgen, weshalb er mit der Zeit weniger sensibel für den Aufputscher wird. Das bedeutet, dass man dann immer mehr Kaffee benötigt, um wach zu werden.

Das richtig Kaffee-Timing

Ob mit irgendeiner Art von Milch oder schwarz, ob mit Zucker oder (besser noch!) ohne – es kommt weniger darauf an, wie man seinen Kaffee zu sich nimmt, sondern wann. Mit dem richtigen Timing lassen sich negative Auswirkungen vermeiden. Eine feste Zeit für die erste Tasse zu Tagesbeginn gibt es jedoch nicht. Allerdings hat eine neue Studie herausgefunden, dass ein zu früher Genuss nach dem Aufstehen sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann.

Das meint zumindest der US-amerikanische Neurowissenschaftler Steven Miller, der sich den Konsum von Kaffee etwas genauer angeschaut hat. Seine Fragestellung war, wann der optimale Zeitpunkt für die erste Tasse sei. Da die Menschen unterschiedliche Tagesabläufe haben, lässt sich das Ergebnis nicht verallgemeinern. Sicher war er sich allerdings darin, dass er beste Zeitpunkt dafür eine bis anderthalb Stunden nach dem Aufstehen ist.

Zusätzlicher Cortisol-Schub

Warum das so ist? In der Zeit zwischen 8 und 9 Uhr morgens produziert der Körper ohnehin bereits vermehrt das Wachmacher-Hormon Cortisol. Gibt man ihm dann auch noch einen Kaffee zum Wachwerden, kann der Hormonspiegel laut der Studie auf ein erhöhtes Stress-Level gelangen, das mit einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten und Gewichtszunahme einhergeht.

Trinkt man dagegen seinen erste Tasse zwischen 9.30 und 11.30 Uhr oder zwischen 13.30 und 17 Uhr kann man damit wunderbar seine Energie und Leistungsfähigkeit steigern. Denn in diesen Phasen befindet sich der Körper ohnehin in einem Cortisol-Tief und kann den Koffein-Push vertragen. Danach sollte man keinen Kaffee mehr trinken. Das gilt – besonders für Menschen, die nachts nur schwer einschlafen können. Das Koffein kann den Schlafrhythmus stören, da es etwa acht Stunden lang wirkt und vor dem Schlafengehen noch im Organismus vorhanden sein kann.

Wie viel ist zu viel?

Gibt es auch eine Richtlinie, wie viel von dem schwarzen Heißgetränk wir konsumieren sollten? Wer viel davon trinkt, der wird feststellen. dass er dann häufiger zur Toilette muss. Denn das geliebte Getränk wirkt harntreibend und entwässert den Körper tendenziell. Deshalb sollte man zusätzlich auch viel Wasser trinken, um die Feuchtigkeitsspeicher im Körper wieder aufzufüllen. Nicht ohne Grund bekommt man in österreichischen Cafés grundsätztlich ein Glas Wasser zu seinem „Braunen“ serviert.

Was man außerdem wissen sollte: Übermäßiger Koffeinkonsum kann den Östrogen-Spiegel ansteigen lassen, was zu einer Gewichtszunahme führen kann. Wissenschaftlicher empfehlen deshalb, die tägliche Menge auf 500 mg Coffein zu beschränken. In Tassen gerechnet sind das nicht mehr als vier.
Natürlich gibt es auch Alternativen zum Kaffee, aber die sind nichts für jedermann. Eingefleischte Fans des schwarzen Heißgetränks wie mich kann man damit nicht erfreuen.

Mugdha Pradhan, Ernährungswissenschaftlerin und Gründerin von iThrive, Indiens erster online Functional Nutrition Academy, empfiehlt: Yerba mate, einen traditionellen südamerikanischen Tee. Er liefert einen sanften Energieschub ohne abrupte Koffein-Spitzen zu forcieren und er ist reich an Antioxidantien. Heißer Kakao aus reinen Kakaonibs und Kokosnussmilch kann ebenfalls die Stimmung und Motivation verbessern.

Das richtige Wasser

Um einen richtig leckeren Kaffee zuzubereiten, kommt es auf das richtige Wasser an, behaupten zumindest die Kaffee-Experten. „Der ideale Härtebereich liegt zwischen fünf und acht Karbonathärte“, sagt Thomas Steinke, Vorstandsmitglied der Dinzler Kaffeerösterei im bayerischen Irschenberg. Damit kommen die Aromen am besten zur Geltung. Ist das Wasser zu weich, dominieren die Säuren im Kaffee, bei härteren Wassergraden kommen die Bitterstoffe verstärkt zum Zug. Den Härtegrad in seiner Heimatregion erfährt man beim örtlichen Wasserversorger. Entweder direkt auf dessen Website oder auf Nachfrage. Wer es ganz genau wissen will, kann auch eine Wasserprobe im Labor analysieren lassen.

Deshalb Kaffee nicht mit einfachem Wasser aus der Leitung kochen. Am besten ist ein professioneller Wasserfilter, aber ein normaler handelsüblicher Durchlauf-Filter tut es auch. Dabei profitiert nicht nur der Kaffee von dem gefilterten Wasser, sondern auch die Maschine verkalkt nicht so schnell. Und das Wasser zur Zubereitung sollte immer frisch sein. Deshalb: Bei einem Vollautomaten mit großem Tank das Wasser unbedingt regelmäßig austauschen. Auch Siebträger-Maschinen mit größerem Brühkessel profitieren von einem regelmäßigem Wassertausch. 

Manche Kaffee-Fans schwören auf Mineralwasser aus der Flasche. Auch das ist eine Option, vor allem in Gegenden, wo das Wasser gechlort wird. Aber: Auch da ist Kalk drin. Deshalb bleibt einem die regelmäßige Maschinenreinigung nicht erspart – weder mit Wasserfilter noch mit Mineralwasser.

Kaffee

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