Traumfigur dank Magenballon?
Ein Großteil der Gesellschaft in den wohlhabenden Ländern leidet an einem kaum noch zu leugnenden Übergewicht. Dabei wurden in vielen Haushalten schon diverse Diäten und Trainingsprogramme ausprobiert – meist mit mäßigem Erfolg. Wer Hilfe sucht, landet daher oft beim Magenballon. Abnehm-Coach Jan Bahmann erklärt, was man darüber wissen sollte.
Ein Magenballon hat den Effekt, dass er während des Essens zu einem schnelleren Sättigungsgefühl beitragen soll. „Ein Allheilmittel darf darin aber nicht gesehen werden“, sagt Jan Bahmann. Denn so beliebt diese Therapie auch sein mag, so selten führt sie zu nachhaltigen Erfolgen. Wie sich die Chancen und Risiken des Eingriffs gestalten, zeigt der Abnehm-Coach in diesem Beitrag.
So hilft der Magenballon
Wer sich dafür entscheidet, sich einen Magenballon einsetzen zu lassen, sollte sich über folgendes im Klaren sein: Er wählt damit einen kleinen operativen Eingriff, für den oft Kosten im Bereich zwischen 3.000 und 4.000 Euro anfallen. Die Wahl sollte also schon aus finanzieller Hinsicht gut durchdacht sein. Viele Betroffene erhoffen sich durch diese Maßnahme, künftig schneller zu einem Sättigungsgefühl zu gelangen und dadurch weniger zu essen.
Tatsächlich sorgt der im Magen eingesetzte Kunststoffball dafür, dass das Volumen des Magens deutlich eingeschränkt wird. Die Nahrungsaufnahme ist danach nur noch in geringer Menge möglich ist. Auf diese Weise entsteht ein Kaloriendefizit, durch das überschüssige Pfunde schmelzen.
Wichtige Nährstoffe gehen verloren
Üblicherweise stellen sich die ersten Erfolge relativ schnell ein, und der gewünschte Gewichtsverlust lässt sich auf der Waage ablesen. Doch Vorsicht: Die reduzierte Essmenge führt meist gleichzeitig auch dazu, dass der tägliche Bedarf an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen kaum noch ausreichend gedeckt wird.
Denn wer weniger isst, streicht damit immer auch lebenswichtige Bausteine von seinem Speiseplan. Erste Symptome eines Defizits an Nährstoffen können sich in Form von Müdigkeit, fehlender Energie oder Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen einstellen. Sie dürfen nicht ignoriert werden, andernfalls ergeben sich daraus tatsächlich gesundheitliche Schädigungen.
Fortschritt folgt Rückschritt
Ersten Fortschritten folgen schnelle Rückschritte. Ungeachtet der Nährstoffe erfahren viele Betroffene in den ersten Wochen ein neues Lebensgefühl, wenn das Körpergewicht sinkt. Wird der eingesetzte Kunststoffballon dann nach einem halben Jahr wieder aus dem Magen entfernt, da er nicht resistent gegen die Magensäure ist, nehmen die meisten der Betroffenen wieder zu.
Der Grund: Viele Menschen mit einem Magenballon haben sich zu lange auf dessen Hilfe beim Essen verlassen. Sie haben in der Zeit aber versäumt, ihren Lebensstil zu hinterfragen oder sogar Veränderungen ihrer Ernährungsgewohnheiten vorzunehmen. In Folgen zeigen sich die eben noch verloren geglaubten Pfunde wieder auf den Hüften.
Mit dem richtigen Mindset zum Erfolg
Deshalb sollte auch angesichts der Kosten von bis zu 4.000 Euro die Entscheidung für einen Magenballon gründlich überdacht werden. Der eingesetzte Kunststoff-Ballon ist lediglich ein kleines Hilfsmittel auf dem Weg zum Ziel, endlich an Gewicht zu verlieren.
Mehr Bedeutung kommt dabei dem Mindset der abnehmwilligen Person zu: Sie muss bereit sein, ihr Ernährungsproblem wieder selbst in den Griff zu bekommen. Das ist die Basis, um die Menge der verzehrten Kalorien dauerhaft zu senken, ohne in ein Defizit an Nährstoffen zu geraten. Ohne die richtige Einstellung bleibt der dauerhafte Figur-Erfolg trotz Magenballon aus.
C&C-Autor aus Hannover
Jan Bahmann ist Abnehm-Coach. Gemeinsam mit seinem Team hilft er seinen Kunden*innen dabei, langfristig abzunehmen und ihre Wohlfühlfigur zu erreichen. Die Besonderheit: Im Mittelpunkt des Coachings steht neben der bloßen Gewichtsreduktion vor allem der Aufbau eines neuen Bewusstseins für einen gesunden Lebensstil – ohne große Einschränkungen oder Verzicht.