Reise durch die Wüste Sinai: Vom Mondlicht der Wüste zur eigenen inneren Strahlkraft
Eine Reise durch die Wüste ist eine ganz besondere Erfahrung. Die Teilnehmerin einer 10-tägigen Wüsten-Tour im Sinai am nordöstlichen Ende Ägyptens erzählt, was sie dort erlebt hat und was es mit ihr gemacht hat.
Eine Reise durch die Wüste Sinai kann das Leben verändern. Das erfuhr auch Carina Steidle. „’Halte nicht fest. Lasse los. Gehe ins Nichts und vertraue. Das Leben übernimmt den Rest.‘ So heißt es häufig in der Yoga-Philosophie, in Lebensratgebern oder in spirituellen Kreisen. Ich war dieser Aussage gegenüber schon immer skeptisch, aber zugleich auch immens neugierig, ob das wirklich die ultimative Lebensformel sein könnte.
Nach einem herausfordernden und kopfzerbrechenden Jahr war mein Wille Ende 2023 groß, diese Frage ein für alle mal für mich zu klären und einen Wegweiser für mein Leben zu finden. Ich wollte alles loslassen und sehen, was passiert. Als Lernort wählte ich die Wüste – für mich bis dato die ultimative Form des Nichts, des Loslassens und des Vertrauens.“
Reisen für Bewusstsein und Transformation
Durch einen glücklichen Zufall erfuhr Carina Steidle kurze Zeit später von der Schweizerin Sharon Makana, Transformationsexpertin und Abenteuerdesignerin. Sie bietet regelmäßig inspirierende Reisen für Bewusstsein und Transformation an besonderen Orten auf der Welt an. „Nachdem mich etliche mir nahestehende Menschen vor den Gefahren der Wüste gewarnt hatten, wusste ich direkt wieder, wieso das mit dem Selbstvertrauen so schwierig war. Unsicher und zugleich hoffnungsvoll buchte ich dennoch Sharons außergewöhnliche Neujahrsreise durch die Wüste Sinai in Ägypten. Eine Reise durch die Wüste und zu mir selbst.“
Unerwartete Ankunft: Zwischen Unsicherheit und Magie
Carina Steidle: „Als ich am 27. Dezember abends am Flughafen Sharm El Sheik ankam, umhüllte mich eine Mischung aus Unsicherheit, Anspannung und Neugier. Ungewisse Gedanken kreisten durch meinen Kopf, den ich recht ungeübt in ein Kopftuch gewickelt hatte. Ich schulterte meinen roten Reise-Rucksack und suchte wachsam und etwas nervös nach dem fremden Beduinen, der mich hier abholen sollte.
Dann blickte ich auch schon in sein lächelndes Gesicht. Seine Augen kamen mir ungewöhnlich vertraut vor, und eine erste Anspannung fiel von mir ab. Als dann auch noch der riesige Vollmond in seiner vollen magischen Präsenz wie ein Willkommensgeschenk am Nachthimmel stand, wusste ich, dass ich hier richtig war. Das war auch der Moment, in dem mein Beduinen-Spitzname „Qamar“ (arabisch für „Mond“) geboren wurde.
Ich wähle Frieden
Am nächsten Tag ging die Reise dann so richtig los. Carina lernte Sharon, die anderen Teilnehmerinnen und die Beduinen kennen. Es war eine interessante und liebevolle kleine Gruppe. „Wir fuhren zu unserem Startpunkt der Wüsten-Tour. Das Verlassen des Gebiets mit Mobilphone-Empfang war für mich sehr herausfordernd. Obwohl ich alles andere als ein Handy-Junkie bin, flossen bei mir Tränen der Überforderung. Es fiel mir überraschend schwer, die Verbindung mit meinem Leben in Deutschland komplett loszulassen und in das Unbekannte auf Reisen zu gehen. Doch gleichzeitig spürte ich, dass ich genau diese Trennung brauchte, um mich vollkommen im Hier und Jetzt auf die Transformation einlassen zu können.“
Am Startpunkt unserer Reise in die Wüste angekommen, warteten auch schon die Kamele auf die kleine Truppe. Alle Teilnehmer*innen durften sich eines der Kamele auswählen, mit welchem sie die kommenden Tage unterwegs sein würden. Carinas Wahl fiel auf Salām (arabisch für Frieden), was sich später als sehr stimmig herausstellte.
Um noch mehr in das Wüsten-Feeling einzutauchen, wurden alle Tour-Teilnehmer*innen mit Dschallabijas, den traditionellen, einer Tunika ähnlichen Gewändern, eingekleidet. Dazu gab es noch den ersten, am Feuer gebrühten, schwarzen Tee, den Carina sehr lieben lernte.
Das Glück liegt in der Einfachheit
Das Leben in der Wüste ist sehr einfach, fernab von jeglicher Hektik. Tagsüber erkundete die Truppe die vielfältige Landschaft, mal auf dem Rücken der Kamele reitend, mal barfuß wandernd. Die gemeinsamen Mahlzeiten in kleiner Gruppe am Boden schufen eine Atmosphäre der Gemeinschaft und des Teilens. Abends saßen alle gesellig um das Feuer, tauschten Geschichten aus und lachten zusammen.
Beim Einschlafen unter freiem Himmel begleitete sie der sanfte Mondaufgang und die funkelnden Sterne. Und jeden Morgen wurden sie vom warmen Licht der aufgehenden Sonne geweckt. „Mit jedem Tag ließ ich die Spannungen und Unsicherheiten meines Lebens von zu Hause mehr gehen und ich wurde innerlich leerer und ruhiger“, sagt Carina Steidle.
Raus aus der Begrenzung
„In Deutschland lebt ihr Menschen alle wie in einer Glasflasche. Ihr versucht euch und euer Leben zu kontrollieren“, erklärte ein Beduine Carina in einem ihrer Gespräche. Sie verstand sofort, was er meinte. Das Gefühl, eingeengt zu leben und sich selbst zu begrenzen, war ihr nur allzu bekannt. „Hier in der Wüste bist du frei. Mach einfach, wonach auch immer dir ist“, ergänzte er fröhlich.
Transformative Sessions mit Sharon
Carina Steidle: „In den täglichen Gruppen-Sessions mit Sharon beschäftigten wir uns mit verschiedenen Inhalten. Wir ließen belastende Themen und hinderliche Glaubenssätze im vergangenen Jahr zurück und ließen unsere Wünsche für das kommende Jahr durch das Feuer transformieren. Für Sharon schien alles stets ganz einfach und klar. Sie war vollkommen im Vertrauen, dass alles so kommt, wie es eben kommt. Inshallah! (arabisch für „so Gott will“).
Alles Unbekannte ist zunächst einmal willkommen, denn wer sich für das Unbekannte öffnet, der kann das bunte Spektrum des Lebens erfahren. Sie lehrte uns, einengende Schlussfolgerungen durch offene Fragen zu ersetzen, um neue Möglichkeiten in das Leben einzuladen. Wie z.B: Was (neben dem, was ich schon kenne) ist sonst noch möglich?
Ich entdeckte täglich, was sonst noch möglich war: Purzelbäume durch den Sand machen, 1,5 Stunden für eine meditative Entgiftung im Sand eingebuddelt sein, durch einen Canyon klettern, Dünen herunter tanzen, wie die Kinder frei im Sand spielen, Brot am offenen Feuer backen, sich abends um das Feuer kuscheln, mit den Beduinen Wahrheit oder Pflicht spielen.
Das Motto war „einfach sein“ und ich machte, worauf auch immer ich Lust hatte Ich war mal sportlich aktiv, mal langsam entspannt, mal in Gemeinschaft, mal nur für mich allein, mal laut, mal leise, verspielt, philosophisch, mal kraftvoll, dann wieder zart. Die transformierende Energie der Wüste breitete sich wohltuend und befreiend in mir aus und ich kam mehr und mehr bei mir selbst an.“
Von der Wüste ins Meer
Wie kann es jetzt noch schöner werden, dachte Carina? Nach der klärenden Energie der Wüste erlebten sie die Weite des Meeres. Die Gruppe verbrachte drei Tage im Ras Mohammed Nationalpark am Roten Meer. „Die faszinierende Schönheit der Unterwasserwelt entfaltete sich mir, als ich das erste Mal in meinem Leben durch farbenprächtige Korallenriffe glitt und das bunte und vielfältige Fischleben mit neugierigen Kinderaugen entdeckte. Die Tauchgänge mit Sharon als Tauchlehrerin waren eine wunderschöne Art Vertrauen zu erfahren“, erzählt Carina. Zurück an Land untermalte die sanfte Brise des Windes und das Rauschen der Wellen die Magie dieser unvergesslichen Tage.
Ich hatte mich losgelassen, um mich neu zu finden
Carina: „Die intuitive Leitung durch Sharon gab Sicherheit und Freiheit zugleich, sodass ich mich inmitten des Sandes und der bunten, kraftvollen Bergketten verlieren konnte, um gleichzeitig meinen inneren Kompass und meine Lebendigkeit (wieder) zu finden. Auf dem Heimflug fühlte ich regelrecht wie mein Inneres hell und magisch strahlte, so wie der Vollmond am ersten Tag. Ich war wie verliebt.
Etwas Großes hatte sich in mir getan, und ich war vollkommen mit meinem Herzen verbunden, in einer harmonischen Einheit mit der Welt um mich herum. Ich habe meine Antwort bekommen. Die Wüste symbolisiert für mich: Nicht zu wissen, was kommt und dennoch ins Nichts loszugehen, mit der tiefen Gewissheit des Vertrauens. Vertrauen in die Quelle, in das Leben selbst, in dessen Kraft, Fülle und Magie. Und ebenso Vertrauen in mich, in meine Intuition, in meine Anbindung und in mein Herz. Die Wüste rief mich, weil es an der Zeit war, diesen Schritt endlich zu gehen.“
Lust auf deine persönlich Transformation mit Sharon Makana?
Die Expertin Sharon Makana ist als Transformationsexpertin und Abenteuer-Designerin unterwegs und begleitet Menschen dabei, sich selbst zu ermächtigen zu authentischer Freude und einer gesteigerten Lebensqualität zu gelangen. Sharon Makana ist weit gereist, hat an vielen Orten auf dieser Welt gelebt und ein Leben lang alles transformiert, was sie gehindert hat, glücklich und frei zu sein. Hier sind die Termine für ihre nächsten Retreats:
Natur-Retreat auf Korsika “Aktiviere und lebe deinen einzigartigen Weg” Am 8.-14. April 2024 lädt Sharon Makana zu einem inspirierenden Natur-Retreat in einer ausgefallenen Location auf Korsika ein. Ein Leuchtturm an der magischen Küste der Insel ist Ausgangspunkt, um die eigene Schönheit und Kraft wieder zu entdecken. Verbinde dich am Meer zwischen Rosmarin- und Immortelle-Sträuchern mit dir, deiner Leichtigkeit und lasse sichtbar werden, was sich in dir verwirklichen will.
Ozean-Retreat auf dem Segelschiff “Vertraust du dir und dem Leben” Vom 1.-8. Juni kannst du auf einem Segelschiff am Ozean-Retreat “Vertraust du dir und dem Leben” teilnehmen. Eine Reise ab Korfu, an der Albanischen Küste entlang, auf der du deinen Kompass neu ausrichtest und den Wind optimal nutzen lernst, um kraftvoll in die Richtung deines Lebens zu segeln, die du dir immer schon gewünscht hast.
Die nächste Wüsten-Reise im Sinai findet vom 10.-19. Oktober 2024 statt. Alle Informationen findest du hier.
CultureAndCream-Autorin aus München
Beruflich als Beauty-Journalistin zu reisen, war mir nicht genug. Sechs Monate Weltreise haben auch nicht gereicht. Immer wieder zieht es mich in andere Städte, fremde Länder, zu Roadtrips und an Locations, die man kennenlernen sollte. Mich interessieren nicht nur „culture“ und „cream“, sondern auch Menschen, die Geschichten zu erzählen haben. Auf solche Reisen möchte ich euch mitnehmen.